Ungezaehmte Leidenschaft
und zog ihre Waffe. »Halt! Keine Bewegung!«
Skye wirbelte herum und sah einen Mann, der direkt auf sie zugerannt kam. Ein Mann, den sie nur zu gut kannte. Devrell – einer von Biriks grausamsten Wächtern.
»Er ist ein Zauberer.« Und in ihrem Kopf schrie sie: Tighe! Paenther!
Die Schüsse von Delaneys Waffe hallten in ihren Ohren, als sie auf den Mann schoss, aber dieser war unsterblich, und die Kugeln ließen ihn noch nicht einmal langsamer werden.
»Skye, lauf!«
Skye zögerte. Sie wollte ihrer neuen Freundin helfen, aber es gab nichts, was sie hätte tun können. Davon abgesehen wusste sie, dass sie es war, die die Zauberer haben wollten. Sie drehte sich um und rannte in die Richtung davon, in die sie Paenther hatte laufen sehen.
Meine Schöne! Was ist passiert?
Hier ist noch ein dritter Zauberer. Delaney hat auf ihn geschossen, aber …
Sie warf einen Blick über die Schulter und stieß im Geist einen Schrei aus. Sie liegt am Boden! Und jetzt kommt er hinter mir her.
Lauf, meine Schöne! Ich komme.
Ihre Beine fühlten sich in den geliehenen Laufschuhen unangenehm schwer an, als sie durch den Wald rannte, über den unebenen Boden sprang und ihr der Wind ins Gesicht peitschte. Der laute Schlag ihres Herzens dröhnte in ihren Ohren, während sich Entsetzen in ihr breitmachte.
Sie würde nicht wieder in die Höhle zurückkehren!
Überall um sie herum landeten Vögel auf nahen Ästen. Eichhörnchen keckerten wütend in den Bäumen, als würden sie ihr gleich zu Hilfe eilen, aber sie rief sie nicht. Sie würden sich nur verletzen.
Hinter sich hörte sie den leisen Gesang eines Zauberspruchs, und der Mut begann sie zu verlassen. Sekunden später flog plötzlich ein faustgroßer Stein vom Boden hoch und direkt auf sie zu. Sie drehte den Kopf weg und hob die Arme, aber der Stein traf sie an der Schulter und ließ sie langsamer werden. Noch mehr Steine begannen auf sie zuzufliegen, als wäre Biriks Albtraum zum Leben erwacht, und trafen sie an den Beinen, sodass ihr die Füße unterm Leib weggerissen wurden. Mit voller Wucht landete sie auf dem Rücken, und alle Luft entwich ihrer Lunge.
Ehe sie wieder aufspringen konnte, stand Devrell schon über ihr und sah sie mit Augen an, die den gleichen hellen Kupferring aufwiesen wie ihre. Er packte sie und zerrte sie hoch. Skye wehrte sich und versuchte sich loszureißen, während er sie in Richtung Straße schleifte. Auch wenn er längst nicht so stark wie Paenther war, verfügte er doch über weit mehr Kraft als sie.
Paenther!
Ich komme, meine Schöne.
Sekunden später sah sie etwas Schwarzes in den Augenwinkeln aufblitzen.
Devrell ließ sie los und zog ein Messer aus seinem Gürtel. Als sich der Panther auf ihn stürzte, um ihn an der Kehle zu packen, stieß der Zauberer dem Tier die Klinge zwischen die Rippen. Die geschmeidige Katze warf den Mann mit ihrem Gewicht zu Boden, wobei sie noch zweimal an Brust und Hals getroffen wurde, ehe sie Devrells Handgelenk mit den Zähnen durchschlug und die Hand abriss.
Blut spritzte aus dem Armstumpf des Magiers, während die große Katze der Länge nach auf ihm lag und die tödlichen Zähne nur Zentimeter von Devrells Gesicht entfernt waren. Ihr Schwanz zuckte, und das Fell war voller Blut. Der Panther starrte seinen Gefangenen wie ein Jäger an, der gleich einen saftigen Bissen von seiner Beute nehmen würde.
Paenther knurrte, und seine Augen funkelten grün. Doch als Skye näher trat, drehte er den Kopf zu ihr um. Geht es dir gut?
»Ja. Was ist mit dir?«, fragte sie besorgt.
Mir geht’s gut, meine Schöne . Der Panther knurrte noch einmal und sah wieder den Magier an. Wer hat dich geschickt?
»B-Birik«, stotterte der Mann, dessen Stimme vor Entsetzen ganz dünn klang.
Wo sind meine Freunde?
»Haben sie mitgenommen. Die anderen … haben sie mitgenommen.«
Warum?
»Das Fest des Mondgeistes. Drei Krieger des Lichts … um die Klinge zu öffnen.«
Skyes Herz setzte einen Schlag aus. »Er will sie opfern ?«
»Ja. Birik will dich auch dabeihaben, wenn wir dich erwischen. Ansonsten wird er den Gestaltwandler benutzen, der zur Viper wird, und seine eigene Kraft heraufbeschwören.«
Ihr kriegt sie nicht. Niemals . Der Panther drehte sich zu ihr um. Gibt es einen Grund, warum ich sein Leben verschonen sollte?
»Außer dass die Erde noch wütender wird, als sie es ohnehin schon ist?«
Paenther hielt den Kopf in den Wind, als würde er erst jetzt merken, dass das Wetter umgeschlagen war. Gibt es noch einen
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