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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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Sache, das Atmen.«
    »Aber er atmet.«
    »Ja. Aber die Kommandozentrale ist weg.«
    »Weg?«, wiederholte ich.
    »Die Photonenbombe«, erinnerte die Krankenschwester mich und drückte mir den Arm.
    Mein Pop starb ungefähr eine Stunde später. Das Bett hatte aufgehört, hin und her zu kippen, und die meisten großen Apparate waren weg. Pop litt unter starkem Sekretstau, und das Atmen war ein Kampf. Ich hielt seine Hand, und seine Lider flatterten, und dann hörte er auf zu atmen. Ich ließ seine Hand los, und es ging ganz gut, aber dann sagte ich so leise, dass ich es selbst kaum hören konnte: »Bye, Pop«, und dann weinte ich. Ich ließ sie aber nicht sehen, dass ich weinte. Ich wartete, bis ich es im Griff hatte, und dann spritzte ich mir kaltes Wasser in die Augen und ging zum Schwesternzimmer.
    Ich rief ein Bestattungsinstitut in East Providence an, von dem Tante Paula mir erzählt hatte. Ich sprach dort mit einer Frau namens Polly, die sagte, ich solle wissen, dass ich nicht allein sei. Das gehöre zu dem Service, den das Bestattungsinstitut biete. Sie sagte, sie würden einen Mann nach Maine raufschicken, der Pop abholen würde, und morgen könnten wir die Details regeln. Ich fand, es klang komisch, dass jemand kommt und einen holt und zu seiner Beerdigung bringt. Wenn man über den Tod nachdenkt, gibt es eigentlich nichts Vergleichbares.
    Ich packte ein paar Sachen in den Buick und sagte dem Mann vom Motel, ich würde das Zimmer behalten, müsste aber für eine Weile weg. Dann fuhr ich rüber nach Biddeford, um Mom zu sagen, dass ich vorhatte, für ein paar Tage nach East Providence zu fahren, ohne ihr zu erzählen, dass Pop von uns gegangen war.
    »Mom?«, sagte ich; ich saß dicht neben dem Bett und berührte ihre Schulter. »Mom, Smithy ist hier, Mom. Alles in Ordnung, und Pop geht’s gut, aber ich muss für zwei Tage nach East Providence. Goddard hat angerufen und so weiter. Blumen gießen, solche Sachen. Aber mit Pop ist alles okay. Wirklich.«
    Mom schien in das riesige Bett hineinzuschrumpfen. Mir war nie klar gewesen, wie winzig sie war. Sie kam mir immer so total stark vor. Es gibt eigentlich zu viel aus der Vergangenheit zu erzählen, über uns alle, und wie wir Sachen zusammen gemacht haben, das Wandern zum Beispiel, und wie schön sie es fand, dass ich so viel rannte. Es ist absolut zu viel; ich will ja das Ganze verstehen und nicht bloß einen Teil davon. Mom war wundervoll, und Pop war wundervoll, und das ist eigentlich alles. Als Bethany zum letzten Mal wegging – das ist jetzt fast zwanzig Jahre her -, war es mit der unerschrockenen Tapferkeit meiner Eltern vorbei. Ich glaube, da wusste Mom, dass die Stimme Bethany endlich ganz für sich allein besaß.
    Ich küsste meine Mutter auf die Stirn, die sich an meinen Lippen trocken anfühlte, und ging aus dem Zimmer. Ich glaube, sie hörte mich. Ihre Augen waren glasig und verschleiert, aber man hört mit den Ohren. Zumindest habe ich das so gelernt.
    Ich war bei meinem Wagen, als Toni von der Intensivstation mich aufhielt.
    »Mr. Ide«, rief sie. »Wir brauchen Sie, pronto.«
    Im Laufschritt ging es zurück ins Krankenhaus und hinauf zu Mom. Ich fühlte einen Schmerz in der Brust, als hätte eine Zange dort irgendein wichtiges Teil gepackt, und der Schweiß durchtränkte mein Jeanshemd. Wenn es ein ausgewachsener Herzanfall war, dann war dies der beste Ort dafür. Das dachte ich tatsächlich. Fast hätte ich es laut gesagt. Mein Bauch war lebendig, als wäre er jemand anders, ganz für sich allein. Ich folgte ihm, weiter nichts, und mein Herz war der Motor, der uns beide antrieb.
    Ein indischer Arzt war bei Mom drinnen.
    »Das ist Dr. Deni«, sagte Toni.
    »Ahhh«, sagte er strahlend. »Der Junge.«
    Dr. Deni war klein und drahtig und hatte langes weißes Haar. Er trug einen schönen Anzug, einen Zweireiher, glaube ich, der wie angegossen saß. Um seinen Hals hing ein Stethoskop.
    »Ich bin Dr. Deni«, sagte er.
    Ich schüttelte ihm die Hand. »Danke, vielen Dank.«
    Er legte mir eine Hand auf den Arm und strich mit den Fingern daran herunter.
    »Mutter geht jetzt zu Gott. In den eiligen kleinen Atemzügen können Sie ihre Gebete hören.«
    Ich hörte überhaupt nichts. Ihre Atemzüge waren so winzig wie sie selbst. Was redete er da? Ich wollte eine Frage stellen, aber der kleine Inder schnitt mir das Wort ab.
    »Wir nennen es Sepsis-Syndrom, und es ist ein alter Feind des Traumas. Mutter hat reagiert, aber jetzt ist die Sepsis gekommen, um sie

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