Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
Vom Netzwerk:
Alarm ausgelöst hat?«
    » Nein… Ich meine, ich habe sie nicht danach gefragt.«
    Cahill war sehr auf die Sicherheit seines Zuhauses bedacht, vor allem seit der Entführung von Logans Tochter. Während des vergangenen halben Jahres hatte sich seine Nervosität ein wenig gelegt, trotzdem gefiel ihm der Gedanke nicht, dass jemand sich dem Haus genähert und sogar das Gartentor geöffnet hatte, um herumzuschnüffeln.
    Er klappte die Sonnenblende herunter und kippte sie so, dass er in dem kleinen Spiegel durch das Heckfenster die ihnen folgenden Autos sehen konnte. Vier Wagen hinter ihnen fiel ihm eine schlichte blaue Vauxhall-Limousine auf. Zwei Männer saßen darin. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, und doch war dies genau die Sorte Allerweltsauto, die die Polizei einsetzen würde, wenn sie versuchte jemanden möglichst unauffällig zu beobachten. Obwohl heimliches Observieren keine große Stärke der Bullen war.
    Zudem gehörte der Vauxhall zu der Sorte Auto, die jemand bevorzugen würde, wenn er ein Verbrechen plante.
    Cahill klappte die Sonnenblende zurück und beobachtete den Wagen im Außenspiegel weiter. Nach einer Minute konzentrierte er sich auf das, was sich vor ihnen abspielte, entdeckte aber nichts Beunruhigendes.
    » Sam, Schatz, halt doch mal am nächsten Laden an, damit ich mir was zu trinken kaufen kann.«
    » Klar. Was möchtest du?«
    » Nein, ich geh schon selbst.«
    Nach einem knappen Kilometer hielten sie an einer Straßenecke an einem Kiosk. Cahill stieg vorsichtig aus, hielt sich am Türrahmen fest und biss die Zähne zusammen. So sind Männer eben, dachte Samantha, als sie seine Grimasse sah. Bloß nicht zugeben, dass ihnen etwas wehtut.
    Cahill stand schon neben dem Wagen, als der Vauxhall sie passierte. Der Beifahrer warf ihm einen schnellen Blick zu, und Cahill konnte erkennen, dass beide Insassen Schlips und Anzug trugen. Er blickte dem Wagen nach und merkte sich das Kennzeichen.
    Nachdem er in dem Laden eine Coke gekauft hatte, streckte er sich auf dem Bürgersteig ein wenig und schaute in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Eine silberfarbene Limousine, deren Typ er nicht erkennen konnte, mit ebenfalls zwei Männern auf den Vordersitzen hatte ungefähr fünfzig Meter hinter ihnen am Straßenrand gehalten.
    Jetzt wusste er, dass sie verfolgt wurden. Von zwei sich abwechselnden Teams. Wenigstens das kriegte die Polizei hin.
    Er stieg wieder in den Wagen und beobachtete, wie das silberfarbene Fahrzeug gleichzeitig losfuhr und zunächst einen gleichbleibenden Abstand hielt. Er unterließ es, Hardy oder sonst jemanden aus seiner Firma anzurufen, denn er wollte Sam nicht beunruhigen– zumindest jetzt noch nicht.
    Die Neuen machten ihre Sache nicht unbedingt besser als ihre Vorgänger, obwohl sie zumindest den Abstand zwischen den beiden Autos und ihr Tempo variierten. Cahill behielt sie ein paar Minuten lang im Auge, wandte sich dann aber wieder der Straße vor ihnen zu.
    Als sie eine Abzweigung passierten, wartete dort bereits der Vauxhall. Ohne den Kopf zu drehen, beobachtete Cahill ihn im Spiegel seiner Sonnenblende. Der blaue Wagen wartete, bis der silberfarbene vorbeigefahren war, und reihte sich dann wieder in den Verkehr ein. Cahill glaubte, gesehen zu haben, wie der Beifahrer in dem silbernen Wagen in ein Mikrofon gesprochen hatte.
    Bullen, dachte er. Wahrscheinlich dieselben, die vorhin in seinem Haus den Alarm ausgelöst hatten. Damit hatten sie des Öfteren schon Schwierigkeiten gehabt.
    Aber was wollen die von mir?
    4
    Rebecca telefonierte mit ihrer Mutter und mit ihrem Sohn Connor. Sie versuchte sich zu beherrschen und nicht zu weinen, während sie auf dem Bett lag und Connor lauschte, der ihr erzählte, wie toll es bei » Ganma« sei. Harte Konsonanten stellten für ihn noch eine ziemliche Hürde dar.
    Anschließend musste Rebecca einen der Kurzvorträge ihrer Mutter zum Thema Männerwahl über sich ergehen lassen; in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen musste sie allerdings zugeben, dass die Besorgnis ihrer Mutter gerechtfertigt schien. Sie hörte schweigend zu und verabschiedete sich dann.
    Den Entschluss, eine weitere Nacht im Hotel zu verbringen, bereute sie bereits. Nachdem sie die Zeit damit totgeschlagen hatte, die Zeitung von vorn bis hinten und von hinten nach vorn durchzulesen und sich durch das Vormittagsprogramm im Fernsehen zu zappen, kam sie sich nutzlos vor und ärgerte sich zudem immer stärker darüber, wie sie gestern Abend auf dem Polizeirevier

Weitere Kostenlose Bücher