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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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sie tot ist, wird sich die Menge zerstreuen, und dann schaffe ich es nicht mehr, dich hier herauszuschaffen. Die beiden Haupteingänge sind zu offen einsehbar, aber ich kenne noch einen anderen Ausgang. Ohne mich wirst du den Weg nach draußen nicht finden.«
    Er würde seinen Weg nach draußen ganz gewiss nicht finden. Erst würde er das holen, weshalb er hergekommen war. Vhyper.
    Sie klinkte die Ketten an seinen Knöcheln aus und dann nacheinander an den Handschellen. Seine Muskeln waren ganz steif, als er die Arme über dem Kopf nach unten zog und sich dann mit wilder Befriedigung vom Felssockel schwang.
    Er war viel größer als sie, und als er auf sie hinabschaute, war er fast versucht, seine Wut an ihr auszulassen, wie er es einst bei Ancreta getan hatte. Magierfrau . Aber die eiserne Kontrolle, die immer sein Leben bestimmt hatte, zügelte seine Faust. Er brauchte sie noch.
    »Wo ist Vhyper?«
    »Ich weiß es nicht, aber wenn du versuchst, ihn erst zu finden, wirst du hier nie wegkommen. Deine Handschellen sind verzaubert. Birik kann dich auch über eine große Entfernung durch sie zurückrufen. In den Tiefen der Höhle und im Wald. Und wahrscheinlich auch noch darüber hinaus.«
    Er packte sie am Oberarm und drückte zu, bis sie zusammenzuckte.
    »Nimm mir die Handschellen ab.«
    »Das kann ich nicht! Dafür fehlt mir die Zauberkraft.« Sie flehte ihn mit den Augen an. »Paenther, du hast keine Zeit! Dies ist deine einzige Gelegenheit zur Flucht. Rette dich. Rette uns alle.«
    Das Verlangen, Vhyper hier herauszuholen, gegen seine Feinde zu kämpfen, die Klinge der Dämonen zurückzuholen und die Dämonen zu töten, brannte fast wie etwas Lebendiges in ihm.
    Doch wenn sie recht hatte, war eine sofortige Flucht, ehe Birik merkte, dass sie ihn befreit hatte, vielleicht tatsächlich die einzige Möglichkeit. Er würde die Krieger des Lichts um sich scharen und gemeinsam mit ihnen angreifen.
    Paenther ließ sie los.
    Einen kurzen, ängstlichen Moment lang zögerte sie, dann drehte sie sich um und rannte zur Tür. »Komm mit.«
    *
    Skye führte Paenther durch die Gänge, über die man noch tiefer ins Höhlensystem hineingelangte. Als sie bei der Dolchfront ankamen, drehte sie sich zu dem drohend hinter ihr aufragenden Krieger um. »Pass auf deinen Kopf und auf deine Füße auf. Wenn einer der Stalaktiten bricht, wird man uns fassen.«
    Er sagte nichts, doch in seinen Augen lag das Versprechen eines langsamen, qualvollen Todes. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie überlegte schon, ob sie weglaufen und ihn selber seinen Weg finden lassen sollte.
    Aber er würde ihn niemals finden. Und sie würden wieder da sein, wo sie heute Abend gewesen waren, und weiter Dämonen freisetzen.
    Entscheide dich.
    Sie holte tief Luft und stürmte in das Gebiet, das mit Stalagmiten übersät war. Erst war der Weg noch einigermaßen frei, doch bald wurde es gefährlich, als der Abstand zwischen Boden und Decke immer geringer wurde, sodass die Stalagmiten und Stalaktiten bald einem Gewirr ineinandergreifender spitzer Zähne glichen.
    Sie war hier schon häufig genug durchgelaufen, um den einzigen Weg zu kennen, aber sie war deutlich kleiner als er. Trotzdem hörte sie hinter sich keinen Laut, während sie sich vorsichtig weiterbewegte. Als sie sich einmal kurz umdrehte, stellte sie fest, dass er sich genauso geschmeidig und leicht seinen Weg bahnte wie die Katze, die in ihm war.
    In der Ferne verklangen die letzten Schreie, und das Geräusch aufgeregter Stimmen wurde immer lauter. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Die Zeit wurde knapp. Es benutzte nur selten jemand diesen Weg, aber sie war nicht die Einzige, die ihn kannte. Wenn irgendjemand sie mit dem Krieger sah, würde Alarm geschlagen werden und seine Hoffnung auf Flucht zunichtegemacht sein.
    Mit wild pochendem Herzen und Schweißtropfen, die ihr zwischen den Brüsten herunterliefen, führte sie ihn schließlich aus dem gefährlichen und schwierigen Abschnitt heraus und ging auf einem breiten Weg weiter. Hinter der nächsten Biegung befand sich eine kleine Öffnung, die in den Wald und in die Freiheit führte. Sogar aus dieser Entfernung spürte sie die Nachtluft hereinströmen, die feucht und kalt von Regen war.
    Sie holte noch einmal tief Luft, um sich Mut zu machen, und drehte sich dann zu dem wütenden Krieger um. »Wenn du draußen bist, lauf los und schau nicht zurück. Die Eisenringe um deine Arme und Beine sind verzaubert und verhindern, dass du deine Gestalt

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