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Ungeplant (German Edition)

Ungeplant (German Edition)

Titel: Ungeplant (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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Monat und hat es angeblich zuerst nicht gemerkt. Doch so langsam zeigt sich ihr Bauch und da konnte sie es wohl nicht mehr verheimlichen.“
    Über dieses Chaos haben wir sogar unseren DVD-Abend vergessen.
    „Wer ist denn der Vater?“
    Jenny reicht mir schon das dritte Glas Prosecco, welches ich gleich zur Hälfte leere.
    „Weiß sie angeblich nicht. Sie sagt, er wäre nicht von hier und außerdem kennt sie seinen vollen Namen nicht. Ich vermute eher, sie hat sich unter ihren obskuren Bekannten einen Dummen gesucht. Über HIV oder andere Krankheiten hat sie sich noch nie Gedanken gemacht. Wollen wir nur hoffen, dass das arme Kind wenigstens gesund geboren wird, denn gefeiert hat sie in letzten Monaten natürlich immer noch fleißig.“
    „Melina, ich weiß, dass es schwer ist, aber lass dich da nicht wieder so reinziehen. Deine Schwester ist alt genug und es ist ihr Ding. Du bist nicht für sie verantwortlich.“
    „Ich weiß es, Jenny. Das bringt meine Eltern irgendwann um.“
    „Ach Süße, wenn ich dir irgendwie helfen kann, du musst es nur sagen.“
    Ich bin wirklich froh, dass ich sie habe. Ohne Jenny wäre ich nach Svens Abreise ziemlich einsam.
    „Ein Stück Tiramisu würde mir fürs Erste schon helfen.“
    „Tiramisu nur gegen ein paar schmutzige Details von eurem letzten Abend.“
    „Ich habe nie erwähnt, dass an diesem Abend irgendetwas Schmutziges praktiziert worden ist.“
    „Ich bitte dich, Melina. In Bezug auf Sven kann ich dir keinen Heiligenschein verpassen. Aber wer könnte es dir verdenken?“
    Sie starrt verträumt aus dem Fenster. Empört knuffe ich sie in die Seite.
    „Hör auf, meinen besten Freund anzuschmachten. Hol mir lieber mein Dessert.“
    „Was sollte mich denn davon abhalten, ihn anzuhimmeln? Er ist doch nur dein bester Freund.“
    Sie will eine Reaktion von mir provozieren, weswegen sie nichts als einen Kniff in den Hintern bekommt, als sie in Küche geht.
     
    Zwei Gläser Prosecco, eine Monsterportion Tiramisu und einen guten Schwips später, habe ich Jenny tatsächlich von unserem letzten Abend erzählt. Nicht den zweiten, nur den ersten Teil.
    „Das hätte ich euch nie zugetraut.“
    Sie sitzt mit ihrem Desserteller in der Hand vor mir und starrt mich fassungslos an, die Kuchengabel schon seit einer ganzen Weile auf halbem Weg zu ihrem Mund.
    „Ich mir auch nicht. Du machst dir kein Bild davon, wie nervös ich war.“
    „Hat er euch beide … du weißt schon …“, stammelt sie verlegen vor sich hin und schiebt sich dann endlich das schwebende Stück Tiramisu zwischen die Lippen.
    „Nein, hat er nicht. Sie wollte es nicht. Wobei ich das Gefühl hatte, dass er das auch nicht weiter schlimm fand.“
    „Ich würde ja gerne sagen, dass ihr auch mich hättet fragen können, aber ich glaube, ich hätte mich vor Aufregung übergeben.“
    „Danke für dieses wenig anregende Bild. Außerdem hätte ich dich nicht dabei haben wollen. Du bist meine Freundin und Arbeitskollegin. Ich will unser Verhältnis nicht belasten.“
    „Bei Sven hast du damit doch auch kein Problem“, platzt sie heraus und reißt erschrocken die Augen auf, als ihr bewusst wird, was sie da gesagt hat.
    Ich winke ihre Entschuldigung gleich ab.
    „Mach dir keinen Kopf, ich habe das schon richtig verstanden. Und du hast recht. Manchmal denke ich auch, dass ich in der ganzen Sache das Miststück bin und er mich einfach vergessen soll. Ich tue ihm doch nur weh.“
    „Ach Süße.“ Jenny legt ihren Arm um meine Schulter und drückt mich an sich.
    „Du weißt genau, dass er nur auf ein Wort von dir wartet und für alles zu haben ist, was du bereit bist, ihm zu geben. Du solltest dir allerdings langsam mal bewusst werden, was genau das sein soll.“
    „Deswegen ist es gut, dass er weg ist. Ich brauche diese Zeit, auch wenn es nicht unbedingt ein ganzes Jahr hätte sein müssen. Wer weiß, ob er mich dann überhaupt noch will. Vielleicht kommt er ja mit einer heißen Australierin zurück, oder er bleibt gleich mit ihr da.“
    „Melina, ich will nicht zu hart sein. Aber Fakt ist, du hast dein Bett gemacht und jetzt musst du auch drin liegen.“
    Genau diese Dinge will ich nicht hören, doch das hat die Wahrheit oft so an sich.
     

3.
     
    Von:                     Sven Gutknecht
    An:                       Melina Baur
    Betreff:                Ohne Dich
     
    Hey Baby,
     
    es tut mir so leid. Ich habe Deine letzte Mail tatsächlich jetzt erst lesen

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