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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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das Einzige, was sie im Leben wollte. Den Einzigen.
    Paenther.

 
    17
    Stunden später erreichten sie die kleine Stadt Corolla auf den Outer Banks von North Carolina. Die Sonne ging gerade unter, und der Himmel leuchtete in strahlendem Rosa und Orange, von dem sich die Umrisse der Strandhäuser auf ihren hohen Pfählen abhoben. Die Touristensaison hatte noch nicht begonnen, und so standen die Häuser zwischen wilden Gräsern auf dieser schmalen, windgepeitschten, dem Festland vorgelagerten Insel dunkel und leer im Sand.
    Lyon hatte ihn vor einer Weile angerufen und ihm mitgeteilt, dass Hawke und Kougar keinen Hinweis auf den Zauberer gefunden hatten, der ihn über seine Fesseln gerufen hatte. Möglicherweise konnte Birik ihn über eine viel größere Entfernung kontrollieren, als sie gedacht hatten. Lyon hatte ihn noch einmal gemahnt, vorsichtig zu sein.
    Paenther sah zu Skye hinüber, die aus dem Fenster schaute. Ihre Finger waren immer noch miteinander verwoben. Er hielt immer noch ihre Hand fest. Aus Gründen, die ihm nicht so ganz klar waren, beruhigte es ihn, wenn er sie berührte. Sie gab ihm Sicherheit, und er schien das Gleiche für sie zu tun.
    »Wir sind da, meine Schöne.«
    Jetzt erst ließ er ihre Hand los und reichte ihr einen Kartenausschnitt. Es handelte sich um eine Luftaufnahme, in die der Schamane einen Stern an eine Stelle gesetzt hatte, die wie ein leeres Grundstück, etwa einen Straßenzug vom Strand entfernt, aussah. »Jetzt bist du dran. Wenn der Schamane recht hat, werde ich das Haus nicht sehen können.«
    Er fuhr die Straße entlang, die ihm der Schamane genannt hatte.
    »Da«, sagte Skye und zeigte in die Richtung, die sie meinte.
    Er sah nur eine Sandfläche zwischen zwei dunklen, auf Pfählen stehenden Strandhäusern. »Ich verlass mich ganz auf dich.« Er parkte das Auto am Straßenrand und stieg aus.
    Als er Skye aus dem Wagen half, schaute sie ihm ins Gesicht, und er sah die Sorge in ihrem Blick. »Der Schamane sagte, ich solle die Tiere rufen, doch das letzte Mal zwang ich die Krieger dadurch dazu, ihre tierische Gestalt anzunehmen, und sie hatten Schwierigkeiten, sich zurückzuverwandeln. Wenn es nun auch bei dir irgendwelche negativen Auswirkungen hat?«
    Paenther zuckte die Achseln und strich ihr mit den Fingern durchs Haar. »Dann ruf diesmal einfach nicht so laut.«
    Ein leichtes Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. »Okay.«
    Als sie die Augen schloss, konnte er sich gerade noch beherrschen, sich nicht vorzubeugen und sie zu küssen. Aber bei ihrer Magie wusste man auch so schon nie genau, was passieren würde. Da war es besser, es sie ungestört tun zu lassen.
    Innerhalb weniger Minuten kamen drei Wildkatzen und zwei Füchse zu ihr gerannt. Während sie sich hinkniete und jedes einzelne Tier zur Begrüßung streichelte und leise ansprach, versammelten sich Tauben, Krähen und ein Dutzend Möwen um sie, von denen einige auf ihren Schultern und ihrem Kopf landeten. Sie lächelte nur und streckte die Hand nach oben, um auch sie zu streicheln.
    Mit einem amüsierten Lächeln auf dem Gesicht stand sie auf und schaute ihn an. »Bereit?« Sie drehte sich um und öffnete ein Gartentor, das er nicht sehen konnte.
    Während Paenther ihr durch das hohe Gras folgte, erschien plötzlich ungefähr zehn Meter vor ihnen ein Mann, der wütend aussah. Als alt hatte der Schamane ihn bezeichnet, aber wie alle Unsterblichen sah auch er nicht älter als dreißig aus. Nur seine Kleidung passte nicht zu seinem Äußeren. Er trug ein schlichtes braunes Gewand, das in der Taille gegürtet war und bis zum Boden reichte. Ähnlich hatten sich wahrscheinlich die Menschen in den frühen Tagen der Zivilisation gekleidet. Er hatte abgetragene Sandalen an den Füßen, das lange Haar sah nicht so aus, als ob es jemals gekämmt worden war, und ein kurzer Bart bedeckte den unteren Teil seines Gesichts.
    Paenther packte Skye an der Taille und zog sie mit den Vögeln und allem anderen hinter sich.
    »Wofür haltet ihr euch eigentlich?«, wollte der Zauberer wissen.
    »Der Schamane hat uns gesagt, wo wir dich finden würden, Ezekiel«, stieß Paenther knurrend hervor.
    »Dieser miese kleine Therianer.« Mit einer abweisenden Handbewegung wandte sich der Magier ab.
    »Skye ist eine Circe und braucht etwas Beratung.«
    Ezekiel zögerte, drehte sich langsam wieder zu ihnen um und musterte die Tiere auf ihrer Schulter und zu ihren Füßen. Dann hob er den Blick, und seine Augen wurden ganz groß, als er an ihnen

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