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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Polizeibeamtin ist, oder?«
    Bei dem Namen schien sie sich zu verkrampfen. Sie ließ seine Frage unbeantwortet.
    » Becky hat uns geholfen, der Polizei zu erklären, wie du in meine Wohnung gekommen bist, und man hat ihr geglaubt.«
    » Aber warum konntest du denen nicht erzählen, wie es gewesen ist? Warum musste sie denen etwas vorlügen?«
    » Wir konnten nicht die Wahrheit sagen, Schatz. Wir wollten dich und alle anderen schützen, die mit mir und Alex dabei waren. Es bestand die Gefahr, dass die Polizei nicht verstanden hätte, dass wir das alles tun mussten, um dich zu retten.«
    » Aber wenn es doch richtig war, wieso habt ihr nicht die Wahrheit gesagt?«
    Aus Ellie könnte tatsächlich eine gute Staatsanwältin werden. Sie bohrte mit ihren Fragen so lange nach, bis sie auf den wunden Punkt stieß. Logan musste bei dem Gedanken fast grinsen.
    » Weil man deswegen Ärger kriegen kann. Manchmal glaubt die Polizei einem nicht, auch wenn man sagt, dass man das Richtige getan hat.«
    » Das hört sich unfair an.«
    » Ist es auch. Aber es kommt vor.«
    » Aber jetzt können sie doch nicht mehr kommen und dich mir wegnehmen, oder?«
    Ihre Hände glitten um seine Taille und zogen ihn dicht zu sich heran.
    » Nein, das können sie nicht.«
    Viele kleine Notlügen.
    Als Ellie ins Bett ging, blieb Logan auf der Couch sitzen. Er genoss die Stille und gab sich alle Mühe, an nichts anderes zu denken als an neue Kleider und die Umarmung und den Kuss seines Vaters.
    Bevor er sich selbst schlafen legte, schaute er noch einmal in Ellies Zimmer. Als er sich über sie beugte, um ihr einen Gutenachtkuss zu geben, öffnete sie die Augen und sah ihn an, sagte aber nichts, sodass er zunächst glaubte, sie würde schlafen. Das war schon manchmal vorgekommen. Sie wirkte dann hellwach, befand sich aber im Reich der Träume, kicherte und redete albernes Zeug. Beim ersten Mal hatte ihm das eine Heidenangst eingejagt.
    » Warum magst du sie?«, fragte Ellie.
    Logan setzte sich aufs Bett und strich ihr ein paar dunkle Haarsträhnen aus dem Gesicht. » Du meinst Becky?«
    Ellie nickte.
    » Ich weiß es nicht.«
    » Weil sie hübsch ist?«
    » Bestimmt, aber das ist es nicht allein. Ich mag es, mich mit ihr zu unterhalten, mit ihr zusammen zu sein.«
    » Mehr als du meine Mum gemocht hast?«
    » Deine Mum war jemand ganz Besonderes, Ellie. Becky kann sie nicht ersetzen, aber ich mag sie trotzdem sehr.« Er legte ihr die Hand an die Wange. Sie fühlte sich warm und feucht an.
    » Erzählst du mir von Mum, Logan? Als sie noch jung war und du mit ihr zusammen warst. Wie sie war und was sie gern gemocht hat? Erzähl mir alles über sie.«
    Und das tat er.
    Sie schliefen gemeinsam ein; aneinandergekuschelt, als wären sie eins– Vater und Tochter, verbunden durch Logans aufgefrischte Erinnerungen an Penny, wie sie wirklich gewesen war. Nicht an den leblosen Körper, zu dem sie am Ende geworden war, geschlagen, zerschmettert und mutterseelenallein, sondern an die richtige Penny, die lebensfrohe Penny, die sie beide liebten und in ihren Herzen am Leben erhielten.
    5
    Rebecca hielt bei einem Café in Glencoe, wo sie ein paar Stunden– viel länger als beabsichtigt– damit verbrachten, zu essen und zu schwatzen und sich gegenseitig zu erzählen, wie es jedem in der Zwischenzeit ergangen war.
    Roddy war offenherziger, als sie ihn in Erinnerung hatte. Geradezu peinlich freimütig erzählte er ihr von seinen Liebesnächten mit Groupies im Tourbus oder in noblen Hotelzimmern.
    » ›Geile Weiber, geiler Wein‹, hat Dougie dazu immer gesagt«, lachte er.
    » Ich habe ihn nie gemocht«, sagte Rebecca und musste lächeln, obwohl ihr nicht danach zumute war. » Schmieriger Schleimscheißer.«
    Roddy lachte kurz laut auf, dann krümmte er sich, weil ihm ein Schmerz durch den Kopf schoss. » Aber ein klasse Drummer, das musst du ihm lassen, Becky Reid.«
    Schon den ganzen Nachmittag lang hatte er sie bei ihrem vollen Mädchennamen genannt. Das war ihr gar nicht mal unrecht, denn so charmant er manchmal sein konnte, würde Roddy doch immer ein kleiner Spinner bleiben, und sie wollte von Zeit zu Zeit daran erinnert werden, dass diese Fahrt keine Ferien- oder, Gott behüte, gar Liebesreise war. Es ging ausschließlich darum, Roddy aus der Gefahrenzone rauszuhalten.
    Als die Rede schließlich auf seinen Drogenkonsum kam, nahm seine Redseligkeit prompt ab.
    » Wie hat es angefangen?«, wollte sie von ihm wissen. » Ich meine, jemand muss dich doch darauf

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