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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Banditen erfährst. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.«
    »Ich hätte mir keine allzu großen Sorgen gemacht, Vater. Es hat in dieser Gegend auch früher schon Banditen gegeben.«
    »Ich bin froh, dass du in diesen Dingen so vernünftig bist.« Er beugte sich wieder vor und musterte sie prüfend. »Du trägst deine Reitkleidung. Willst du ausreiten?«
    Sie grinste schelmisch. »Das war doch schon immer meine Angewohnheit, oder? Morgens auszureiten. Ich kann es kaum erwarten, diese alten Sitten wieder aufzunehmen.«
    »Ich hoffe, dazu zählt nicht deine frühere Unsitte, mit den Männern auf dem Feld zu arbeiten?«
    Samantha lachte. »Habe ich eben Missbilligung aus deinem Tonfall herausgehört? Nein, Vater, ich werde nicht mehr mit den Feldarbeitern ausreiten. Meine wilden Zeiten sind vorbei«, versicherte sie ihm.
    »Du weißt gar nicht, wie froh ich bin, das zu hören.« Er grinste. »Ich weiß, dass du auch so vernünftig sein wirst, dich bei deinen Ausritten begleiten zu lassen.«
    »Auf unserem eigenen Land?« Samantha lachte. »Sei nicht albern, Vater.«
    »Du bist kein Kind mehr, Sammy. Eine junge Frau sollte nicht ohne Begleitung ausreiten.«
    » Lass uns keinen Streit anfangen, Vater.« Samantha seufzte. »Bloß weil ich ein paar Jahre älter geworden bin, gebe ich doch nicht meine Freiheit auf.«
    »Sammy ... «
    »So, du alter Heuchler.« Sie hatte eine starke Beunruhigung aus seiner Stimme herausgehört. »Du sorgst dich wirklich wegen dieses bandito , was?«
    »Es schadet nichts, wenn man sich vorsieht, Sammy.«
    Samantha zögerte. Dann stand sie auf. »Abgemacht, Vater, du sollst eine Zeitlang deinen Willen haben.« Sie drehte sich um, um zu gehen. Dann blieb sie noch einmal stehen und grinste ihn spitzbübisch an. »Aber es wird dir nicht viel nützen. Die Vaqueros können nicht mit mir Schritt halten. Das konnten sie noch nie.«
     
    Samantha ritt so schnell wie möglich zur südlichen Gebirgskette hin und ließ die zwei Mann, die ihre Eskorte bildeten, weit hinter sich zurück. EI Cid war ein Juwel. Er schien durch die Lüfte zu fliegen. Samantha war außer sich vor Freude. So war sie seit Jahren nicht mehr galoppiert. Ihr Sattel war fantastisch, aus dem besten spanischen Leder hergestellt und mit Silber beschlagen, mit goldenen Litzen verziert und wunderbar gearbeitet. Er pass te zu EI Cid.
    Als sie auf einem kleinen Hügel abstieg und ihre Begleiter erwartete, sah sie aus der Bergkette im Westen Rauch aufsteigen.
    »Das ist schon das neunte Feuer in den letzten zwei Wochen«, sagte Louis, Manuels und Marias ältester Sohn. »Das war EI Carnicero. Die neue Hütte ist erst gestern fertig geworden, und von dort kommt der Rauch.«
    »Neun Feuer!« keuchte Samantha. »Die Scheune! Hat sie auch gebrannt?«
    Louis nickte. »Eine solche Verschwendung, dieses Feuer. So viele Lebensmittel und Vorräte, die unsinnig verbrennen. Und so nahe an der rancho. EI Carnicero, der traut sich was.«
    Samantha sagte nichts mehr. Enttäuscht und verletzt ritt sie zurück. Ihr Vater hatte sie belogen. Er hatte von Reparaturarbeiten gesprochen, obwohl die Gebäude in Wahrheit angezündet worden waren. Warum hatte er sie belogen? Sie fragte sich, was er ihr sonst noch alles nicht erzählt hatte.
     

14
    Als Samantha zurückkehrte, sah sie Ramón Barojas Pferd im Stall. Sie erkannte den Mustang und den reich mit Silber beschlagenen Sattel, in den die Initialen RMNB eingraviert waren. Sie standen für Ram6n Mateo Nunez de Baroja.
    Samantha hatte im Moment kein Interesse daran, Ramón zu sehen. Manuel war es, mit dem sie reden wollte, der einzige Mann, von dem sie wußte, dass er ihr gegenüber offen sein würde. Sie fand ihn auf den Stufen seines kleinen Hauses beim Mittagessen vor.
    »Hola, Sam«, rief er, als sie näher kam. »Im Haus wartet jemand auf dich. Kurz nachdem du ausgeritten bist, ist er gekommen. Hast du ihn noch nicht gesehen?«
    » Ramón kann warten«, erwiderte sie. Sie setzte sich neben Manuel auf die Stufen und setzte ihren breitkrempigen Hut ab. »Ich will mit dir reden, Manuel. Du kennst meinen Vater so gut wie ich - zumindest so gut, wie ich ihn zu kennen glaubte. Vielleicht kennst du ihn besser.«
    »Was ist los, chica?«
    »Warum belügt er mich?«
    Manuel war eher amüsiert als schockiert. »Inwiefern hat er dich belogen?«
    »Was den Ärger angeht, den wir haben. Erst wollte er mir nichts erzählen. Wenn Lana nicht erwähnt hätte, dass ... «
    »Lana!« brauste Manuel auf. »Meine jija,

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