Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
Samantha starrte seinen Rücken an.
    »Du hast das doch nicht ernst gemeint - dass du mich hier behalten willst?«
    »Nein.«
    Sie stellte den Tisch wieder an seinen Platz und rückte die Stühle zurecht, um sich zu beschäftigen.
    »Warum hast du es dann gesagt, Hank?«
    Er seufzte. »Nichts als Worte, die einem leidenschaftlichen Impuls entsprungen sind. Vergiss sie, Sam.«
    Samantha blieb stehen und starrte seinen Rücken an. »Aber du willst mich doch gar nicht mehr. Das hast du doch selbst zugegeben. Du hasst mich doch ... oder etwa nicht, Hank?«
    Er drehte sich um und sah sie an. »Würdest du dich wohler fühlen, wenn ich ja sagen würde?«
    »Ich will die Wahrheit wissen.«
    »Die Wahrheit, niña , ist, dass deine Nähe mich nicht kalt lässt . Wenn ich dich so anschaue ... « Er unterbrach sich und lächelte über die Bestürzung, die auf ihrem Gesicht stand. »Aber das ist wohl nicht das, was du hören wolltest, Mit meinem Hass scheinst du besser zurechtzukommen.«
    »Es ist einfacher. Und du hasst mich doch, oder?«
    Er legte seine Hand unter ihr Kinn. »Gefühle ändern sich, gatita. Als ich dich am Fluss genommen habe, habe ich dich ge hasst . Du weißt, warum.«
    »Weil ich dich verhöhnt habe, hast du gesagt.«
    »Nein, sondern weil du mich dazu benutzt hast, deine Sache mit einem anderen Mann voranzutreiben. Das hat mich so erzürnt, dass ich es nicht ertragen konnte.«
    »Du hast das alles falsch verstanden, Hank. Ich habe nie geglaubt, dass wir beide mehr als Freunde waren.«
    Er schüttelte den Kopf. »Deine Intrigen, um deinen Adrien eifersüchtig zu machen, haben mir allen Grund gegeben, die Sache anders zu sehen. Meine Gefühle haben sich vertieft, bis ich wußte, dass ich dich für mich allein haben wollte. So sehr wie dich habe ich nie eine andere Frau gewollt.«
    Samantha wich vor seiner Hand zurück. »Und was ist mit Angela? Du hast gesagt, dass du sie haben wolltest.«
    »Es ist erstaunlich, dass du dich daran erinnerst.« Er grinste.
    »Antworte mir!« fauchte sie.
    »Ich wollte sie haben. Aber bei ihr wußte ich, wie die Dinge standen. Du, mi belleza, hast mich sie vergessen lassen.«
    »Hast du sie auch mit Gewalt genommen?« fragte sie bitter.
    Seine Augen wurden stahlgrau. »Sie hat mir nichts vorgemacht, so wie du.« Dann lachte er. »Außerdem hatte sie einen Mann, der mich umgebracht hätte, wenn ich sie auch nur angerührt hätte. Zu schade, dass der, den du geliebt hast, dich nicht rächen wollte, was? Aber du hast die Rache ja selbst übernommen und deine Sache gar nicht schlecht gemacht.«
    »Nicht gut genug«, sagte sie mürrisch. »Und außerdem bin ich mit meiner Rache noch nicht am Ende.«
    »J a, stimmt, die Horden von Kopfjägern, die du mir auf den Hals hetzen willst. Die dürfen wir natürlich nicht vergessen. Und auch nicht die Tatsache, dass ich jeden einzelnen von ihnen töten muss , der mir zu nahe kommt. Deine Rache wird viele Menschenleben kosten, Samantha.«
    »Das meinte ich nicht.«
    »So? Was denn? Willst du mich erschießen?«
    »J a, aber ich werde dafür sorgen, dass du im Sterben weißt, wie sehr deine Pläne gescheitert sind, deinem Cousin die Ländereien zurückzuerobern.«
    »Und wenn ich nicht sterbe?«
    »Ich kann warten. Nur solange mein Vater am Leben ist, kannst du mich zum Schweigen bringen. Wenn er stirbt, bekommt dein Cousin die Schlacht seines Lebens geliefert, und ich werde gewinnen, Hank.«
    Schweigen trat ein, und dann flüsterte Hank plötzlich erschreckend leise: »Soviel bedeutet dir dieses Land?«
    »J a, und mir ist ganz gleich, wie lange ich darum kämpfen muss . Ich bekomme mein Land wieder.« Triumph trat in ihre Augen, als sie sah, wie sehr ihre Worte ihn aufwühlten, und aus reiner Gehässigkeit fügte sie noch hinzu: »Die Söhne deines Cousins werden niemals dieses Land erben, Hank ... doch meine Söhne werden es erben.« Dann wandte sie sich abrupt ab und ging in ihr Zimmer, ehe er sich eine Antwort überlegen konnte.
     

27
    Samanthas Laune verbesserte sich in den kommenden zwei Tagen hundertfach, denn Hank hatte ihr Glauben geschenkt. Er war außer sich vor Wut und konnte kein Hehl daraus machen. Die Drohungen waren ihm ausgegangen, und die gesamte Entführung hatte sich als unnütz erwiesen.
    Das änderte nichts an der nahen Zukunft. Für den Augenblick hatte Hank gewonnen. Sein Cousin würde das Land bekommen - für viele Jahre, hoffte Samantha, denn sie wünschte sich, dass ihr Vater ein hohes Alter erreichen würde. Doch

Weitere Kostenlose Bücher