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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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vorbeischaute. »Tja, so was aber auch.«
    Ein leises Wiehern ließ Paenther sich umdrehen, und da standen zwei Pferde. Skyes Miene leuchtete auf. Während sie zu ihnen hinging, bedachte Paenther Ezekiel mit einem argwöhnischen Blick. »Mustangs?«
    »Ja. Nur eine mächtige Circe ist in der Lage, sie herbeizurufen.«
    Er schaute wieder zu Skye, die den Pferden gerade die schlanken braunen Hälse streichelte. Es waren wilde Mustangs, die frei auf der Insel herumliefen und Abkömmlinge der Pferde waren, welche von den Spaniern ungefähr in der gleichen Zeit, als er geboren wurde, ins Land gebracht worden waren.
    Skye schickte die Pferde weg und trat wieder zu den beiden Männern. »Wir brauchen deine Hilfe, Ezekiel.« Sie schob ihre Hand in Paenthers, trotzdem klang ihre Stimme kräftig und fest. »Seit ich ein Kind war, benutzt der große Zauberer Birik meine Gabe, um das Böse heraufzubeschwören. Jetzt versucht er die Klinge der Dämonen zu öffnen. Wir müssen ihn aufhalten.«
    »Es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte«, brummte der Magier. Aber dieses Mal wandte er sich nicht ab.
    Skyes kühle Finger drückten Paenthers Hand. »Die Krieger des Lichts werden ihn aufhalten. Doch aufgrund mehrerer Angriffe durch Zauberer besteht die Gefahr, dass dieser Krieger sein Tier verliert. Der Schamane meinte, ich könnte ihm vielleicht helfen, wenn ich lerne, die guten Energien heraufzubeschwören. Ich brauche dich, um es zu lernen.«
    »Was geht mich das an?«
    Sie ließ Paenthers Hand los und wollte schon einen Schritt nach vorn tun, als der Schamane ihr den Weg mit seinem Arm versperrte. Sie sah ihn an, wehrte sich aber nicht.
    »Weißt du, was Inir macht?«, fragte sie den Magier stattdessen.
    »Er stiehlt Seelen«, brummte er.
    »Ja, genau.«
    »Meine hat er mir nicht gestohlen, und er wird es auch nicht tun, weil keiner weiß, dass ich hier lebe! Oder zumindest wusste es bis jetzt keiner«, fügte er mit einem Grummeln hinzu.
    »Der Schamane sagte, in deinem Herzen sei kein bisschen Bosheit«, erklärte Skye leise. »Ich kann es in deinen Augen erkennen. Es ist lange her, seitdem ich das letzte Mal einen Zauberer mit einer Seele gesehen habe.«
    Ezekiel runzelte die Stirn und sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Warum bist du mit einem Krieger des Lichts zusammen?«
    »Er hat mich von Birik gerettet. Ich war die Einzige in Biriks Festung, die nicht verwandelt worden war.«
    »Dann wird Birik also hinter dir her sein.«
    »Er ist hinter uns beiden her. Er hat uns benutzt, um drei Dämonengeister aus der Klinge zu befreien. Ich habe gesehen, was sie anrichten.«
    Der Zauberer murmelte irgendetwas Unverständliches in seinen Bart, während er sich umdrehte. Plötzlich verschwand das verwahrloste Grundstück, und es stand ein kleines Haus in Holzrahmenbauweise da, das viel älter als die Nachbargebäude war. Im Gegensatz zu den anderen Häusern waren die Pfähle nicht so lang, als würde es nur widerwillig hinnehmen, dass das Meer in der Nähe war. Das malerische Gebäude hatte zwei Gauben im Dach und wirkte frisch gestrichen und erstaunlich gut in Schuss.
    »Kommt herein«, sagte der Schamane und winkte sie heran, während er sich umdrehte und die Eingangsstufen hinaufstieg.
    Paenther sah Skye an. »Du hast es geschafft.«
    Sie schenkte ihm ein Lächeln, in dem einerseits Triumph, andererseits aber auch Unsicherheit mitschwangen. Sie hatte zwar erreicht, dass sie ins Haus des Zauberers eingelassen wurden, aber was als Nächstes passieren würde, konnte keiner sagen.
    Paenthers Griff um Skyes Hand war fest, als sie dem Zauberer die Stufen hinauf und ins Haus folgten, aber die Hand, mit der er nach seinem Messer greifen konnte, blieb frei.
    Der alte Einsiedler führte sie durch ein spärlich mit altmodischen Möbeln eingerichtetes Wohnzimmer in die Küche, die so aussah, als wäre sie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr modernisiert worden. »Setzt euch«, sagte er, während er nach einem Kessel griff und damit zur Spüle ging. »Tee?«
    »Ja, gern«, sagte Skye und setzte sich an den klobigen Esstisch.
    »Nein.« Paenthers Antwort klang barsch, aber es war ihm egal. Er würde hier nichts zu sich nehmen. Der Schamane mochte ihm vielleicht trauen, aber es gab keinen Zauberer, dem Paenther getraut hätte.
    Während Ezekiel zwei große Becher auf den Tisch stellte und in jeden einen Teebeutel gab, musterte Paenther den Mann und betrachtete dessen lange Flechten, die ihm um die Schultern hingen. Er verströmte

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