Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
Vom Netzwerk:
dann entschieden, dass es doch nicht das Richtige für ihn war.
    Nachdem sie die Schlüssel entgegengenommen hatte, suchte sie sich in der Eingangshalle eine ruhige Ecke, um ihre Mutter anzurufen. Ihr Sohn musste bereits im Bett sein– zum Glück, denn sie fühlte sich zu erschlagen, um sich mit ihm zu unterhalten. Es war erst das dritte Mal in seinem Leben, dass er die Nacht getrennt von ihr verbrachte– abgesehen von den Nächten, in denen eine Tatortuntersuchung dies erfordert hatte.
    » Wie geht’s Connor?«, fragte sie nach einer auf beiden Seiten etwas frostigen Begrüßung.
    » Du fehlst ihm. Als ich ihn ins Bett gebracht habe, wollte er mit seiner Mummy kuscheln.«
    Wieder dieser vorwurfsvolle Unterton: Seit sie sich von Tom getrennt hatte, ging das ständig so.
    » Er fehlt mir auch, Mum, also fang nicht wieder damit an. Ich kann jetzt keinen Streit mit dir gebrauchen.«
    Augenblicklich tat es ihr leid, dass sie so scharf reagiert hatte. Ihre Mutter zeichnete eine sonderbare Kombination von Strenge und Gefühlsbetontheit aus, dennoch war es eigentlich nicht schwierig, mit ihr auszukommen. » Entschuldige, Mum«, seufzte sie. » Es ist für uns beide eine anstrengende Zeit gewesen, bis die Scheidung durch war – und überhaupt.«
    » Mir tut es auch leid. Ich vergesse manchmal, dass du jetzt meine Unterstützung brauchst. Ich weiß, dass ich bisweilen zu viel herumkritisiere.«
    » Können wir noch einmal von vorn anfangen?«
    » Ja, das können wir gern tun.« Rebecca hatte das Gefühl, ein Lächeln aus der Stimme ihrer Mutter herausgehört zu haben.
    » Also, wie läuft’s mit ihm?«, fragte sie.
    » Er ist ein Schatz. Wir sind mit ihm im Park gewesen und danach essen gegangen. Er war so erschöpft, dass er nach seinem Bad, ohne zu murren, ins Bett gegangen ist.«
    » Ich danke dir. Ich werde ja nur ein paar Tage weg sein und rufe morgen wieder an. Dann spreche ich auch mit Connor. Würdest du ihm das sagen?«
    » Das werde ich.«
    Sie verabschiedeten sich, und Rebecca blieb noch einen Moment lang an Ort und Stelle stehen, um sich wieder zu sammeln. Es gelang ihr fast.
    » Zimmer dreiundzwanzig«, sagte Nummer fünf, als er wieder in den Wagen einstieg. » In der oberen Etage.«
    » Du bist ja richtig gut«, konstatierte Nummer drei anerkennend.
    » Ich weiß.«
    » Also schnappen wir sie uns in ihrem Zimmer?«
    » Vielleicht. Zumindest wäre das eine Möglichkeit. Lass uns noch warten, bis sie sich eingerichtet haben, dann sehen wir weiter.«
    Schweigend sahen sie zu, wie Rebecca auf den Parkplatz kam, mit Roddy zusammen das Gepäck aus dem Auto lud und es ins Hotel trug.
    » Sollten wir uns nicht besser mit dem Boss abstimmen?«, fragte Nummer drei.
    Fünf nickte. Gerade verschwand der letzte Rest von Sonnenlicht, und der See verwandelte sich in eine kalte schwarze Fläche.
    8
    Cahill und Washington trafen am Abend um kurz vor acht wieder im Hilton ein. Phil Hanson, Tara Byrnes Sicherheitsbeauftragter, erhob sich von seinem Sessel und winkte ihnen zu, als sie die Lounge betraten. Nachdem man sich per Handschlag begrüßt hatte, erkundigte sich Hanson nach ihrem ersten Eindruck.
    » Nun«, begann Cahill, » wir haben uns alles angesehen. Wäre ich Tourist, würde ich, ohne zu zögern, hier einchecken, aber vom Sicherheitsstandpunkt aus betrachtet bleibt so einiges zu wünschen übrig.«
    » Die vielen Ein- und Ausgänge missfallen uns«, ergänzte Washington, nachdem er seinem Chef mit einem Kopfnicken beigepflichtet hatte. » Viel zu eng. Ehe man sichs versieht, kann man in einer Falle stecken.«
    » Wäre es denn möglich, dass wir Tara durch einen Hintereingang rausbringen?«, erkundigte sich Cahill. » Oder gibt es noch eine weitere Möglichkeit?«
    Hanson schüttelte den Kopf. » Kommt nicht in Frage«, sagte er. » Devon hat die Medien schon angefüttert. Er will, dass es eine ganz große Show wird. Die Sache hier könnte einen Karrieresprung für Tara bedeuten, sie muss Präsenz zeigen.«
    » Dann müssen wir wohl das Beste daraus machen«, sagte Cahill.
    » Möchten Sie jetzt die Zimmer sehen?«, fragte Hanson.
    Cahill nickte ihm zu vorauszugehen.
    Hudson saß seiner Nummer zwei gegenüber in der Hotelbar, trank Bier aus der Flasche und beobachtete die Eingangshalle, als sich Phil Hanson von seinem Sessel erhob und zwei Männer begrüßte, die gerade das Foyer betreten hatten.
    » Da will wer was von ihrem Sicherheitschef«, sagte Hudson und wies mit einer Kopfbewegung auf Cahill und

Weitere Kostenlose Bücher