Ungezaehmte Leidenschaft
Schmerz, der von Verlust und Einsamkeit sprach, von einer Kluft in seinem Innern, die er nicht überleben würde.
Wenn er den Geist seines Panthers verlor, würde er sterben.
Doch erst jetzt, in den Armen einer Circe, hatte er gerade angefangen zu leben.
20
Skye hielt sich den Arm vors Gesicht, um sich vor dem Schnee zu schützen, als Paenther sie in die Eingangshalle des Hauses der Krieger schob. Der Hagelschauer hatte zwar aufgehört, doch Mutter Natur hatte den Kriegern noch den Tod von drei Magiern zu vergeben. Ob sie nun eine Seele besaßen oder nicht, so waren die Magier doch so sehr Teil der Natur, wie es kein anderes Geschöpf je sein würde.
Hinter ihnen kam Tighe herein, der seine Frau, die laut protestierte, trug.
»Tighe, mir geht es gut!«
Doch der Krieger ignorierte ihre Einwände, während sie ins Haus stürmten und dann die Tür vor dem Unwetter schlossen.
»Lass mich runter, Tighe. Sofort.«
»Was ist passiert?«, wollte Lyon wissen, der mit Kara dicht hinter ihm in die Halle kam.
Paenther strich mit seiner großen Hand gerade über Skyes Haar, sodass Wassertropfen auf ihre Schultern sprühten, als er aufschaute und seinem Anführer ins Gesicht sah. »Foxx und Jag sind verschwunden, Delaney wurde angegriffen und verlor das Bewusstsein …«
»Aber es geht mir gut. Tighe, lass mich runter!«
»… aber es geht ihr gut. Wir fanden zwei tote Magier, als wir dort ankamen, und töteten einen dritten, nachdem wir herausgefunden hatten, dass Birik vorhat, Foxx, Jag und Vhyper heute Abend um Mitternacht zu opfern. Habe ich irgendetwas vergessen?«
Tighe knurrte. »Nichts, außer der Tatsache, dass du dich ohne die Hilfe deiner Hexe immer noch nicht verwandeln kannst.«
Lyons Miene wurde ganz ernst, und sein Blick ging zwischen Paenther und Tighe hin und her. »Verdammt. In den Besprechungsraum. Sofort.«
»Ich werde Pink bitten, Kaffee zu bringen.« Kara war schon auf dem Weg in die Küche. »Ihr seht alle so aus, als könntet ihr etwas Warmes vertragen.«
Paenther strich Skye über den Kopf, dann legte er einen Arm um sie, und zusammen gingen sie Lyon hinterher.
Als sie den Raum betraten, schaute Skye aus dem großen Fenster und stellte überrascht fest, dass es genauso plötzlich aufgehört hatte zu schneien, wie es angefangen hatte, und nun eine Schicht von mehreren Zentimetern den Boden bedeckte. Mutter Natur schien sich ausgetobt zu haben.
Paenther rückte einen Stuhl für Skye zurecht, und sie setzte sich an den großen Tisch. Doch statt sich auch hinzusetzen, stellte er sich hinter ihren Stuhl, ihre starke Schutzmacht.
Er liebte sie.
Tighe und Delaney setzten sich ihr gegenüber an den Tisch. Wulfe und Hawke saßen am anderen Ende.
Lyon marschierte auf und ab. »Wie sind Jag und Foxx entführt worden?«
»Wir wissen es nicht. Wir stießen auf drei lebende und zwei tote Magier, als wir dort ankamen. Aber Jag und Foxx waren schon gar nicht mehr da. Man weiß nicht, mit wie vielen Magiern sie es letztendlich zu tun hatten.«
»Trotzdem hätte es nicht so leicht sein dürfen, sie zu entführen. Sie sind Krieger des Lichts, um Himmels willen!«
Kougar kam dazu, blieb aber in der Tür stehen, während Lyons strenger, besorgter Blick seine Krieger musterte.
»Die Magier sind nicht mehr der Feind von einst, Boss«, erklärte Tighe ruhig. »Das Böse ist verdammt stark.«
Lyon knurrte. Es war der Laut, den Löwen tief aus ihrer Kehle kommen ließen. »Was ist das mit dem Opfer?«
Paenthers Hände legten sich auf Skyes Schultern. »Wenn man dem Zauberer, den ich getötet habe, glauben kann, haben sie Jag und Foxx mit in die Höhle genommen. Birik will sie heute um Mitternacht zusammen mit Vhyper bei einem Mondfest opfern.«
Lyon senkte den Blick und schaute Skye mit seinen bernsteinfarbenen Augen so durchdringend an, als wollte er ihr bis in die Seele sehen. »Kann er auf diese Weise Kräfte heraufbeschwören? Gefährliche Kräfte?«
Sie verknotete die Finger im Schoß. »Ich glaube schon, ja. Birik kann Schlangen beschwören. Vhypers Tod wird ihm helfen, sich seine Gabe zunutze zu machen. Der Tod der anderen beiden Krieger – zusammen mit vielen Schlangen – könnte ein höchst gefährliches Potenzial ergeben.«
»Genug, um noch mehr Dämonen freizusetzen oder sogar Satanan selbst?«
Sie wollte ihm so gern die Antworten geben, die er brauchte, aber sie hatte sie einfach nicht. »Ich weiß es nicht. Es tut mir leid.«
Lyon runzelte die Stirn und hob den Blick wieder zu
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