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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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und so weiter. Rasch machte ich die Hütte sauber, dann bezahlte ich Pops Freund, dem die Hütten gehörten, bat ihn, das gemietete Boot für mich abzugeben, und fuhr zurück nach Portland in der tiefsten Finsternis, die Maine je gesehen hatte.

2
    I ch war der laufende Junge. So nannte mich unsere Nachbarin, Ethel Sunman. Ich flitzte von hier nach da wie eine Ente, auf die geschossen wurde. Schnurgerade und schnell.
    1958 kaufte mein Pop mir ein neues, braunes Fahrrad mit Dreigangschaltung, ein Raleigh aus England, und ich wurde der Fahrrad fahrende Junge. Ich fuhr jeden Tag nach der Schule damit, und samstags unternahm ich meistens die weite Elf-Meilen-Fahrt nach Shad Factory in Seekonk, Massachusetts, dem nächsten County neben East Providence, Rhode Island. Sogar im Winter fuhr ich nach Shad, wenn die Straßen frei waren. Niemand fuhr je mit mir. Überhaupt fuhr niemand je nach Shad Factory – deshalb war es mein Lieblingsziel. Es gab da keine Häuser oder so was. Der Palmer River bildete auf seinem Weg zum Atlantik einen See oberhalb des Wasserfalls von Shad Factory. Dort und unterhalb des Wasserfalls konnte man unglaublich gut angeln. Flussbarsch und Hecht oberhalb der Fälle, Blauer Sonnenbarsch und Gabelwels in den Tümpeln unterhalb, die das herabstürzende Wasser gebildet hatte. Es sah aus wie ein perfektes Forellengewässer, aber es gab immer ein bisschen Salzwasser, nur ein kleines bisschen, das vom Meer her zurückströmte, und deshalb lebten hier nur die zäheren Fischarten, und sie veränderten sich in dem brackigen Wasser. Die Flussbarsche bekamen einen metallischen Glanz, und die Bäuche der Sonnenbarsche leuchteten in einem noch tieferen Orange. Ich angelte zu jeder Jahreszeit, solange das Wasser nicht zugefroren war. Im Winter nahm ich den schmalen Pfad über den Steg in die verfallene Fabrik. Früher stellten sie dort die Eisenreifen für Wagenräder her. Ich zündete ein Feuer an und schlug ein Tagescamp auf.
    Als Bethany anfing, anderswo als zu Hause zu posieren – sie blieb dann fort, und Stunden vergingen, ohne dass sie aus der Schule oder von einer Freundin nach Hause kam, wie sie es gesagt hatte -, schwärmten wir aus und suchten nach ihr. Ich glaube, deshalb hat Pop mir das Raleigh geschenkt. Ich glaube, ich hatte ein ziemlich gutes amerikanisches Rad, aber es war nicht leicht und schnell, und meistens rannte ich einfach los. Sicher dachte Pop sich, auf einem guten Fahrrad wäre ich bei der Bethany-Suche einfach schneller.
    Ein großer Teil der Bethany-Suchen sind in meinem Kopf miteinander verschmolzen, aber an ein paar kann ich mich deutlich erinnern. Das sind die, über die ich nachdenke oder mit mir selbst rede. Ich rede mit mir selbst, wenn ich ein paar Bier getrunken habe. Es hilft mir, alles irgendwie zu sortieren. Für einige Zeit jedenfalls. Dann sage ich vielleicht: »Herrgott, Bethany, jetzt komm, Mom und Pop regen sich furchtbar auf.« Das habe ich immer gesagt, wenn ich sie gefunden hatte. Dann sagte ich: »Komm, Bethany, steh hier nicht so rum. Zieh deine Jeans an und komm!«
    Nun war meine Schwester ja nie unanständig oder verdorben oder so was, aber dieses Ding in ihrem Innern befahl ihr, sich auszuziehen – und dann tat sie es, oder sie redete laut, als ob sie jemandem antwortete. Es war komisch. Verrückt eigentlich. Mom und Pop gingen mit ihr zu so gut wie jedem Arzt, den es gab, aber nach dem Bradley Hospital erklärte Bethany, wenn sie sie noch einmal irgendwo hinbrächten, würde sie sich umbringen. Tat sie aber nicht. Mein Pop hatte keine besonders tief schürfende Art zu reden, aber ich erinnere mich, wie er einmal, als Bethany gerade von Winnie Prisco nach Hause gebracht worden war und wieder verkündet hatte, sie werde sich umbringen, mit Mom am Küchentisch saß, ihr den Arm um die Schultern legte und sagte: »Das Leben erwartet von manchen Leuten’ne Menge mehr als von andern.« Dann packte er Bethany beim Arm, setzte sie in den Ford Kombi und fuhr sie zurück ins Bradley.
    Ungefähr eine Woche später holten wir sie wieder nach Hause. Wir brauchten Bethany in unserem kleinen Haus. Es hat immer etwas Unerledigtes, wenn jemand, den du anbetest, krank ist. Ich kann das nicht erklären, aber Sie wissen, was ich meine. Die nächsten vier oder fünf Tage waren wundervoll. Dann kam sie wieder nicht nach Hause. Meine Eltern fuhren zur High School und fingen dort mit der Suche an. Pop hatte den Plan, von der Schule aus die Pawtucket Avenue rauf- und runterzufahren;

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