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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Sammlung ausgeborgt, war im orientalischen Stil gebunden. Die größte Herausforderung hatte die braune Perücke dargestellt. Auf dem Dachboden hatte sie eine ganze Truhe voller Perücken gefunden und Stunden mit der Auswahl verbracht Alles in allem war sie recht stolz auf ihre gelungene Verkleidung.
    Ihr Hauptanliegen bestand darin, Lord Hendon unter den Gästen zu identifizieren. Vermutlich wurde er von den Damen der Umgebung umlagert, doch ein rascher Rundblick durch den Saal förderte keine derartige Erscheinung zutage. Lady Dersingham hielt sich beim Podium der Musiker auf, Lady Gresham hatte in der Nähe der Tür Platz genommen, und Lady Marchmont weilte so nahe wie möglich beim Portal: Alle drei hielten augenscheinlich Ausschau.
    Kit bemerkte Amy in ihrem Kolumbinenkostüm am anderen Ende des Saals und strebte in ihre Richtung. Sie ging an Spencer vorüber, der mit Amys Vater über landwirtschaftliche Fragen diskutierte, und vermied es tunlichst, ihn auf sich aufmerksam zu machen.
    Der Ballsaal der Marchmonts war langgestreckt und schmal. Kit schlenderte zwischen den Gästen hindurch, nickte hier und da Bekannten zu und freute sich diebisch über deren Verwirrung. Sie sprach niemanden an, denn man hätte ihre etwas raue Stimme erkennen und zwei und zwei zusammenzählen können. Sie war sich durchaus der Tatsache bewußt dass ihr Auftritt ein Skandal ersten Grades war, und plante deswegen auch keineswegs, zu der Stunde, da die Masken fielen, noch im Saal zu weilen.
    Als sie sich dem Podest der Musikanten näherte, hörte sie, dass diese ihre Instrumente stimmten.
    »Ihr da, junger Mann!«
    Kit drehte sich um und sah ihre Gastgeberin auf sie zustürmen, ein unscheinbares junges Mädchen im Schlepptau. Kit hielt den Atem an, verneigte sich und betete stumm, dass ihre Maske dabei nicht verrutschte.
    »Ich habe nicht die geringste Vorstellung, wer Ihr sein könntet mein junge, aber Ihr könnt doch gewiss tanzen?«
    Kit nickte, so erleichtert darüber, von Lady Marchmont nicht erkannt worden zu sein, dass ihr nicht in den Sinn kam, die Frage vorsichtshalber mit einem Nein zu beantworten.
    »Gut! Dann kümmert Euch bitte um diese hübsche Schäferin.«
    Lady Marchmont streckte Kit die behandschuhte Hand des jungen Mädchens entgegen. Kit ergriff sie galant und verbeugte sich tief. »Ich bin entzückt«, sagte sie leise und überlegte verzweifelt ob es ihr gelingen würde, beim Tanzen den männlichen Part zu übernehmen.
    Die Schäferin knickste. Kit rümpfte hinter ihrer Maske kritisch die Nase. Das Mädchen humpelte zu sehr rum, sie sollte noch ein bisschen vor dem Spiegel üben.
    Lady Marchmont atmete erleichtert auf, tätschelte verabschiedend, Kit Arm und machte sich erneut auf die Suche nach Herren, denen, sie partnerlose Mädchen überantworten konnte.
    Zu Kit Erleichterung setzte gleich darauf die Musik ein, so eine Unterhaltung sich erübrigte. Sie und die Schäferin nahmen ihre Plätze ein, und die Qual nahm ihren Anfang. Schon nach den ersten Schritten erkannte Kit dass der Cotillon für die Schäferin, eine noch größere Qual war als für sie. Kit hatte ihren beiden jüngsten Vettern das Tanzen beigebracht und kannte daher die' Schritte des männlichen Parts. Da der weibliche Part ihr zur zweiten Natur geworden war, fiel es ihr nicht schwer, sich zu erinnern und die Schritte richtig auszuführen. Ihre Zuversicht wuchs mit jedem Schritt. Die Schäferin dagegen war ein Nervenbündel und, patzte ständig.
    Als das Mädchen aufgrund ihrer Unbeholfenheit beinahe ausglitt, sagte Kit so ermutigend sie konnte: »Entspannt Euch. Ihr tanzt recht gut, aber es geht viel besser, wenn Ihr Euch nicht so verkrampft.«
    Ein klägliches Lächeln war die Antwort.
    Mit einem stillen Seufzer beschloss Kit das Mädchen zu beruhigen und ihr ein bisschen mehr Selbstvertrauen zu geben. Es gelang ihr auch einigermaßen, und am Ende des Tanzes lächelte die kleine Schäferin ganz normal und bedankte sich überschwänglich.
    Vom anderen Ende des Saals aus betrachtete Jack die Tanzenden. Er war vor einer Viertelstunde eingetroffen, bekleidet mit seinem >Armer-Landedelmann-Kostüm<, einer schwarzen Halbmaske und brauner Perücke. Die ersten drei Minuten war alles gut gegangen. Danach ging es rapide abwärts. Zuerst hatte Lord Marchmont ihn erkannt wie, konnte Jack sich nicht erklären. Sofort hatte sein Gastgeber ihn ins Schlepptau genommen, um ihn seiner Gattin zu präsentieren. Unglücklicherweise stand diese gerade mit drei

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