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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Gefühlen.
    »Der Preis für diesen Sieg war hoch«, fuhr er fort. »Um die entscheidende Schlacht zu gewinnen, waren beide Arten gezwungen, beinahe ihre gesamte Kraft zu opfern. Nur jeweils ein Therianer aus jedem der uralten Geschlechter der Gestaltwandler behielt die Kraft seines Tieres. Diese Auserwählten wurden als die Krieger des Lichts bekannt. Heute gibt es nur noch neun von uns. Unsere Aufgabe besteht darin, die letzten Nachfahren des Dämonenreiches, die Drader, zu jagen und die Klinge des Rituals zu bewachen, durch die der große Dämon und seine Brut gefangen gehalten wird.
    »Dann greift ihr also … niemanden an?«
    Lyon merkte, wie seine Lippe zuckte. »Nein. Wir sind schließlich keine … Monster.«
    »Was ist mit den Dradern? Greifen sie Leute an? Menschen?«
    »Nur sehr selten. Es sind hirnlose Geschöpfe, Raubtiere, die sich ausschließlich von therianischer Energie ernähren. Dazu brauchen sie sich einfach nur in unserer Nähe aufzuhalten, aber wenn sich eine Gelegenheit bietet, dann greifen sie uns auch an. Solange es uns gelingt, ihre Zahl einigermaßen zu kontrollieren und gering zu halten, ist ausreichend Energie für uns da.
    Wenn es allerdings zu viele Drader werden, so wie es jetzt gerade der Fall ist, kämpfen sie auch gegen Menschen. Menschen strahlen so wenig Energie ab, dass sich ein Drader nur davon ernähren kann, wenn er die Person umbringt und ihre gesamte Energie in sich aufsaugt.»
    Kara stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu laufen. Lyon beobachtete, wie sie mit anmutigen, festen Schritten vor ihm hin und her ging. »Was ist mit den Strahlenden … welche Rolle spiele ich dabei?«
    »Durch dich erreichen wir die Energie der Erde, die uns mit der nötigen Kraft versorgt, damit wir die Gestalt wandeln und unserer Aufgabe erfolgreich nachgehen können.«
    Ihr Blick zuckte zu ihm. »Wie?«
    »Zunächst durch das Ritual, durch das du den Thron besteigst. Danach … einfach dadurch, dass du lebst.« Und mit deinem Partner schläfst.
    Gegen seinen Willen schoss ihm ein Bild durch den Kopf, das ihm das Blut in die Lenden trieb. Kara, wie sie sich einladend auf dem Laken rekelte.
    Er wollte nicht ihr Partner sein. Die Aufgabe des Chefs erforderte bereits seine gesamte Zeit. Eine Frau brauchte viel zu viel Aufmerksamkeit. Die konnte er ihr gar nicht bieten. Also wollte er auch keine Partnerin haben. Aber, verdammt, sie brachte ihn ständig dazu, das zu vergessen.
    Lyon rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und beugte sich vor. »Wir müssen in der Lage sein, uns in unsere Tiere verwandeln zu können, Kara. Das können wir aber nur, wenn du den Thron besteigst.«
    Sie blieb stehen und sah ihm in die Augen. »Ich will aber nicht eure Strahlende sein. Finde eine andere, Lyon. Bitte. Ich bin nicht die Richtige für diese Aufgabe. Ich gehöre nicht hierher.«
    Ihr Unglück spann sich wie ein undurchdringliches Netz um sie beide. »Du wirst dich hier sehr bald heimisch fühlen. Du musst dich nur erst an uns gewöhnen.«
    »Das wird nicht gelingen.«
    »Kara … du bist noch nicht einmal einen Tag hier.«
    »Ich weiß. Es ist nur …«
    Er stand auf, trat zu ihr und legte seine Hände auf ihre Schultern, ohne dass er versuchte, ihre Gefühle zu unterdrücken. Ihr Duft hüllte ihn ein und erfüllte ihn mit einer Welle berauschender Lust. Sein Griff wurde fester, und er konnte sich kaum beherrschen, sie nicht an sich zu ziehen und so leidenschaftlich zu küssen, dass es sie beide überwältigen würde.
    Verwirrt sah sie ihn aus ihren blauen Augen an. »Du verstehst mich nicht, Lyon. Ich bin eine Vorschullehrerin. Ich bin für eine solche Aufgabe einfach nicht geschaffen.«
    »Da irrst du dich, Kara. Du bist stark. Stärker als jede andere Frau, der ich je begegnet bin.«
    Sie schnaubte ungläubig. »Das bin ich nicht.«
    Lyon ließ sie los. »Das spielt keine Rolle, Kara. Es gibt immer nur eine Strahlende. Erst wenn die eine stirbt, wird die nächste gezeichnet.«
    Ihrem Gesicht war abzulesen, dass sie allmählich begriff. Ihr sackte die Kinnlade herunter, die Augen wurden groß. »Dann sitze ich hier fest, bis ich sterbe? Das ist nicht fair! Jemand hätte mich fragen müssen, ob ich diese Aufgabe überhaupt übernehmen möchte.«
    »Kara …«
    Sie winkte, als wollte sie seine Worte wegscheuchen … oder ihre eigenen. »Nicht. Sag nichts. Ich weiß, dass es eine dumme Bemerkung war. Es ist nur … Es gefällt mir hier nicht. Ich mag dieses Haus nicht. Ich fühle mich hier nicht

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