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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Niemand erübrigte einen Blick für den schlanken jungen im mitternachtsblauen Frack. Kit schlenderte über die Fliesen, blickte zum Himmel auf und gab sich deutlich den Anschein, Erholung von dem Gewimmel drinnen im Saal zu suchen. Dann entdeckte sie Jack, ein Schatten, der auf der Balustrade am anderen Ende der Terrasse saß.
    »Was zum Teufel tust du hier?« zischte sie im Näherkommen. Er hatte sich mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt und ließ einen gestiefelten Fuß lässig baumeln.
    Jack, der sie hatte kommen sehen, stutzte. »Was ich hier tue? Was um alles in der Welt hast du hier zu suchen, du hirnloser Grünschnabel?«
    Kit sah das gefährliche Glitzern in den Augenschlitzen hinter der schlichten schwarzen Maske. Sie reckte das Kinn vor. »Das geht dich nichts an. Und ich habe zuerst gefragt.«
    Jack fluchte verhalten. Einer Ausrede für seine Teilnahme am Ball hatte er keinen einzigen Gedanken gewidmet, so sehr war er darauf fixiert Kit von diesem Ort der Enthüllungen zu entfernen. »Ich bin aus demselben Grund gekommen wie du.«
    Kit verbiss sich ein Lachen. Die Vorstellung, dass Jack in Verkleidung eine eventuelle Braut aus dem ortsansässigen Adel in Augenschein nehmen würde, war eindeutig erheiternd. »Woran hast du mich erkannt?«
    Jack verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen. »Sagen wir so: Dein männlicher Körperbau ist mir sehr vertraut.«
    Kit hob das Kinn noch höher, während ihr die Röte in die Wangen stieg. »Weshalb willst du mich sprechen?«
    Jack blinzelte. Ja, was glaubte sie denn, weshalb er sie hergerufen hatte? »Ich wollte sicherstellen, dass du dich jetzt nachdem du gesehen hast, wie es die andere Hälfte der Menschheit so treibt, unverzüglich rarmachst, bevor dich jemand erkennt«
    Kits Miene hinter der Maske war finster. Der Mann war unerträglich. Für wen hielt er sich denn, dass er glaubte, ihr so kaum verhohlene Befehle erteilen zu dürfen? »Ich bin durchaus in der Lage, auf mich selbst aufzupassen, danke.«
    Ihre kurz angebundene Art überzeugte Jack, dass sie seinen Vorschlag nicht durchführen würde. Mit einem gereizten Seufzer stand er auf. »Hast du eine Ahnung, was für ein Chaos ausbrechen würde, wenn dir beim Tanzen mal die Perücke verrutschen sollte?« Jack machte einen Schritt auf sie zu, hielt aber inne, als sie zurückwich. Ein rascher Rundblick über die Terrasse hinweg zeigte ihm nur ein einziges engumschlungenes Pärchen am anderen Ende.
    Kit hätte gern darauf bestanden, dass Jack sich wieder setzte, bezweifelte aber, dass er ihrem Wunsch Folge leisten würde. Im Befehlen war er gut nicht aber im Entgegennehmen von Befehlen. Und im Mondschein auf der Terrasse wirkte er erschreckend groß. Besonders dann, wenn sie nicht tun wollte, was er verlangte. Sie wich einen weiteren Schritt zurück.
    »Für dich ist der Ball zu Ende, Kit Marsch nach Hause.«
    Kit trat einen dritten Schritt zurück und fand erst jetzt die Entfernung zwischen ihnen groß genug, um sagen zu können: »Ich denke nicht daran, jetzt schon zugehen. Die Person ... «
    Die Worte wurden ihr abgeschnitten, als Jack seine Hand über ihren Mund legte. Gleichzeitig schlang er den anderen Arm um ihre Taille und hob Kit hoch. Obwohl sie nicht einmal gesehen hatte, dass er sich bewegte, war er plötzlich hinter ihr und trug sie zur Balustrade. Kit strampelte wild, aber vergebens.
    Jack setzte sich auf die Balustrade, zog Kit auf seinen Schoss und schwang sich dann mit ihr zusammen hinüber. Er landete aufrecht stehend sechs Fuß unterhalb der Terrasse im Blumenbeet, Kit fest im Arm.
    Kochend vor Zorn wartete Kit darauf, dass er sie losließ, dann fiel sie über ihn her. »Du ungeratener Tölpel! Wie kannst du es wagen...«
    Zu ihrer Überraschung wurde sie mit Hilfe einer großen Hand wieder so umgedreht, dass sie Jack den Rücken kehrte. Wieder wurden ihr die Worte abgeschnitten, diesmal von ihrer eigenen Maske, die gelöst zusammengelegt und dann über ihren Mund gebunden wurde. Kits Wutschrei erstickte in dem schwarzen Filz. Sie drehte sich wieder um und hob automatisch die Hände, um sich die Maske vom Mund zu reißen, doch Jack drehte sich mit ihr, blieb hinter ihr. Seine Finger schlossen sich wie Schraubstöcke um ihre Handgelenke, zogen ihr die Hände herab und auf den Rücken. Fassungslos spürte Kit wie etwas Textiles, vermutlich Jacks Krawatte, um ihre Gelenke gelegt wurde und er ihr die Hände auf dem Rücken fesselte. Ihre Wut entlud sich in einer Reihe von Forderungen, die

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