Ungestüm Wie Wind Und Meer
Truppe auch sein mochte. Aber Kit war kein Mann, und er lief keinen Augenblick Gefahr, das zu vergessen.
Geschickt fuhr Kit fort. »Ich sehe ja ein, dass es schwierig werden kann, wenn ein Agent auf die Zustimmung warten muss. Wenn ich aber dabei wäre, während du die Frachten absprichst würden überhaupt keine Zeit verlieren.«
Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist zu gefährlich. Unzivilisierte Fischer kannst du vielleicht täuschen, aber unsere Kontakte sind ganz anderer Art. Sie würden deine Verkleidung durchschauen und dann Gnade uns Gott.«
Kit nahm seine Argumente kühl auf und spielte mit ihren Handschuhen. »Aber du verhandelst doch vorwiegend mit Nolan, oder?« Jack nickte. Nolan war sein vorrangiger Lieferant, wenngleich es noch drei weitere Agenten in der Gegend gab.
»Nolan bin ich schon begegnet, ohne dass etwas passiert wäre, also droht von seiner Seite wohl keine Gefahr. Er akzeptiert mich als den Burschen Kit. Wenn er uns zusammen sieht, hat er die Bestätigung für unseren Zusammenschluss und wird nichtversuchen, hinter deinem Rücken mit meinen Männern ins Geschäft zu kommen. Das strebst du doch an, nichtwahr-das Monopol an dieser Küste?« Jack äußerte sich nicht dazu. Er hätte nicht gewusst was er sagen sollte, denn mit allem, was Kit sagte, traf sie ins Schwarze, verdammt noch mal.
Kit lächelte. »Also. Wo und wann tretet ihr in Kontakt?«
Jack starrte grimmig vor sich hin. Ausgeschlossen, dass er Kit mitnahm in Spelunken, die von Halsabschneidern und Dieben frequentiert wurden.
»Kommt gar nicht in Frage.« Jack straffte sich und stützte beide Ellbogen auf den Tisch, um Kit noch nachdrücklicher den Wahnsinn ihres Vorschlags klarzumachen.
»Warum nicht?« Kit blickte ihm entschlossen ins Gesicht.
»Weil es der Gipfel der Dummheit wäre, eine Frau, und wäre sie noch so gut verkleidet, in eine Räuberhöhle zu schleppen.« Das Grollen in Jacks Stimme war kaum noch zu überhören.
»Schon«, pflichtete Kit ihm bei. »Also wird kein Mensch auf die Idee kommen, dass Kit etwas anderes als ein junger Bursche sein könnte.«
»Zum Kuckuck!« Jack fuhr sich mit seinen langen Fingern durchs Haar. »An eine m solchen Ort gäbe ich keinen roten Heller für Kits Sicherheit - ob männlich oder weiblich.«
Kit sah ihn nicht begreifend an. Dann errötete sie sanft. Entschlossen, den Kopf nicht zu senken, ließ sie den Blick zur Brandyflasche hinüber schweifen. »Aber du wirst bei mir sein. Ich sehe keinen Grund, warum irgendwer ... «
»Sich dir nähern sollte?« Jack sprach hart und sachlich. Wenn sich eine Möglichkeit bot sie abzuschrecken, würde er sie ergreifen. »Lass dir erklären, meine Liebe, dass selbst ich solche Kneipen nicht allein aufsuche. George und Matthew begleiten mich dabei.«
Kit fasste neuen Mut. »Umso besser. Wenn wir zu viert sind und noch dazu drei von uns groß und kräftig sind, droht uns doch kaum Gefahr.« In Erwartung seines nächsten Arguments sah sie Jack mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Jack lächelte schief Verdammt, sie war so sicher, dass sie die Sache durchziehen konnte - am liebsten hätte er es auf einen Versuch ankommen lassen. Die Kneipe, The Blackbird, würde sie bestimmt abschrecken, und vielleicht wäre sie nach ihrem Ausflug dorthin dann einverstanden, ihn die Kontakte allein regeln zu lassen.
Kit schien seine Gedanken zu ahnen. Sie lächelte und wurde unverzüglich wieder mit einem finsteren Stirnrunzeln bedacht.
Hölle und Teufel! Er war der Verzweiflung nahe. Jack wehrte sich gegen den Impuls, aufzustöhnen und den Kopf in den Händen zu vergraben. Die Anstrengung, seine berauschten Sinne und den Druck in seinen Lenden zu ignorieren, beeinträchtigte seine Willenskraft. Wenn Kit nun wütend oder verängstigt oder verunsichert gewesen wäre, hätte er mit ihr fertig werden können. Stattdessen aber war sie ruhig und beherrscht, saß da und lächelte ihn an und trieb ihn mit ihrer Logik zur Kapitulation. Er hätte sie ohne Schwierigkeiten um den Verstand bringen können, aber nur, wenn er etwas von der Leine ließ, das er unter Umständen dann nicht wieder unter seine Kontrolle brachte.
An Ordnung.« Er presste die Lippen aufeinander, keinen Widerspruch mehr duldend. »Vorausgesetzt, du tust genau, was ich sage, kannst du uns am kommenden Mittwochabend begleiten. Ich allein kenne dein kleines Geheimnis und ich schlage vor, wir! belassen es dabei.«
Zufrieden, dass sie ihr unmittelbares Ziel erreicht hatte, nickte
Sie war
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