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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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auf, Tom.«
    Hardy beugte sich vor, bis seine Lippen fast Cahills Ohren berührten. » Du bleibst sitzen!«, schrie er, erhob sich und stieß dabei mit einem Finger nach ihm.
    Cahill wusste, dass Tom recht hatte, der ihm nun die Hand auf die Schulter legte und zur anderen Straßenseite hinüberschaute. Cahill folgte seinem Blick. Ein Arm lag auf dem Pflaster, verkohlt und einsam.
    » Was ist passiert?«, wollte er wissen.
    Hardy sah ihn an. » Eine Bombe«, sagte er. » Eine gottverdammte Autobombe.«
    4
    Cahill hielt sich an Hardys Ratschlag und blieb an die Absperrung gelehnt auf dem Boden sitzen. Um seine Körpertemperatur konstant zu halten und einen durch den Schock bedingten weiteren Blutdruckabfall zu vermeiden, hatte Hardy ihm seine Jacke um die Schultern gelegt. Er hatte ihn auch schon oberflächlich untersucht und festgestellt, dass die einzigen äußeren Verletzungen in einer langen klaffenden Stirnwunde und diversen Kratzern und Schnitten an Armen, Händen und in seinem Gesicht bestanden.
    Hardy sah ihn besorgt an, als Cahill laut vermutete, er habe sich bei der Explosion wahrscheinlich ein paar Rippen gebrochen und verspüre deshalb bei jedem Versuch zu atmen Schmerzen. Beide wussten, dass ein Lungenriss nicht auszuschließen war. Cahills innere Organe konnten durch die Druckwelle der Detonation verletzt worden sein.
    » Du kennst ja die Regel«, sagte Hardy. » Sie werden keine Ambulanzen und keinen Notarztwagen herschicken, solange sie sich nicht sicher sein können, dass nicht noch eine weitere Bombe hochgeht.«
    Cahill nickte.
    » In Anbetracht der Umstände siehst du gar nicht mal so schlecht aus«, sagte Hardy. » Trotzdem wirst du erst einmal schön brav hier sitzen bleiben, verstanden?«
    Er wusste, was Hardy damit sagen wollte: Äußerlich scheint alles in Ordnung mit dir zu sein, aber mehr kann ich im Moment auch nicht sagen oder für dich tun.
    Schöner Trost.
    Hardy ließ ihn sitzen, und Cahill konnte den Blick nicht von dem abgetrennten Arm abwenden.
    Seine Erinnerung setzte immer wieder aus. Die Erinnerungslücken machten es ihm schwer zu rekonstruieren, was genau sich abgespielt hatte. Er wusste noch, dass er bei einer Kinopremiere gewesen war, um auf diese Schauspielerin aufzupassen.
    Wie war noch gleich ihr Name?
    Er drehte den Kopf und schaute sich nach allen Seiten um. Keine zehn Meter von ihm entfernt parkte ein großer silberfarbener Wagen. Er konnte einfach nicht glauben, dass er ihm vorher nicht aufgefallen war. Auf dem Rücksitz saß eine junge Frau und starrte verständnislos auf das, was sich vor ihren Augen abspielte. Die beiden vorderen Türen des Wagens standen weit offen, sämtliche Scheiben waren eingedrückt. Das ist wohl die Schauspielerin, dachte er. Wenn mir doch nur ihr Name einfiele!
    Sie wandte den Kopf, und für einen langen Moment blickten sie sich an. Er konnte keine Gemütsregung in ihrem Gesicht erkennen, ihre Haut war so hell, dass sie fast durchsichtig schien.
    Dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf das, was sich hinter dem Auto mit der Schauspielerin befand– das brennende Wrack des Taxis, in dem die Bombe explodiert war. Das Feuer hatte kaum mehr als ein metallenes Skelett übrig gelassen; verbogen und verglüht lag es in einem flachen Krater im Asphalt.
    Er hatte das Gefühl, es hätte sich neben der Frau noch jemand in der Limousine befunden, konnte sich aber nicht an denjenigen erinnern.
    Niemand von seinem Team. Aber irgendwer war da gewesen.
    Da stand noch ein weiteres Auto. Auch eines von seinen? Auf der Zufahrt zum Hotel, das Fensterglas war ebenfalls gesplittert. Niemand drin. Er versuchte sich zu erinnern, wer vom CPO -Team mit ihm hier gewesen war, aber es wollte ihm nicht einfallen.
    Wo waren die Leute aus diesem Auto?
    Seine Leute?
    Er schaute sich nach Hardy um und entdeckte ihn zu seiner Rechten, er beugte sich gerade über jemanden am Boden.
    Eine Frau kniete sich vor ihm hin, sie war klein, aber von kräftiger Statur.
    Hinter ihr wimmerte jemand vor Schmerzen. Das Wimmern steigerte sich zu einem Schreien, bevor es dann jäh abbrach.
    » Carrie?«, fragte er.
    Sie nickte und reckte den Hals, um die Verletzung an seiner Stirn besser begutachten zu können. Vorsichtig betastete sie sie mit den Fingern. Er ließ sie schweigend machen, verspürte keine Schmerzen, als sie die Wunde untersuchte.
    » Nicht so schlimm«, sagte sie schließlich. » Muss nur mit ein paar Stichen genäht werden, dann bist du wieder so gut wie neu.«
    Das Summen im

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