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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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erinnern«, sagte sie und wischte sich eine Träne von der Wange. » Wie er aus dem Auto ausgestiegen ist, dann dieser Streit mit den Taxifahrern. Das war so typisch für ihn– immer eine Spur hitzköpfiger, als es gut für ihn war.«
    » Er wollte auf Sie aufpassen.«
    Nun sah sie ihn doch an. » Ich weiß«, sagte sie. » Und genau das macht es so schwer für mich.«
    » Es tut mir leid, dass das passiert ist«, sagte Cahill. » Falls ich etwas für Sie tun kann…«
    Sie versuchte zu lächeln, aber es misslang. » Nett, dass Sie das sagen. Vielleicht sehen wir uns ja wieder.«
    » Passen Sie gut auf sich auf«, sagte Cahill. Er wusste, dass die Chance eines Wiedersehens gering war.
    Als sie verschwunden war, fragte er sich, ob ihr Gespräch die Situation leichter oder schwerer für sie gemacht hatte.
    Ein Krankenpfleger half Cahill in einen Rollstuhl und erklärte ihm, dies sei die normale Prozedur in der Klinik und Cahill solle sich bitte nicht widersetzen. Bis zum Ausgang redete der Pfleger ohne Unterbrechung. Der Mann sollte Regierungssprecher werden, dachte Cahill.
    Als Samantha losfuhr, beobachtete Cahill im Außenspiegel des Wagens, wie die Klinik immer kleiner wurde. Er war froh, dass er noch atmete und das Krankenhaus nicht in einer Kiste verlassen musste.
    3
    Samantha Cahill schaltete das Radio ein und suchte so lange, bis sie einen Song gefunden hatte, der ihr gefiel– irgendeine Eigenkomposition eines Klavierspielers, die Cahill zwar banal, aber dennoch akzeptabel fand– ungefähr so, wie man Beige als akzeptable Farbe bezeichnen konnte.
    Er lehnte den Kopf gegen die Stütze, schloss die Augen und versuchte sich den vergangenen Abend ins Gedächtnis zu rufen, vor allem die Augenblicke unmittelbar vor der Explosion. Aber sein Gedächtnis streikte und lieferte ihm nur zusammenhanglose Bilder und Erinnerungsfetzen an einen lauten Knall.
    Von irgendwo im Auto hörte er das leise Piepen seines BlackBerrys, das eine Nachricht empfangen hatte.
    » Wo ist das Telefon?«, fragte er.
    » Oh… Ich glaube, in der Tasche auf dem Fußboden hinter deinem Sitz.«
    Cahill wollte sich umdrehen, aber ein jäher Schmerz hinderte ihn daran.
    » Soll ich anhalten, damit ich es dir holen kann?«, fragte Samantha.
    Cahill nickte, und Samantha steuerte den Wagen an den Straßenrand. Der übrige Verkehr dröhnte an ihnen vorbei. Sie löste den Sicherheitsgurt, streckte sich und wühlte in einer blauen Sporttasche auf dem Rücksitz herum, bis sie Cahills Handy fand.
    Während Samantha sich wieder in den Verkehr einreihte, ging er die Liste der Anrufe in Abwesenheit durch. Logan hatte noch am späten Abend und dann wieder am Morgen mehrere Male versucht ihn zu erreichen.
    » Hast du schon mit Logan gesprochen?«, fragte er.
    » Nein, aber Tom, glaube ich. Er sagte, Logan wäre heute im Büro gewesen und dort von deinen Kumpels der Spezialabteilung des Yard in die Zange genommen worden.«
    Cahill überprüfte seine Textmeldungen und runzelte die Stirn.
    » Eine SMS von der Alarmgesellschaft«, sagte er. » Bei uns zu Hause soll heute Nachmittag der Alarm ausgelöst worden sein. Hast du davon gewusst?«
    » Ach, das. Ja, ich habe mit den Leuten gesprochen, als sie anriefen. Ich war gerade auf dem Weg vom Krankenhaus nach Hause, um deine Sachen zu holen. Sie haben gesagt, sie hätten sich mit der Polizei in Verbindung gesetzt. Die Beamten wären dann bei uns gewesen, hätten bei der Überprüfung des Hauses aber nichts entdecken können.«
    Cahill wurde skeptisch. » Es sieht der Polizei ganz und gar nicht ähnlich, wegen eines privaten Einbruchsalarms sofort loszurasen.«
    » Du bist manchmal wirklich paranoid«, sagte Samantha mit einem Lächeln. » Würdest du dich jetzt bitte wieder abregen? Das Wichtigste ist doch, dass niemand mit einem großen Messer auf mich gelauert hat, um mir die Kehle durchzuschneiden.«
    » War denn zu Hause irgendetwas verändert? Ist dir etwas aufgefallen?«
    » Nicht dass ich es gemerkt hätte, nein.«
    Cahill entspannte sich.
    » Oh, warte mal«, sagte Samantha plötzlich. » Das Gartentor stand offen, obwohl ich gedacht hatte, ich hätte es verschlossen, als ich heute früh zum Krankenhaus gefahren bin.«
    » Du willst sagen, dass du es nicht abgeschlossen hast? Sam, wie oft habe ich dir schon gesagt–«
    » Ich weiß ja. Tut mir leid. Wahrscheinlich habe ich es tatsächlich nicht abgeschlossen. Vielleicht hat das ja den Alarm ausgelöst.«
    » Haben sie dir gesagt, dass ein externer Sensor den

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