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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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starrte. Sergio Drannacia zog scharf den Atem ein und griff nach Violantes Hand. Als sie zu ihm aufblickte, schienen sie zu einem stummen Einverständnis zu gelangen.
    Violante straffte die Schultern. »Ich weiß nicht, was mich dazu brachte, es zu tun. Ich nahm den Brief aus der Bibliothek mit, als du das Buch aufhobst, Isabella. Ich wollte ihn nur haben, um meinen Namen geschrieben zu sehen. Ich dachte, wenn ich nur oft genug die Buchstaben nachzeichnete, die du geschrieben hattest, könnte ich lernen, meinen Namen selbst zu schreiben.«
    Sie zwang sich zu einem Blick auf Don DeMarcos reglose Gestalt. Er saß so still da, dass er aus Stein gemeißelt hätte sein können. »Isabella hatte meinen Namen oben auf eine kurze Nachricht an ihren Bruder geschrieben und ihren eigenen Namen daruntergesetzt. Sie wollte mich das Schreiben lehren. Das Stückchen mit meinem Namen riss ich ab, um es zu behalten. Es liegt noch immer in einer Schachtel bei mir zu Hause.«
    Tränen glitzerten in ihren Augen, als sie Theresa ansah. »Es tut mir so leid. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich verstehe nicht, warum ich diese Dinge über deinen Mann und Isabella sagte. Ich habe ehrlich versucht, es mir zu verkneifen, doch ich konnte es einfach nicht. Ich erinnere mich, die Nachricht in die Rocktasche gesteckt zu haben, als ich ihn vom Boden aufhob und ihn Sergio für dich mitgab. Ich verstehe einfach nicht, warum ich das getan habe.«
    Theresa starrte sie zutiefst betroffen an. »Oh, Violante«, flüsterte sie kopfschüttelnd. »Ich habe meine Leute verraten, meinen Ehemann, meinen Don, während du meine Eifersucht und Wut genährt hast. Wie konntest du dich nur zu so etwas hinreißen lassen?«
    Sergio zog Violante beschützend in den Arm.
    »Ich weiß es nicht. Ich konnte mich nicht bremsen. Isabella, Theresa – ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich es bedaure.« Violante wagte nicht, Don DeMarco anzusehen. Sie hatte eine unverzeihliche Sünde, einen Verrat gegen seine Verlobte begangen.
    »Du hast Isabella Vernaducci verfolgt und versucht, sie umzubringen, weil du dachtest, ich hätte dich betrogen?« Die Worte brachen aus Rolando Bartolmei heraus, und er zitterte vor Wut, als er seine Frau ansah. »Du hast unsere Leute verraten? Meine Leute? Meinen Don? Du hast Rivellio Informationen zukommen lassen, die es ihm hätten ermöglichen können, unser Land zu erobern? All das hast du getan? Selbst mich hast du auf meiner morgendlichen Patrouille verfolgt, um Zweifel an meinem Don in mir zu säen? Ich kenne ihn seit meiner Kindheit, und trotzdem versuchtest du, einen Keil zwischen uns zu treiben?« Er sah seine Frau an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen, als wäre sie plötzlich zu einer verabscheuenswürdigen Kreatur geworden. »Du glaubtest allen Ernstes, ich würde meinen Don, meinen Freund, und dich entehren?«
    Theresa brach in ein herzzerreißendes Schluchzen aus. Gedemütigt und beschämt von Theresas arglistigen Taten, drehte sich Rolando auf dem Absatz um, um zu gehen und seine Frau der zweifelhaften Gnade des Dons zu überlassen.
    »Haltet Ihr Euch selbst für schuldlos in dieser Sache, Hauptmann Bartolmei?«, fragte Isabella den sich zurückziehenden Hauptmann leise.
    Bartolmei versteifte sich, doch er drehte sich nicht um. Ein leiser Laut entrang sich Don DeMarco. Ein gefährliches grollendes Knurren, das Bartolmei auf der Stelle innehalten ließ. Das Knurren wurde lauter, bis es den Raum erschütterte und fast durch das ganze castello schallte.
    Mit schnellen Schritten durchquerte Nicolai den Raum, bis er vor der zitternden Gestalt Theresa Bartolmeis stand. Hoch aufgerichtet stand er vor ihr, und Isabella konnte sehen, wie zornig er war. »Ihr habt es wiederholt gewagt , Anschläge auf meine Verlobte zu unternehmen? Ihr stelltet es so dar, als hinterginge sie mich, während Ihr selbst es wart, die ihren Don und ihre Leute verriet? Und wofür, Signora Bartolmei?« Seine Gestalt flimmerte und wechselte in schneller Folge zwischen Tier und Mann. »Eure Schwester gehört auch zu meiner Familie. Es waren bereits Leute an Ort und Stelle, um sich um die Angelegenheit zu kümmern. Das hättet Ihr gewusst, wenn Ihr so vernünftig gewesen wärt, zu mir zu kommen und mit mir zu reden. Nicht, dass ich meine Handlungen Euch oder sonst jemanden erklären müsste, aber Don Rivellio war bereits ein toter Mann. Er war tot von dem Moment an, als er meine Cousine anrührte.«
    Nicolai begann, quer durchs Zimmer auf und ab

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