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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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tun, was die Polizei verlangte, dann kniete er sich hin und verschränkte die Hände wieder hinter seinem Kopf. Cahill stieß die Seitentür auf und forderte Tara auf, das Gleiche wie Hardy zu tun, aber sie sah ihn nur mit ängstlichen Augen an und schüttelte den Kopf.
    » Es ist alles in Ordnung«, versuchte er sie zu beruhigen. Durch das ständige Summen in seinen Ohren hörte er seine eigene Stimme nur gedämpft. » Wir müssen aus dem Wagen raus, damit sie sehen, dass sie von uns nichts zu befürchten haben. Ich steige gleich nach Ihnen aus.«
    Tara blickte stur geradeaus und schüttelte erneut heftig den Kopf. Ihr ganzer Körper war verkrampft, jedem Versuch, sie von der Stelle zu bewegen, würde sie Widerstand leisten.
    » Tara«, sagte er, » in dem Wagen da vorn liegen meine Freunde im Sterben, sie müssen schnellstens ins Krankenhaus, und dafür müssen Sie aussteigen. Bitte.«
    Sie rührte sich nicht, ihre Hände lagen noch immer auf dem Armaturenbrett. Er wusste, dass er nicht in der Verfassung war, sie mit Gewalt aus dem Wagen zu zerren– was vermutlich ohnehin nur einen kontraproduktiven Effekt haben würde. Würde Tara aus dem Wagen treten und sich weigern, die Anweisungen der Polizei zu befolgen, würde man sie wahrscheinlich erschießen. Und möglicherweise sie alle gleich mit. Die Bullen würden wie bei einem Terrorangriff vorgehen, bei dem jeder Insasse der beiden Wagen eine potenzielle Bedrohung darstellte.
    Cahill warf einen Blick auf Hardy, der sich flach auf das Pflaster gelegt hatte und zu ihnen hinübersah.
    » Sie will sich nicht bewegen, Tom!«, rief Cahill durch die Öffnung, in der sich einmal die Windschutzscheibe befunden hatte.
    Hardy drückte die Nase auf den Boden und hustete, ehe er wieder in Richtung der Straßensperre blickte. » Wir haben Verletzte in den Wagen!«, rief er. » Wir können sie allein da nicht raustragen.«
    Auf Cahills Stirn und seiner Oberlippe bildeten sich salzige Schweißtropfen, die auf seiner versengten Haut brannten.
    Der Polizist, der sich aufgerichtet hatte, trat von einem seiner Kollegen gefolgt um seinen Wagen herum. Langsam gingen die beiden auf Hardy zu, die Waffen in Schulterhöhe auf die zwei Autos gerichtet.
    Tara begann erst zu zittern und dann zu schreien; ein Zucken überwältigte ihren Körper. Cahill wollte sie berühren, als ihn ein rasender Schmerz durchfuhr, der ihn selbst aufschreien ließ. Die Polizisten blieben stehen und gingen in die Hocke, nach wie vor schussbereit.
    » Tara«, presste Cahill zwischen den Zähnen hervor, » ich weiß, dass Sie so etwas noch nie erlebt haben, aber Sie müssen sich jetzt einfach beruhigen. Haben Sie mich verstanden?«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht, schluchzte laut auf und sackte vornüber. Cahill wusste, dass jede Bewegung im Wagen die Polizisten noch nervöser machte.
    » Alex!«, hörte er Carrie aus dem Wagen vor ihm rufen, » Chris’ Puls wird schwächer. Wir müssen weiter, verdammt!«
    Cahill schaute nach vorn. Die beiden Polizisten hatten sich wieder aufgerichtet und kamen langsam auf sie zu. Sie waren nur noch fünf Meter von dem ersten Wagen entfernt.
    » Ich kann nichts tun!«, rief er und warf Hardy einen Blick zu. » Sie will nicht aussteigen.«
    » Dann müssen wir einfach stillhalten«, zischte Hardy zwischen seinen Lippen hindurch.
    » Hier spricht die Polizei!«, rief der leitende Beamte. » Keine Bewegung, oder es wird geschossen.«
    Cahill beobachtete, wie die beiden Stück für Stück vorrückten. Der hintere Beamte hielt seine Waffe auf Hardy gerichtet, während der andere den vorderen Wagen ins Visier nahm. Beide trugen schwarze Overalls, schwarze Kampfstiefel und schusssichere Westen, auf denen in Weiß POLICE geschrieben stand. Cahill wusste aus eigener Erfahrung, dass ihre eng sitzenden Helme sowohl die Bewegungsfreiheit als auch das Hörvermögen beeinträchtigten– aber das war ein geringer Preis, den man gern dafür zahlte, davor geschützt zu sein, sich von einem Heckenschützen das Gehirn wegpusten zu lassen.
    Der vordere Beamte näherte sich dem Wagen. Cahill verfolgte jede seiner Bewegungen. Die Mündung der Waffe zielte genau auf seinen Kopf.
    » Polizei!«, rief der Mann noch einmal. » Steigen Sie sofort einzeln aus den Wagen aus und legen Sie sich flach auf den Boden.«
    Tara presste sich die Hände auf die Ohren, schüttelte noch immer den Kopf und weinte.
    Der zweite Beamte war bei Hardy angelangt und gab seinen beiden Kollegen oben an der Straße ein

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