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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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Brezeln. Vielleicht noch ein paar verschiedene Sorten Käse. Und weil ich das Rauchen auf vielleicht eine Packung pro Tag eingeschränkt hatte, würde ich eine Zigarette nach der anderen rauchen – zumindest genug, um die Mücken in Schach zu halten – und nachdenken. Männer mit einem gewissen Gewicht und gewissen Gewohnheiten denken zeitweilig mit einer Klarheit, die ebenso intensiv wie flüchtig ist.
    Ich saß betrunken im Sonnenstuhl und redete mit mir selbst, als ein State Trooper seinen Streifenwagen neben meinem alten Buick parkte. Ein junger Schwarzer, sechs-, siebenundzwanzig Jahre alt, in der grauen Uniform der Highway-Polizei, maßgeschneidert und mit allen Drum und Dran. Ich drehte mich um und stand auf, als ich ihn kommen hörte.
    »Toll, was?«
    »Was?«, fragte er, und es klang wie eine Bass Drum.
    Ich hatte mich an den Stuhl gelehnt, um das Gleichgewicht zu behalten, und der Stuhl wackelte unter meinem Gewicht und dem Klang seiner Stimme.
    »Der See. Die Gegend.«
    »Ich suche einen Smithson Ide.«
    »Das wäre ich«, sagte ich, ein Betrunkener, der sich bemühte, nüchtern zu erscheinen.
    »Wollen Sie sich nicht für einen Moment hinsetzen, Mr. Ide?«
    »Ich bin nicht betrunken, Officer … Trooper … Es ist alles okay … nicht …«
    »Mr. Ide, es hat einen Unfall gegeben, und Ihre Eltern sind schwer verletzt. Kurz vor Portland. Mr. Ide ist auf der Unfallstation für Schädeltrauma im Portland General, und Mrs. Ide liegt im Biddeford Hospital.«
    »Meine Mom? Mein Pop?«, fragte ich blöde.
    »Wenn Sie mitkommen wollen, kann ich Sie hinbringen.«
    »Mein Wagen …«
    »Kommen Sie mit mir, und wir bringen Sie auch wieder zurück. Sie müssen sich keine Sorgen um Ihren Wagen machen.«
    »Ich muss mir keine Sorgen machen. Okay. Gut.«
    Ich zog mich um, saubere Shorts und ein T-Shirt. Der Trooper gab sich große Mühe, mich nicht anzusehen. Ich war froh, denn die Leute neigten dazu, sich schnell eine Meinung über mich zu bilden, wenn ich fett, betrunken und mit nikotingelben Fingern vor ihnen stand. Sogar vernünftige Leute reagieren da sofort. Fett. Betrunken. Rauchig-verbrannter Geruch.
    Der Trooper, er hieß Alvin Anderson, machte eine Kaffeepause im Bake Shop in Bridgton und fuhr dann auf der Route 302 nach Portland hinein. Wir sprachen nicht viel.
    »Ich bin Ihnen wirklich dankbar.«
    »Ja, Sir.«
    »Sieht nach Regen aus.«
    »Keine Ahnung.«
    Pop war schon eingeliefert worden, als Alvin mich bei der Notaufnahme aussteigen ließ.
    »Fahren Sie mit dem Taxi rüber zum Biddeford Hospital, wenn Sie hier fertig sind. Ich komme dann später vorbei.«
    Ich sah ihm nach, als er wegfuhr. Es war ungefähr fünf Uhr, und es fing an zu regnen. Meine Sandalen klatschten auf den blauen Fußboden, und ich sah mein fettes Spiegelbild, eingezwängt in Shorts und T-Shirt. Mein Gesicht war bläulich rot vom Bier. Die Lady an der Information schickte mich zur Aufnahme, und dort schickte eine ältliche Helferin mich zur Unfallstation im ersten Stock.
    »Die Station heißt L.L. Bean«, erklärte sie. »Der Gauner hat’s gehabt und hat’s gestiftet. Das ist die ganze Geschichte.«
    Ein Pfleger am Eingang der Station stellte mir ein paar Fragen, um sicherzugehen, dass dieser Ide wirklich mein Ide war.
    »Männlicher Weißer?«
    »Ja.«
    »Siebzig?«
    »Ich …«
    »Ungefähr siebzig?«
    »Ja.«
    »Künstliche Herzklappe?«
    »Oh. Ja. Vor ungefähr zehn Jahren, wissen Sie … Er war darüber richtig sauer, weil …«
    »Okay. Nehmen Sie diesen Ausweis, und stellen Sie sich an die blaue Linie. Dort wird die Schwester, die für Ihren Vater zuständig ist, Sie abholen. Drinnen sind dreißig Kabinen mit Glasfront. Meistens sind die Vorhänge zugezogen – aber manchmal nicht. Wenn die Schwester kommt, um Sie hereinzuholen, müssen Sie uns versprechen, in keine der Einheiten hineinzuschauen, nur in Ihre.«
    »Das verspreche ich Ihnen«, erklärte ich feierlich.
    Ich stellte mich an die blaue Linie und wartete. Ich war immer noch betrunken, und ich bereute jetzt, dass ich kein weites Sweatshirt und so was wie eine Jogginghose angezogen hatte, denn dicken Leuten ist durchaus bewusst, wie ihnen die Hose in die Arschfalte hochrutscht, und sie müssen dauernd vorne an ihrem T-Shirt zupfen, damit die kleinen Brüste sich nicht abzeichnen.
    Die Schwester hieß Arleen, und sie war genauso rund wie ich. Sie trug eine ausgebeulte grüne OP-Hose und einen riesigen grünen Kittel, der überall Taschen hatte. Sie führte mich zu der

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