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Unheil

Unheil

Titel: Unheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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— kann Ihnen nicht die Hand geben, diese
    Handschuhe sehen es nicht vor. Ich muß sagen, Sie hatten
    mir Sorgen gemacht. Ich habe eine Ewigkeit gewartet.« »Es gab unterwegs ein paar Probleme«, stieß Holman hervor und ließ sich atemlos in seinen Sitz fallen. »Wohin fahren wir?«
    »Augenblick, Sir. Muß erst durchgeben, daß wir Sie gefunden haben.« Er drückte einen Schalter und begann ohne
    ein sichtbares Handmikrofon zu sprechen. Er meldete, daß
    seine Mission soweit erfolgreich verlaufen sei, und daß sie
    bald zur Operationsbasis zurückkehren würden. Darauf
    wandte er sich wieder zu Holman.
    »Nun, Sir, möchte ich Sie gern fahren lassen. Diese
    Schutzanzüge sind nicht für Unternehmungen in dichtem
    Nebel gedacht, wie Sie an den Sehschlitzen sehen können.
    Es war verdammt schwierig, diese Stelle zu erreichen, obwohl ich auf der Herfahrt keinen Helm trug. Und nun,
    nachdem die Tür offen war, kann ich nicht riskieren, ihn
    wieder abzunehmen.«
    »Ist der Anzug mit Blei beschichtet?«
    »Ja, Sir. Das macht ihn so beschwerlich. Ist als Strahlenschutz gedacht, wissen Sie. Der ganze Wagen ist gegen
    Strahlen isoliert.«
    »Strahlung?«
    »Ja. Sie werden später erfahren, was es damit auf sich
    hat.«
    Holman sah sich um. Der Wagen war mit einer Unzahl
    von Instrumenten, Anzeigeskalen und Schaltern ausgestattet.
    »Ich weiß nicht, ob ich den Wagen fahren kann«, sagte er. »Oh, lassen Sie sich von all diesen Vorrichtungen nicht
    verunsichern«, erwiderte Mason. »Sie haben nichts mit dem
    Fahrbetrieb zu tun. Tatsächlich könnte es nicht einfacher
    sein, die Anordnung ist wie bei jedem Lastwagen. Es gibt
    Gaspedal, Bremspedal und Kupplung, mehr ist nicht dabei.
    Kommen Sie, viele Leute können es kaum erwarten, Sie zu
    sehen!«
    Holman folgte Masons Anweisungen und fuhr langsam den
    Themsekai entlang, bog dann nach links in eine Art Tiefgarage ein, die zu einem der großen Regierungsgebäude gehörte.
    Sie war nicht beleuchtet, aber Holman sah im Scheinwerferlicht viele abgestellte Wagen. Eine Durchfahrt war frei,
    und dieser folgte er, bis sie vor einer massiven Betonwand
    endete. Mason betätigte einen Schalter und sagte mehrere
    verschlüsselte Worte, die Holman unverständlich blieben.
    Auf einmal hob sich die Wand vor ihnen in die Höhe, und
    er sah in einen langen, kastenförmigen Raum.
    Mason tippte ihn an, und der große Helm nickte zu der
    Öffnung. Holman fuhr durch und hielt an, als er drinnen
    war. Hinter dem Fahrzeug wurde die Wand wieder abgesenkt, und sie saßen eine volle Minute schweigend, bis die
    Wand vor ihnen unvermittelt hochging und sie sich einem
    langen, trübe erhellten Korridor gegenübersahen, der wieder an einer leeren Wand zu enden schien. Als sie durchführen, sah Holman, daß die Wand, die sich gerade geöffnet
    hatte, aus grauem Metall bestand und wenigstens vierzig
    Zentimeter stark war.
    Der Korridor führte abwärts, und sie passierten zwei weitere Tore, bevor sie in eine weiträumige Halle fuhren. Holman schätzte, daß sie annähernd fünfhundert Meter zurückgelegt hatten, um diesen Punkt zu erreichen. Ein anderes
    Fahrzeug, das dem glich, in dem er gekommen war, stand
    in einem entfernten Winkel. Eine Gruppe graugekleideter
    Männer, die auf sie gewartet hatten, jeder mit einem Kanister in den Händen, umringte den Wagen. Die Männer begannen ihn systematisch mit einer fast unsichtbaren Substanz einzusprühen.
    »Warten Sie noch einen Augenblick, Sir«, sagte Mason.
    »Wir wurden schon entgiftet, als wir in den Tunnel einfuhren, aber dies ist der zweite Durchgang. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme werden wir beim Aussteigen eingesprüht.«
    »Wozu sprühen sie uns ein?«
    »Der gesamte Komplex ist steril; es gibt hier unten nicht
    einen Krankheitskeim. Jede Person, jedes Fahrzeug, alles,
    was hier hereinkommt, wird entgiftet. Die Anlage ist darauf
    eingerichtet, mindestens dreihundert Menschen bis zu zehn
    Jahre zu beherbergen. Wenn sich in einem so begrenzten
    Raum ein Erreger ausbreitet, kann es leicht zu einer Epidemie kommen.«
    »Zehn Jahre?« Holman sah ihn ungläubig an. »Was für
    ein Komplex ist das?«
    »Ich dachte, Sie wüßten es. Hat man es Ihnen nicht gesagt?«
    Holman schüttelte langsam den Kopf.
    »Dies«, sagte Mason, »ist ein Atombunker. Ein Atombunker der Regierung.«
    Mason wartete auf einen Kommentar von Holman, aber
    keiner kam, und er fuhr fort: »Mit dem Bau wurde in den
    frühen 60er Jahren angefangen, und es werden noch

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