Ungeplant (German Edition)
lege ich meine Stirn in seiner Halsbeuge ab.
„So gut, wie es nur sein konnte. Ich bin so erleichtert.“
„Das ist gut. Ich hab dir doch gesagt, das wird schon. Jetzt brauche ich eine Dusche und dann etwas zu essen. Wo ist der Kurze?“
Er versucht, mich von seinem Schoß zu heben, aber ich halte mich weiter fest.
„Max schläft schon.“
„Du musst mich aufstehen lassen. Sonst nehme ich dich mit in die Dusche.“
„Das klingt wie eine Drohung, ist aber nicht wirklich eine.“
Mit mir zusammen erhebt Sven sich vom Sessel und geht ins Badezimmer, wo ich schließlich von ihm ablasse, damit wir unsere Kleidung abstreifen können. Ich binde mir die Haare hoch und stelle das Wasser an. Splitternackt tritt Sven hinter mich und legt seine flache Hand auf meinen Bauch. Er presst sich an mich und lässt seine Nase über meine Schulter streichen.
„Du riechst verdammt sauber. Brauchst du wirklich eine Dusche?“
„Nicht wirklich. Soll ich dir die Haare waschen?“
„Gerne.“
Er lässt mich los und zieht mich an der Hand unter den warmen Wasserstrahl. Mit zurückgelehntem Kopf macht er sich die Haare nass. Ich greife nach dem Shampoo und nehme mir einen Moment, um ihn von oben bis unten zu bewundern. Sein Tattoo versetzt mir einen Stich und macht mir bewusst, wie sehr ich ihn immer wieder durch meine Zurückweisung verletze.
Es ist nichts mehr von dem unsicheren und schlaksigen 14jährigen übrig, den ich noch so gut in Erinnerung habe. Sven geht mindestens zwei Mal die Woche ins Fitnessstudio und zusätzlich joggen, wenn er die Zeit findet. Auch wenn er kein aufgepumpter Muskelprotz ist, so ist er doch recht nett definiert. Ich habe ihn immer für seine Sportlichkeit bewundert und befürchte, dass ich nicht mehr viel Zeit habe, in der ich meine Figur ohne nennenswertes Training halten kann.
Seine Gesichtszüge sind etwas kantiger geworden, besonders im letzten halben Jahr, was ihn im positiven Sinne älter macht.
Mit den Handrücken wischt er sich das Wasser aus den Augen und sieht mich grinsend an.
„Beobachtest du mich?“
„Bewundern trifft es eher.“
Ich drücke mir einen Klecks Shampoo in die Handfläche und verreibe die klare Masse etwas, bevor ich sie in seinen Haaren verteile. Sein Schwanz wird hart unter meiner Kopfmassage, doch gerade scheint er nur auf die Berührung oberhalb fixiert zu sein. Fürs Erste ignoriere ich das einladende Bild zwischen uns.
„Das tut gut“, stöhnt er leise und schließt die Augen. Ich küsse ihn auf seine volle Unterlippe und wasche dann weiter seine Haare.
„Soll ich dir gleich noch etwas zu essen machen?“, frage ich leise.
„Hmm…“, ist die einzige Antwort, die ich bekomme.
Sorgfältig wasche ich den Schaum aus seinen Haaren. Als er die Augen wieder öffnen kann, werde ich von ihm an die kalten Fliesen gepresst. Unsere Münder finden sich. Ich spüre ihn zwischen uns weiter anschwellen und nehme ihn in die Hand. Einen Fuß setze ich auf dem kleinen Vorsprung in der Duschkabine ab und führe ihn ohne große Vorbereitung in mich ein. Svens nasse, nackte Haut an meiner ist Vorspiel genug.
Er hebt mich ein Stück an und trägt den größten Teil meines Gewichts, indem er mich an die Fliesen drückt und sich langsam in mir bewegt. Sein heißer Atem an meiner Schulter verursacht mir eine Gänsehaut. Immer wieder flüstert er, dass er mich liebt. Und genau das tut er gerade. Was wie ein Quickie im Stehen aussieht, ist die Art, wie Sven mit mir Liebe macht. Er wird nicht eher von mir ablassen, bis auch ich meinen Höhepunkt hatte. Ich kralle mich in seinen Rücken und versuche, die ganzen Gefühle für ihn im Zaum zu halten. Aber es wird mit jedem Tag schwerer.
Wir kommen beinahe gleichzeitig und halten uns dabei aneinander fest. Vorsichtig lässt Sven mich runter und wäscht mich gründlich, ehe er mich aus der Dusche lässt.
Über all die Jahre hat sich zwischen uns eine tiefe Vertrautheit entwickelt. So sehr ich es auch versuche, ich kann mir einfach nicht vorstellen, je etwas Vergleichbares mit einem anderen Mann aufzubauen.
Natürlich bleibt er wieder über Nacht, aber trotzdem wache ich alleine auf, als Max Gesabbel weckt mich.
In der Küche finde ich einen Notizzettel, auf dem sein Autoschlüssel und hundert Euro liegen.
Ich habe mich von einem Kollegen abholen lassen.
Nimm das Geld und fahr einkaufen, wenn Du Zeit hast.
(Ich hab Deinen letzten Joghurt gegessen.)
Holt Ihr mich ab? 16.00 Uhr?
Ich liebe
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