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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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siebte Straße.«
    Tighe ließ Delaney einen Augenblick los, um sein Mobiltelefon hervorzuziehen und Hawke die Adresse durchzugeben. Währenddessen spürte er, wie sich ihr Körper zunehmend verkrampfte, und schmeckte ihren Schmerz auf seiner Zunge. Er klappte das Telefon zu, warf es auf das Armaturenbrett und legte wieder seine Hand auf ihre Stirn.
    Er konnte es kaum aushalten, sie so leiden zu sehen. Er musste sie doch irgendwie von diesen Dingen befreien. Dabei ging es ihm inzwischen mehr um sie als um sich selbst.
    »Kommen deine Freunde auch dorthin?«
    »Ja, aber du wirst sie nicht sehen.« Hawke wandelte vermutlich die Gestalt und kam auf dem Luftweg. Sie würden beide vor ihm da sein. Bei seiner Fahrerei war er ziemlich weit abgekommen.
    Hoffentlich musste er nicht mit Hawke Kontakt aufnehmen. Sobald die Krieger die Gestalt gewandelt hatten, waren weder er noch Kougar in der Lage, mit ihm zu kommunizieren, es sei denn, sie kamen in seine Nähe. Und er befand sich nicht im Wagen. Der magische Schutz, der die Drader davon abhielt, die Autoscheiben zu durchdringen, hinderte die Krieger, mittels Telepathie zu kommunizieren, sobald sie Tiergestalt angenommen hatten. Was der einzige Zustand war, in dem sie sich überhaupt auf diese Art miteinander verständigen konnten.
    Die Schreie der Frau wuchsen ins Unermessliche, als der Klon das letzte Kind, einen kleinen Jungen, hochhob. Tighe wusste instinktiv, dass der Junge das einzige leibliche Kind der Frau war. Selbst durch den Knebel hindurch hatte der elterliche Schmerz einen unverwechselbaren Klang.
    Als er an einer Ampel gerade notgedrungen in einer Schlange anhalten musste, warf der Klon den dritten kleinen Körper auf den Boden und wandte sich der an ihrem Kummer schon fast erstickten Mutter zu. Deshalb musste er seine Seele zurückbekommen! Nicht nur, damit diese Kreatur mit dem Morden aufhörte, sondern um die Klinge des Dämonen zu finden, damit sich diese Szene nicht tausend Mal am Tag wiederholte. Und das jeden Tag. Auf der ganzen Welt; denn das wäre der Fall, sollten die Dämonen jemals befreit werden.
    Donnerschlag . Er ließ die Hand auf das Lenkrad krachen. Die Krieger besaßen einfach nicht die Kraft, die Dämonen ein zweites Mal zu besiegen. Sie hatten zu viele Opfer bringen müssen, um sie das erste Mal in die Klinge zu bannen.
    Delaney drehte ihm den Kopf zu und sah zu ihm hoch. Er bemerkte ihren schmerzerfüllten Blick, spürte, wie seine Seele in ihren dunklen Augen versank und für einen Augenblick Linderung fand. »Bringt er immer noch Kinder um?«
    »Nein. Sie sind schon alle tot. Jetzt kümmert er sich um die Mutter.«
    Der Klon blieb sofort stehen.
    »Wie weit sind wir?«, fragte Delaney und sah Tighe unverwandt an.
    Der Klon wandte sich von der Frau ab und kniete neben dem leblosen Körper des letzten Kindes. Tighe drehte sich der Magen um, als ihm klar wurde, was der Klon gerade vorhatte. Mit einem Feuerzug entzündete er das bedruckte Baumwoll-T-Shirt des Jungen. Dann schritt er mit gleichmäßigen, entschiedenen Schritten auf die Wohnungstür zu und öffnete sie.
    »Drei drei eins. Er ist in der Wohnung mit der Nummer drei drei eins, aber er geht gerade wieder. Verdammt! Ich muss Kougar Bescheid sagen.«
    Tighe streckte die Hand nach dem Telefon aus, das immer noch auf dem Armaturenbrett lag, kam jedoch nicht heran, ohne Delaney gegen das Lenkrad zu quetschen. »Rehauge, ich brauche mein Telefon. Kannst du es mir geben?«
    Als sie sich langsam aufrichtete, ließ er seine Hand auf ihrer Stirn. »Wo? Ah, ich sehe es.« Sie nahm es.
    Delaney hielt ihm das Telefon hin, aber um es zu nehmen, musste er sie loslassen.
    »Drück die Kurzwahltaste fünf. Wenn ein Mann abhebt, sag ihm, dass es die Wohnung drei drei eins ist.«
    »Tighe sagt, Wohnung Nummer drei drei eins.« Einen Augenblick später entfuhr es ihr: »Fahr zur Hölle!« Und sie klappte das Telefon zu.
    Verdammter Kougar. »Was hat er gesagt?«
    »Er hätte dir doch gesagt, dass du mich umbringen sollst.«
    Tighe seufzte. »Er dachte, dies wäre der einfachste Weg, dich von den Visionen zu befreien.«
    Sie stöhnte und lachte gleichzeitig auf. »Wenn das so weitergeht, bitte ich euch vielleicht doch noch, mich auf diese Art zu erlösen.«
    »Halt durch, Rehauge. Niemand wird dir etwas antun.«
    »Ein solches Versprechen hätte mich weitaus glücklicher gemacht, als die kleinen Kerle mit den Presslufthämmern die Baustelle in meinem Gehirn noch nicht eingerichtet hatten.«
    Die Vision

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