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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Washington.
    Nummer zwei war Hudsons erfahrenster Mitarbeiter und hütete sich davor, sich auf der Stelle umzudrehen und hinter sich zu blicken. » Wie sieht er aus?«, fragte er.
    » Es sind zwei«, sagte Hudson. » Ehemalige Militärs. Erkennt man sofort.« Er stützte die Hände auf die Knie und beugte sich vor, um dem Gespräch der drei Männer zu lauschen.
    » Könnte sein, dass es Amis sind«, sagte er schließlich. » Aber aus der Entfernung bin ich mir nicht sicher.«
    Die beiden nickten einander zu, standen auf und stellten sich an den Bartresen, von wo aus sie die Halle noch besser im Blick hatten. Die drei Männer unterhielten sich noch kurz und gingen dann zu den Aufzügen. Hudson nahm eine Schale mit Erdnüssen vom Tresen und trug sie zu dem Tisch, an dem sie bis eben gesessen hatten, wobei er auf dem Weg schon einige davon aß.
    » Wahrscheinlich irgendwelche Sicherheitsleute von auswärts«, sagte er schließlich, nachdem er registriert hatte, dass der Lift in den zehnten Stock gefahren war.
    » Stimmt«, gab ihm Nummer zwei recht. » Der Schwarze sieht aus wie ein ziemlich harter Bursche.«
    » Mit dem werde ich schon fertig«, sagte Hudson.
    Nummer zwei wusste, dass es im direkten Kampf nur wenige mit Hudson aufnehmen konnten, was nicht allein an dessen Körperkraft lag. Sein Chef kannte keine Furcht, wenn es zur Sache ging. Es wirkte fast so, als wäre ihm nur der Wettstreit wichtig: ob er siegte oder unterlag.
    » Die sind wohl hier, um sich für morgen alles anzugucken«, sagte Nummer zwei. » Wird ihnen nicht gefallen.«
    » Wenn sie etwas von ihrem Job verstehen, dann ja«, stellte Hudson fest. » Weder die Strecke von hier zum Kino noch die zurück.«
    Nummer zwei grinste und strich sich eine dunkle Haarsträhne aus seinem sonnengebräunten Gesicht.
    In der Gesäßtasche seiner Jeans vibrierte Hudsons Handy. Er streckte den Rücken durch und erhob sich, um an das Telefon zu gelangen.
    » Sie sind’s«, sagte er zu Nummer zwei, nachdem er einen Blick auf das Display geworfen hatte. Eine Weile hörte er schweigend zu. Nummer zwei fragte sich bereits, ob er möglicherweise nur eine Nachricht auf seiner Mailbox abhörte und gar kein Gesprächspartner am anderen Ende der Verbindung war.
    » Es ist also noch immer nicht erledigt. Das ist es doch, was du mir sagen willst, oder?«, ließ sich Hudson schließlich vernehmen.
    Während er der Erwiderung lauschte, warf er Nummer zwei einen tadelnden Blick zu, als dieser sich eine Handvoll Erdnüsse in den Mund stopfte.
    » Das ist euer Problem. Ich kann euch nicht sagen, wie ihr arbeiten sollt, wenn ich nicht dabei bin.«
    Wieder eine Pause für eine Erklärung vom anderen Ende. » Ruf mich später wieder an«, sagte Hudson schließlich, beendete den Anruf und steckte das Mobiltelefon zurück in seine Hosentasche.
    » Fünf wird schon dafür sorgen, dass der Job erledigt wird«, versicherte ihm Nummer zwei. » Alles wird gut.«
    » Da bin ich aber froh, dass du das so siehst.«
    » Das tue ich. Behalten Sie nur einen kühlen Kopf und genießen Sie Ihr Bier, okay?«
    Sie tranken schweigend aus, dann stand Hudson auf. Nummer zwei erhob sich ebenfalls und folgte ihm durch die Eingangshalle in die kühle Abendluft. Sie blieben vor dem Hoteleingang stehen, während Nummer zwei sich eine Zigarette anzündete und sich von seinem Kollegen abwandte, um ihn nicht mit dem Rauch zu belästigen. Er wusste nur zu gut, dass Hudson Zigarettenqualm verabscheute. Einmal hatte er ihn jemanden mit einem einzigen Schlag ins Reich der Träume schicken sehen, weil derjenige neben ihm geraucht hatte.
    Hudson schob die Hände in die Taschen seiner Jeans und versuchte sich daran zu erinnern, wann er zum letzten Mal etwas bei einem Mord empfunden hatte. Ihm wurde bewusst, dass die Antwort wohl lauten musste: noch nie. Doch das bereitete ihm keine Kopfschmerzen.
    9
    Nachdem sie die gesamte Etage, auf der sich die Zimmer von Tara Byrne und ihrer Begleiter befanden, überprüft hatten– einschließlich der Feuertreppe und der Fahrstühle–, folgten Cahill und Washington Hanson in die Suite der Schauspielerin.
    Tara bot einen tollen Anblick– schon etwas anderes, als sie fünfzehn Meter entfernt auf einer Kinoleinwand zu sehen. Sie war gertenschlank, wie es sich für Stars gehört, besaß aber noch genügend Kurven, um weiblich zu wirken. Ihr dunkles Haar, das ihr ins Gesicht und auf ihre Schultern fiel, war elegant zerzaust gestylt, das Blau ihrer Augen umwerfend. Sie saß auf

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