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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Turmzimmer, in dem die Gerichtsverhandlung stattfand. Theresas Verhandlung . Isabella blickte weder nach rechts noch nach links, obwohl ihr bewusst war, dass die Dienstboten sich bekreuzigten, wenn sie an ihnen vorbeikam, und die junge Alberita sie mit Weihwasser besprühte.
    Der große Raum war voller Menschen, unter denen einige Beamte waren, denen Isabella noch nie begegnet war, aber auch andere, die sie wiedererkannte. Hauptmann Bartolmei stand in steifer Haltung auf einer Seite, während Hauptmann Drannacia ganz in der Nähe seiner Frau Violante blieb. Theresa stand in der Mitte des Raumes vor Don DeMarco. Er war völlig regungslos, seine Züge mitleidlos und düster. Nur in seinen Augen, die vor Zorn loderten, war Leben.
    »Nun, da meine Verlobte, Isabella Vernaducci, da ist, können wir fortfahren. Ihr habt schwerwiegende Beschuldigungen gegen sie erhoben, Signora Bartolmei, wie die Behauptung, sie sei mir untreu gewesen und habe bei meinem engsten Vertrauten und Hauptmann gelegen.« Während er mit flacher, ausdrucksloser Stimme sprach, glitt Nicolais grimmiger Blick über Isabella.
    Für sie war dieser Blick wie ein Schlag ins Gesicht, aber sie bewahrte Haltung, schwieg und hörte widerspruchslos zu.
    »Ihr habe bereits gestanden, dass Ihr Euer Volk verraten habt und dass Ihr Signorina Vernaducci verfolgt und versucht habt, sie zu töten. Des Weiteren habt Ihr zugegeben, dass ihr die Fähigkeit der DeMarcos besitzt, zum Tier zu werden, und sie benutzt habt, um Signorina Vernaducci zu verfolgen und ihr Angst zu machen. Wie kommt es, dass Ihr dieses Talent Eurem Don und Eurem Ehemann verschwiegen habt?«
    Theresa holte tief Luft. Sie kämpfte nicht nur um ihre Ehe, sondern vor allem um ihr Leben. »Das erste Mal, als das Tier in mir hervorkam, war wenige Monate nach der Rückkehr meiner Schwester. Ich war so voller Zorn, dass ich nicht mehr an mich halten konnte. Ich ging in den Wald hinaus und schrie. Und dann geschah es. Einfach so. Ich verstand nicht, wie. Ich dachte, es sei ein Traum, ein sehr verschwommener Traum. Später geschah es nicht mehr sehr oft, und wenn, dann immer nur, wenn ich sehr wütend war.« Theresa sah Don DeMarco an, wandte das Gesicht jedoch schnell wieder ab und ließ ihren Blick zu ihrem Ehemann gleiten. Ihr ganzer Körper versteifte sich, und ihr Gesicht zerfiel, als er sich weigerte, sie anzuschauen. »Das zweite Mal geschah es in der Nacht, in der Signorina Vernaducci eintraf. Ich war zum castello gegangen, um auf meinen Mann zu warten …«
    »Weiter«, befahl Nicolai.
    Ein Frösteln durchlief Theresa bei seinem Ton. »Guido spazierte draußen herum und sah mich in der Nähe der Stallungen. Er sagte … Dinge zu mir und hörte einfach nicht mehr damit auf. Er behauptete, ich begehrte ihn.« Tränen glitzerten in ihren Augen. »Er zerriss mein Kleid und warf mich auf den Boden. Ich war so verängstigt und so wütend, dass es … es passierte einfach. Es war nicht von mir beabsichtigt. Es war mir nicht einmal bewusst; erst später wurde es mir klar.«
    »Ihr wusstet, dass alle dachten, ich hätte ihn ermordet«, sagte Nicolai in schneidendem Ton. »Aber Ihr habt geschwiegen. Und was war mit dem Diener? Habt ihr auch ihn getötet?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das waren Rivellios Männer. Signorina Vernaducci wird Euch bestätigen, dass sie ihn umbrachten, nicht ich.«
    »Aber Ihr habt versucht, Isabella zu töten.« Nicolai blieb unerbittlich.
    »Nein!« Theresa schüttelte abwehrend den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich glaube, ich wollte ihr nur Angst einjagen, damit sie fortging, doch meine Wut wuchs und wuchs, bis ich Eure Verlobte einfach nur noch aus dem Weg haben wollte. Dann erkannte ich, dass ich sie benutzen konnte, um Rivellio zu vernichten. Er hatte mich gezwungen, für ihn zu spionieren. Er wollte meine Schwester nur unter der Bedingung gehen lassen, dass ich ihn mit Informationen aus dem Tal versorgte. Ich hätte allem zugestimmt, um sie zurückzubekommen.«
    Ein erstickter Laut des Entsetzens entrang sich Rolando Bartolmeis Kehle.
    »Im Grunde konnte ich ihm gar nichts sagen«, fuhr Theresa hastig fort. »Ich spionierte nicht wirklich, und ich wusste ja auch nichts. Doch ich wollte ihn tot sehen. Ich musste ihn tot sehen. Er hätte längst bestraft werden müssen für das, was er getan hat.« Sie verschränkte nervös die Hände. »Ich wusste, dass ich ihn ins Tal locken konnte. Um Signorina Vernaducci in die Hände zu bekommen, würde er erscheinen. Er hatte vor,

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