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Ungeschoren

Ungeschoren

Titel: Ungeschoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Norlander traten ein. Sie beschimpften sich.
    »Wir waren uns doch einig«, sagte Norlander.
    »Du warst dir einig mit deinem Schatten«, sagte Söderstedt. »Das ist der Einzige, mit dem du redest.«
    »Es wiederholt sich nur alles. Ich bring es einfach nicht, noch einmal dieselbe Tour zu fahren. Über die Ballons kommen wir nicht hinaus.«
    »Ich habe neue Asse im Ärmel.«
    »Erzähl das den sieben Zwergen. Das Einzige, was du im Ärmel hast, ist Sonnenschutzfaktor dreißig.«
    »Erlaubt ihr, dass ich mich einmische?«, sagte Kerstin Holm freundlich.
    Sie sahen sie erstaunt an. Vielleicht fragten sie sich, was sie dort zu suchen hatte.
    »Habt ihr mir etwas zu sagen?«
    »Der Fernsehmord ist aufgeklärt«, sagte Viggo Norlander, nachdem er sich eine Weile gewundert hatte. »Wir übergeben ihn dem Staatsanwalt.«
    »Der Fernsehmord ist nicht aufgeklärt«, sagte Arto Söderstedt. »Ich brauche viel mehr Zeit für Lars-Inge Runström. Er fängt an, sich zu erinnern.«
    »Wie gut, dass ihr euch einig seid«, sagte Kerstin Holm.
    »Gib uns noch ein paar Tage mit ihm, Kerstin«, sagte Arto. »Er ist dicht dran. Bald erinnert er sich.«
    Kerstin sagte: »Er ist jetzt seit zwei Wochen dicht dran. Ich weiß nicht, wie viel Zeit ich ihm noch geben kann.«
    »Wir hatten heute einen kleinen Durchbruch«, sagte Söderstedt.
    »Genau«, sagte Viggo eifrig. »Er hat sich verplappert und angefangen, von mystischen, nichtmenschlichen Wesen zu schwafeln. Es hört sich an wie Akte X. Lass es gut sein jetzt, Arto. Du wirst langsam alt. Du musst akzeptieren, dass er dämlicher ist, als du geglaubt hast.«
    »Was schwebt dir vor, Arto?«, fragte Holm. »Hypnose?«
    »Gar keine so dumme Idee«, sagte Söderstedt. »Aber ich dachte auch weiterhin eher an subtile Verhörtechnik.«
    »Wie Ballons mit Stecknadeln zum Platzen zu bringen«, sagte Viggo.
    »Kerstin«, sagte Arto flehentlich. »Rette mich vor dem Würstchenbudenfritzen.«
    »Ich gebe euch noch einen Tag«, sagte Kerstin Holm.
    »Und jetzt haut ab, bevor ich explodiere.«
    »Nimm Tesafilm«, sagte Söderstedt.
    In der Tür stießen sie mit Lena Lindberg und Sara Svenhagen zusammen.
    »Bumm!«, schrie Norlander, dass die Damen einen Satz machten.
    »Was sollte das denn?«, fragte Sara und zeigte auf die geschlossene Tür. »Ist der verrückt geworden?«
    »Geworden?«, sagte Kerstin. »Wie ist es mit Naska gegangen?«
    »Ich habe kein Bein auf den Boden gekriegt«, sagte Lena Lindberg.
    »Sara?«, sagte Kerstin. »Du solltest Lena doch in die Arbeit einführen.«
    »Eine bessere Einführung kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Lena.
    »Tut mir leid«, sagte Sara. »Ich hatte mir was in den Kopf gesetzt. Und ich glaube immer noch, dass ich recht habe.«
    »Nämlich?«
    »Dass sie gesteht, um ihre Ruhe zu bekommen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Alles, was sie will, ist Ruhe und Frieden, um ihr Abi nachzumachen und Tiermedizin zu studieren. Sie hat alles versucht. Nichts hat funktioniert. Es gibt niemanden, auf den sie sich verlassen kann. Ein Jahr im Gefängnis ist ihre einzige Chance. Sie will uns glauben machen, dass es Totschlag war.«
    »Und was war es?«
    »Das ist immer noch unklar. Aber ich vermute, dass sie völlig unschuldig ist.«
    »Lena?«
    »Ich bin auch der Meinung«, sagte Lena Lindberg. »Wir brauchen noch ein paar Tage mit ihr. Sie ist kurz davor, die Wahrheit zu sagen. Ich glaube, sie hat zumindest ein ganz klein wenig Vertrauen zu Sara gefasst.«
    »Überall ist man kurz davor«, sagte Kerstin Holm. »Und die Medien scheinen immer noch keinen Wind von der Sache bekommen zu haben. Also macht weiter. Aber hängt es nicht so hoch.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Sara Svenhagen.
    Sie ließen sie mit ihrem Sohn allein. Er war zu seinen schnellen Autos zurückgekehrt, die durch eine Stadt fuhren. Origami konnte man nicht allein falten.
    »Wirst du langsam müde, Anders?«, fragte sie. »Wollen wir nach Hause gehen?«
    Er nickte matt.
    Da ging das Telefon.
    Es war Gunnar Nyberg: »Was für eine Auflösung haben unsere Phantombilder?«, fragte er.
    »Unsere Gespräche werden immer sonderbarer«, sagte sie.
    »Kann es dreihundert Punkt sein? Ein wichtiger Zeuge möchte das wissen. Er heißt Lasse Gunnarsson.«
    Aha, dachte Kerstin Holm. Die gute alte Strategie: Vertrauen-bei-einem-Verrückten-gewinnen.
    »Dreihundertvierzehn, würde ich tippen«, sagte sie.
    »Hundert mal pi. Pass auf, dass du auf dem Heimweg heil bleibst.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Gunnar Nyberg und legte

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