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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Arm aus und griff nach ihrer freien Hand. Mit der anderen wischte sie sich noch immer das Blut aus dem Auge.
    » Kommen Sie mit«, sagte er.
    Sie rutschte über den Rücksitz und schwang die Beine aus dem Wagen. Ihm fiel auf, wie neu ihre Schuhe aussahen– als hätte sie sie gerade erst aus ihrer Verpackung genommen. Es war schon sonderbar, auf welche Belanglosigkeiten man in so einer Situation achtete.
    Er trat einen Schritt zurück, damit sie Platz zum Aussteigen hatte, ließ ihre Hand dabei aber nicht los. Als sie beide neben dem Wagen standen, legte er ihr den Arm um die Hüfte und drückte sie an sich– auch um selbst nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten, denn schon wieder überkam ihn ein Schwindelgefühl.
    » Wohin gehen wir?«, fragte sie. » Wo ist Phil?«
    Phil Hanson. Er erinnerte sich wieder.
    » Wir müssen von hier weg.«
    » Wo ist Phil? Wo?«
    Ihre Stimme war schrill geworden. Er zog sie zu sich heran, damit sie ihm ins Gesicht sah, und legte ihr eine Hand auf die Wange. Angesichts des Schmerzes, der dabei von seinen Rippen ausging, musste er die Zähne zusammenbeißen.
    » Zunächst müssen wir uns selbst in Sicherheit bringen. Um die anderen kümmern wir uns später.«
    Sie versuchte sich von ihm loszureißen, sich ihm zu entwinden, hatte aber keine Chance gegen ihn.
    » Reißen Sie sich zusammen, Tara«, ermahnte er sie mit fester Stimme. » Phil holen wir schon noch, aber jetzt müssen Sie mit mir kommen.«
    Sie ließ ihre Schultern sinken, ihre Augenlider flatterten, und er glaubte schon, sie würde das Bewusstsein verlieren, doch dann richtete sie sich wieder auf und nickte ihm zu.
    Blitzschnell fuhr sein Kopf herum, als er ein Auto mit hohem Tempo auf sie zufahren hörte. Instinktiv stellte er sich schützend vor Tara. Mit quietschenden Reifen kam der Wagen neben ihnen zum Stehen. Hardy und ein kaum noch ansprechbarer Judd saßen vorn, Carrie hielt auf der Rückbank Washingtons Kopf in ihrem Schoß. Chris Washington sah am bedenklichsten aus, sein Gesicht war mit Blut verklebt, seine Kleidung war verkohlt und hing in Fetzen an ihm herunter.
    Man konnte nur hoffen, dass das Blut seine Verletzung schlimmer aussehen ließ, als sie wirklich war.
    Hardy stieß von innen die Beifahrertür auf. » Kannst du fahren?«, rief er Cahill zu.
    » Muss ich ja wohl.«
    Hardy machte eine ernste Miene. » Dann verfrachte Tara jetzt in den anderen Wagen und folge mir.«
    Hardy fuhr ein Stück vor, stoppte dann wieder und kam zurückgelaufen, um Cahill dabei zu helfen, Tara auf den Beifahrersitz der silberfarbenen Limousine zu hieven. Cahill klemmte sich hinter das Lenkrad, wobei seine Rippen Zeter und Mordio schrien. Hardy rannte zu seinem Wagen zurück und trat das Gaspedal durch, während Cahill den zweiten Wagen in Position brachte, um ihm zu folgen.
    Sie bogen nach rechts ab, fuhren unter dem Gebäude neben dem Hotel hindurch und steuerten dann gleich wieder scharf nach links auf die Bothwell Street zu. Auf der Straße war eine Blockade aus zivilen Polizeifahrzeugen errichtet worden, vier Beamte zielten mit ihren Waffen auf die beiden Wagen. Im Hintergrund wartete ein Ambulanzwagen mit kalt pulsierendem Blaulicht.
    Hardy trat auf die Bremse, und der Wagen kam schleudernd zum Stehen. Cahill folgte seinem Beispiel und konnte gerade noch verhindern, dass er auf den Wagen vor ihm auffuhr. Tara stützte sich mit einer Hand am Armaturenbrett ab. Die bewaffneten Polizisten hatten sich hinter ihren Wagen verschanzt, nur noch ihre Kevlar-Helme mit den angespannten Gesichtern und die Mündungen ihrer Waffen waren sichtbar. Cahill bemerkte, dass sie ihnen etwas zuriefen, konnte aber immer noch nicht richtig hören und verstand kein Wort. Vor ihm war Hardy aus dem Wagen gesprungen.
    » Sie wollen, dass wir aussteigen und uns flach auf den Boden legen!«, rief Hardy ihm zu.
    » Aber wir können Chris nicht aus dem Wagen heben!«, schrie Carrie vom Rücksitz des vorderen Wagens. » Er muss ins Krankenhaus!«
    Hardy schnaubte wütend, hob die Hände und verschränkte sie hinter seinem Kopf. » Wir sind unbewaffnet!«, rief er in Richtung der Polizeiabsperrung. » Wir haben Verletzte bei uns, die sofortige ärztliche Hilfe benötigen!«
    Einer der Polizisten wies Hardy mit einer Geste an, sich auf den Boden zu legen, während die anderen drei die beiden Wagen im Visier behielten.
    Lass uns jetzt bloß nicht noch von diesen Spinnern abgeknallt werden, betete Cahill.
    6
    Hardy gab Cahill ein Zeichen auszusteigen und zu

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