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Unheil

Unheil

Titel: Unheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dieser
Logik …«
    Irgendetwas machte deutlich hörbar klick hinter
ihrer Stirn. »Aisler.«
    Â»Aisler?«, wiederholte Eichholz.
    Â»Er war dabei, als ich ihn beinahe erwischt hätte«, antwortete
Conny.
    Â»Und wenn man sich ein ganz kleines bisschen anstrengt«, fügte
Trausch hinzu, »könnte man durchaus auf den Gedanken kommen, dass er schuld an
allem ist.«
    Â»Ohne ihn hätte ich diesen Dachboden möglicherweise gar nicht
gefunden«, bestätigte Conny.
    Â»Und der Vampir würde immer noch sein Unwesen treiben«, fügte Trausch
hinzu. »Ich an seiner Stelle käme vielleicht auf die Idee, ihn ganz oben auf
meine Hassliste zu setzen.« Gleich nach Ihnen, fügte
sein Blick hinzu.
    Â»Tess«, murmelte Conny.
    Â»Tess?«, wiederholte Eichholz.
    Â»Theresa Schneider«, erklärte Trausch.
    Â»Aislers letztes Opfer.« Eichholz nickte. »Was ist mit ihr?«
    Â»Angenommen, der Kerl hat es wirklich auf jeden abgesehen, der
irgendetwas mit Aislers Tod zu tun hat, dann steht sie auch auf seiner Liste.«
    Â»Und sie ist seit heute Morgen verschwunden«, fügte Conny hinzu.
    Â»Wie?«, machte Eichholz. Er starrte abwechselnd Trausch und sie an.
»Und das erfahre ich erst jetzt?«
    Â»Sie ist nach einem harmlosen Streit von zu Hause weggelaufen«,
sagte Trausch besänftigend. »Und das nicht zum ersten Mal. Wahrscheinlich ist
sie dort, wo sie sich aufhält, sicherer als zu Hause.«
    Â»Sie schreiben das Mädchen trotzdem zur Fahndung aus«, sagte
Eichholz bestimmt. »Und fahren Sie zu ihren Eltern. Vielleicht haben sie ja
eine Ahnung, wo sie ist.«
    Â»Haben sie nicht«, sagte Conny.
    Trausch machte ein Gesicht, als hätte er ahnungslos in eine ganz
besonders saure Zitrone gebissen, und auch Eichholz sah sie auf eine Art an,
die es ihr plötzlich wirklich ermöglichte, seine
Gedanken zu lesen.
    Â»Was soll das heißen?«, fragte er.
    Â»Ich habe mit ihnen gesprochen«, antwortete Conny. »Kurz, bevor ich
hierhergekommen bin. Sie wissen nicht, wo ihre Tochter ist.«
    Â»Und auch das erfahre ich erst jetzt«, stellte Eichholz fest.
    Â»Es war ein ganz normaler Streit zwischen Eltern und einer
pubertierenden Tochter«, sagte Trausch. »Davon kann jeder ein Lied singen, der
Kinder hat. Glauben Sie mir, das hat nichts mit …«
    Â»Ich bin Polizist, Kollege Trausch«, unterbrach ihn Eichholz kühl.
»Ich glaube prinzipiell nur das, was ich sehe, und selbst das erst, nachdem ich
es dreimal überprüft habe. Und Sie sollten dasselbe tun. Also gehen Sie und
suchen Sie dieses Mädchen … bevor dieser Irre die nächste CD ans Fernsehen schickt und eine Daily Soap daraus macht.«
    Â»Warten Sie«, sagte Conny, als Trausch sich wortlos abwenden wollte,
um zu gehen. Natürlich hatte er keine andere Wahl – Eichholz war schließlich
sein Vorgesetzter und hatte ihm einen ganz klaren Befehl erteilt. Trotzdem kam
es ihr so vor, als schleiche er sich auf diese Weise davon, und sie fühlte sich
auf völlig absurde Weise von ihm im Stich gelassen.
    Trausch verharrte und sah sie fragend an. Irgendwie wirkte er
ertappt.
    Â»Vielleicht kann ich Ihnen helfen.« Sie klappte ihre Handtasche auf
und reichte ihm das Foto, das Marianne Schneider ihr überlassen hatte.
    Eichholz reckte den Hals, um einen Blick auf das Bild zu werfen.
»Wer ist das?«
    Â»Keine Ahnung«, gestand Conny. »Ich habe das Mädchen im Krankenhaus
gesehen. Tess’ beste Freundin. Jedenfalls sagt das ihre Mutter. Aber ich weiß
nicht, wer sie ist.«
    Â»Ganz im Gegensatz zu mir«, sagte Trausch.
    Conny sah ihn überrascht an.
    Â»Ich habe die Kleine vor ein paar Monaten mit ein paar Gramm
erwischt. Keine große Sache, aber irgendwie ist sie mir Erinnerung geblieben.«
    Â»Dann fahren Sie hin und sehen Sie nach, ob diese Theresa bei ihr
ist«, sagte Eichholz. »Mit ein bisschen Glück finden Sie sie ja dort.«
    Â»Und wenn nicht?«
    Â»Dann schreiben Sie sie zur Fahndung aus«, sagte Eichholz.
    Â»Am besten beide«, fügte Conny hinzu.
    Zu ihrer Überraschung nutzte Eichholz die Chance nicht, um
sie zusammenzustauchen oder sie wenigstens süffisant daran zu erinnern, dass
sie weder im Dienst war noch ihre Ratschlage erwünscht waren, sondern sah sie
nur einen Herzschlag lang durchdringend an und nickte dann abgehackt.
»Meinetwegen«,

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