Unheil - Warum jeder zum Moerder werden kann Neue Faelle des legendaeren Mordermittlers
immer vor den Augen des einzigen Kindes. Und so kannte Klara es von klein auf nicht anders, als dass die Mami von Papi geschlagen wurde. Mit Fäusten, mit Fußtritten, mit allen möglichen Gegenständen traktierte er seine Frau, bis sie blutend am Boden lag und wimmerte. Die kleine Tochter weinte dann und wusste gleichzeitig, was folgte. Er zog sie aus, legte sie auf das Sofa und führte Oralverkehr durch. Oft eine ganze Stunde lang. Dass seine wimmernde Frau noch im Raum war, störte ihn dabei nicht. Sie hatte zu schweigen.
An den Sonntagen ging Alfred. K. jeden Vormittag alleine in die Kirche; er war ein fleißiger Gottesdienstbesucher, der sogar regelmäßig beichtete. Nach der Messe kehrte er im Gasthaus neben der Kirche ein und nahm dort am traditionellen Frühschoppen teil. Das war der einzige soziale Kontakt, den er pflegte, wenngleich er mit keinem der Stammgäste jemals über sich oder seine Familie sprach.
Nach dem Frühschoppen – immer zwei halbe Liter Bier – ging er nach Hause, aß dort mit Frau und Kind zu Mittag und zog sich anschließend ins eheliche Schlafzimmer zurück. Klara wusste, was dann kam, weinte nicht und rechnete längst nicht mehr mit Hilfe durch die Mutter. Ganz im Gegenteil, sie tat, was der Vater wollte, um die Mutter vor dessen Gewalttätigkeiten zu schützen. So ging Klara Sonntag für Sonntag ins Schlafzimmer, wo der Vater bereits nackt im Bett lag. Sie musste sich ausziehen und sich neben ihn legen. Nun kam das Kartenspiel zum Einsatz, wobei auf jeder Karte eine andere pornografische Szene dargestellt war. Klara musste eine Karte ziehen, und die betreffende Stellung wurde nun nachgestellt. Das führte dazu, dass Klara innerhalb einer gewissen Zeit nahezu alle sexuellen Praktiken kannte, die zwischen Mann und Frau möglich sind, auch wenn sich das Verlangen ihres Vaters vorwiegend auf Oralverkehr beschränkte. Eigenartigerweise drang er nur selten in sie ein, und wenn, dann nur leicht und nie vollständig.
Als Klara 14 Jahre alt war, fand sie einen Ausbildungsplatz in der Firma ihres Vaters. Sie machte eine Bürolehre und arbeitete in der Buchhaltung. Täglich kam sie mit ihrem Vater zur Arbeit, täglich ging sie mit ihm nach Hause. Eigens deshalb hatte er seine Arbeitszeit um eine Stunde nach hinten verlegt. Klara war es kaum möglich, Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen, die sie auch gar nicht haben wollte. Beziehungsweise traute sie sich nicht, sie überhaupt zu suchen. Sie war zwar ein hübsches Mädchen, jedoch gehemmt und schüchtern. Dass sie mit 15 Jahren noch mit ihrem Vater zur Arbeit kam und wieder ging, führte alsbald hinter ihrem Rücken zu Hohn und Spott. Obwohl sie vermutlich gar nicht in der Lage war, gehässige, abfällige Bemerkungen richtig einzuordnen.
Jeden Tag, wenn sie nach Hause kamen, erfolgte das gleiche Ritual. Sie musste sich auf die Couch legen, und mit ihm Oralverkehr haben. Dabei onanierte er, ab und zu musste sie das übernehmen oder ihn oral befriedigen. Da Klara sich in der Pubertät befand, geschah hin und wieder etwas, wofür sie sich hinterher fürchterlich schämte: Sie verspürte gelegentlich Lustgefühle, was ihr Peiniger sofort bemerkte. Er grinste dann hämisch und meinte, sie sei ein ganz schön geiles Luder. In solchen Momenten wäre sie am liebsten gestorben. Schuldgefühle kamen in ihr auf, sie hielt sich selbst für schlecht. Vermutlich einer der Gründe, warum sie sich niemandem anvertraute.
Die Mutter bekam all das mit. Sie musste in der Küche bleiben, lauschte aber oft oder schaute durchs Schlüsselloch, wurde zunehmend eifersüchtig auf die Tochter. Nur so ist es erklärbar, warum sie sich ihr gegenüber zunehmend abweisend und boshaft verhielt. Offensichtlich glaubte sie, es würde der Tochter Spaß machen, mit dem eigenen Vater Sex zu haben.
Bis zur Vollendung ihres 16 . Lebensjahrs musste Klara ihrem Vater zu Willen sein. Dann erkrankte er unheilbar an Lungenkrebs; innerhalb weniger Monate verfiel er zusehends. Seine Ehefrau war weder willens noch fähig, sich um ihn zu kümmern, und so saß er, uneinsichtig und gehasst von seiner Ehefrau, zu Hause und wartete auf den Tod. Dass er schwere Schuld auf sich geladen hatte, wollte er nicht wahrhaben, und jede diesbezügliche Bemerkung seiner Frau ignorierte er völlig. Er sei kein Vater und Ehemann gewesen, warf sie ihm wiederholt vor, sondern ein ausgesprochenes Schwein. Jetzt, da er zu schwach war, um sie noch misshandeln zu können, versuchte sie, sich auf diese Art
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