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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Eilig deckte sie sich zu. Hank sah wütend auf sie hinunter. Es dauerte eine Weile, bis er ging. Sie drehte sich um und seufzte, als die Tür zugeschlagen und verschlossen wurde.
     

26
    Samantha knallte das Frühstück auf den Tisch.
    »Du hast lange geschlafen, Sam«, sagte Hank. »Sicher gibt es eine Erklärung für deine schlechte Laune. Soll ich raten?«
    »Was hast du denn erwartet, einen Waffenstillstand? Du hast alles nur schlimmer gemacht. « Ihre Stimme war leise und bitter, und Hank zuckte zusammen.
    »Es tut mir leid, Sam.«
    »Nein, es tut dir nicht leid. Sei kein Heuchler.«
    Sie wollte die letzte Nacht vergessen, aber sie wußte, dass sie das ebensowenig konnte wie beim ersten mal . Er hatte gesagt, dass sie in seinem Blut steckte. Wenn er bloß gewusst hätte, dass sein gutgeschnittenes Gesicht sie wie ein Spuk verfolgte. Sie dachte an ihn, wenn sie es am wenigsten wollte. Steckte auch er in ihrem Blut? Nein! Worin bestand dann seine Macht über ihren Willen? Wie kam es, dass er sie dazu bringen konnte, ihn zu begehren, obwohl sie ihn hasst e?
    »Du hast mich nicht nach deinem Freund gefragt.«
    Sie sah zu ihm auf und stellte zum ersten Mal fest, wie glatt seine Wangen aussahen, wenn er frisch rasiert war. Er hatte ein knabenhaftes Aussehen, doch er war ein ganzer Mann, dieses spanisch-amerikanische Halbblut.
    »Mein Freund?« fragte Samantha mit gesenktem Blick.
    » Ramón Baroja. Du hast mich nicht nach ihm gefragt.«
    »Ich habe mich vor der Antwort gefürchtet«, log sie, denn sie wollte nicht zugeben, dass sie Ramón ganz vergessen hatte.
    »Natürlich fürchtest du dich vor schlechten Nachrichten. Weil du mich belogen hast. Der Junge ist mehr für dich als nur ein Freund.«
    Er lehnte sich zurück und sah sie aufmerksam an.
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Von der durchaus wahrscheinlichen Möglichkeit, dass er dein zukünftiger Ehemann ist.«
    »Wer hat dir das gesagt?«
    Er zuckte die Achseln. »Das Gerücht ist mir zu Ohren gekommen.«
    »Gerüchte sind nur Geschwätz und keine Tatsachen. Aber was macht das für einen Unterschied? Dir kann es ohnehin egal sein.«
    »Sagen wir so: Ich habe ein gewisses Interesse daran. Ist es wahr?«
    Ein hämisches Grinsen breitete sich auf Samanthas Lippen aus. »Was, wenn es stimmt?« fragte sie ausweichend. Ihr Blick war herausfordernd auf ihn gerichtet.
    »Das würde mir nicht gefallen, niña «, sagte er finster.
    Sie lachte. »So? Vielleicht würdest du mir sagen, warum du etwas dagegen haben solltest.«
    »Du scheinst laufend wieder zu vergessen, dass ich dich für mich haben wollte, Sam.«
    Ihr Ausdruck wurde nüchterner. »Aber doch jetzt nicht mehr.«
    »Es war aber so. Es mag sein, dass du mich heute hasst , und das akzeptiere ich. Du hast mir allerdings eingestanden, dass du Adrien liebst. Ich würde nicht gern glauben, dass deine Gefühle sich so schnell wandeln. Oder tun sie das doch, Sam?«
    Die Nennung von Adriens Namen versetzte Samantha in neuerliche Wut. »Mir ist scheißegal, was dir pass t und was nicht.«
    »Liebst du ihn?« schrie Hank.
    »Sieh dich doch an, Hank. Dein Stolz bricht durch. Du kommst einfach nicht über die Tatsache hinweg, dass ich dich nicht erhört habe und vielleicht einen anderen gefunden habe.«
    Beide standen auf und funkelten einander über den Tisch böse an. Dann stieß Hank plötzlich den Tisch zur Seite und kam auf Samantha zu, ehe sie weglaufen konnte. Er zog sie roh an sich. »Vielleicht hast du recht, Sam. Wenn ich dich nicht so sehr für mich gewollt hätte, würde es keine Rolle spielen. Wir hätten zusammen einiges zustande gebracht, und das weißt du jetzt ebenso gut wie ich.«
    Er küss te sie rauh und fordernd. Sie wehrte sich nur kurz dagegen, ehe sie auf seine Lippen reagierte und ihre Arme um seinen Hals schlang. Sein Zorn hatte sie erregt, und jetzt erregte sie seine Nähe und die Erinnerung an ihr Vergnügen in seinen Armen. Sie konnte nicht gegen all das ankämpfen.
    »Mi querida«, hauchte er, während seine Lippen über ihre Wangen zu ihrem Hals wanderten. »Ich kann dich immer noch zu meinem Weib machen. Ich kann dich hier behalten und dich nie mehr gehen lassen.«
    »Nein!« Sie stieß ihn schockiert von sich. »Dafür ist es zu spät!«
    Hank fuhr sich matt mit einer Hand durch sein Haar. Er sah sie lange mit verwirrtem Blick an, ehe er durch das Zimmer auf die offene Tür zuging. Dort blieb er stehen und sah auf die von Büschen bewachsene Steilwand, ohne sie wirklich zu sehen.

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