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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Keiner von uns sieht irgendwelche Kohle, bis das nicht abgeschlossen ist. Ihr bleibt an Ort und Stelle und behaltet sie im Auge, aber unauffällig und ohne viel Aufheben. Benutzt das GPS , sonst werdet ihr beiden Idioten noch eingebuchtet, und das war’s dann.«
    » Aber was sollen wir tun?«, fragte Nummer fünf. » Wir können doch nicht einfach so in die Polizeiwache marschieren und draufloslosballern, oder?«
    » Ich weiß nur eines: Irgendwer muss das erledigen, wozu ihr nicht in der Lage seid.«
    » Also kommen Sie her, Boss?«
    Nummer zwei sah Hudson an und verzog den Mund.
    » Wir sind schon auf dem Weg«, seufzte Hudson.
    9
    Cahill saß noch immer auf dem Straßenpflaster und wartete auf einen weiteren Ambulanzwagen, der ihn ins Krankenhaus fahren sollte. Carrie stand bei den Notärzten, die Washington und Judd versorgten, stellte die eine oder andere Frage, überließ die Spezialisten aber ansonsten ihrer Arbeit. Einer der Rettungssanitäter hatte auch sie medizinisch erstversorgen wollen, aber sie hatte abgelehnt. Er sollte sich lieber um ihre Kollegen kümmern.
    Nach einer ganzen Weile– Cahill hätte nicht sagen können, wie viel Zeit verstrichen war– fuhr der erste Notarztwagen mit Washington mit Blaulicht und Tatütata los.
    Ein paar Minuten später trafen weitere Rettungswagen ein und zwei Sanitäter. Ein älterer Mann und eine junge Frau hatten ihn in Nullkommanichts auf eine Trage gehievt und festgeschnallt. Sie schoben ihn in ihren Wagen, setzten ihm eine Sauerstoffmaske auf und schlossen ihn an ein EKG an. Hardy kam hinzu und stellte sich an die geöffneten Hecktüren des Fahrzeugs, als auch der Rettungswagen mit Bailey Judd an Bord losfuhr. Mit Cahills Hörvermögen stand es immer noch nicht zum Besten, aber er konnte schon wieder klare Gedanken fassen. Er gab Hardy mit der Hand ein Zeichen näher zu kommen.
    » Ruf meine Frau an«, sagte er, indem er die Sauerstoffmaske abnahm. » Ruf Samantha an.«
    Hardy musterte ihn einen Augenblick lang. » Und was soll ich ihr sagen?«
    Einer der Sanitäter nahm Cahill die Maske aus der Hand und setzte sie ihm wieder aufs Gesicht, wobei er ihn mit strengem Blick tadelte.
    » Sag, es hätte einen Autounfall gegeben. Ich sei okay, aber man hätte mich für alle Fälle doch ins Krankenhaus gebracht. Irgendwie stimmt das ja auch.«
    » Sie wird mir die Geschichte nicht abnehmen. Außerdem wird doch alles längst im Fernsehen laufen.«
    » Gut, dann sag ihr eben, wie’s wirklich gewesen ist. Hauptsache, sie erfährt, dass es mir gut geht.« Er versuchte sich aufzurichten, zuckte aber zusammen, als seine Rippen wieder knirschten, und beschloss, vorerst lieber liegen zu bleiben.
    » Du siehst aber gar nicht gut aus«, bemerkte Hardy.
    » Ich lebe. Im Moment zählt nur das.«
    Draußen brausten gerade zwei blaugraue Land Rover Defender die Straße zum Hilton hinunter. Sie sahen aus, als wären sie schwer mit Panzerplatten aufgerüstet. Wahrscheinlich das Bombenräumkommando von der Basis der Royal Navy in Faslane, vierzig Kilometer nördlich von der Stadt. Das bedeutete, dass der Katastrophenplan der Polizei unmittelbar nach der Detonation in Kraft getreten worden war und man vermutlich bereits eines der Krankenhäuser in der Stadt evakuiert hatte, indem man die dortigen Notfallpatienten in andere Kliniken verlegte, damit die medizinische Hilfe für die Explosionsopfer dort gebündelt werden konnte.
    Man schien keine Zeit verstreichen zu lassen und sofort zu handeln, immerhin ein positiver Aspekt. Möglicherweise hatten die Sicherheitsbehörden ja doch etwas von dem Anschlag auf den Glasgower Flughafen gelernt.
    Vermutlich war auch schon eine Sondereinheit der Strathclyde Police hinzugezogen worden, um die kriminalpolizeilichen Ermittlungen zu führen; bestimmt unter Leitung von Neil Livingstone und George Kelly, zwei alten Hasen der Sonderabteilung, die Cahill beide gut kannte.
    Am Fuße des Hügels leuchteten die Bremslichter der Land Rover auf, deren Insassen nahmen Anweisungen der vier bewaffneten Polizisten entgegen, die hier Aufstellung genommen hatten, und verschwanden um die Ecke.
    Als die Türen des Ambulanzwagens zugeschlagen wurden, trat Hardy einen Schritt zurück.
    » Welches Krankenhaus?«, rief er noch, bevor die Türen sich vollständig schlossen.
    » Ins Royal.«
    Als die Türen verriegelt wurden und der Wagen sich in Bewegung setzte, fiel Cahill plötzlich ein, dass er in den letzten Minuten Tara Byrne gänzlich aus den Augen gelassen hatte.

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