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Unheil

Unheil

Titel: Unheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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resignierte Hilflosigkeit. Und im Zusammenwirken mit seinem Plan bestand eine Chance, die Katastrophe zu überwinden. Diesmal mußte es gelingen.
    Bald, nachdem sie einige Menschenansammlungen durch Ausweichmanöver umfahren hatten, langten sie vor den schwarzen Eingängen des Zwillingstunnels an. Holman hielt an, und sie stiegen aus, zuerst die beiden Militärs, jeder mit seinem Gewehr und bereit, es wenn nötig, einzusetzen.
    »Da liegt einer im Tunneleingang«, sagte der Sergeant und wies zu der hingestreckten Gestalt des Mannes, den Holman überfahren hatte.
    »Den habe ich getötet«, sagte er ihnen, und sie akzeptierten es ohne Kommentar, als hätte er ihnen erzählt, daß er ein Ungeziefer zertreten habe.
    »Nun müssen wir uns vergewissern, daß das Zentrum noch dort ist«, sagte Ryker, der als letzter aus dem Fahrzeug kletterte. »Verhält es sich so, wissen Sie, was Sie zu tun haben, Mr. Holman.« Und dann fügte er überrascht hinzu: »Aber es sind zwei Tunnelröhren!«
    Holman nickte. »Ja, rechts ist der alte Tunnel, der dem nordwärts fließenden Verkehr vorbehalten ist; der andere, neuere, ist für die Südrichtung. Das Zentrum des Nebels ist im alten Tunnel.« Er zeigte darauf. »Ich kann nur hoffen, daß es noch dort ist.«
    Die vier Männer betraten den Tunnel, drei mit schwerfälligen Schritten, Sauerstoffgeräte auf dem Rücken, einer unbehindert, aber neben den plumpen Gestalten der anderen zerbrechlich wirkend.
    »Eine ziemlich massive Angelegenheit«, bemerkte der Hauptmann bei der Betrachtung des Tunneleingangs. »Da werden gewaltige Betonbrocken herunterkommen und das Loch ausfüllen. Ja, es müßte sehr gut gehen.«
    »Meine Fresse«, sagte der Sergeant, »da liegt ein Kopf.«
    Holman ging voraus in die Dunkelheit, blieb dann stehen, um sich an die Finsternis zu gewöhnen. »Es ist noch da«, sagte er nach einer Weile.
    Die beiden Militärs gingen zum Katastrophenfahrzeug zurück und luden einen auf Räder montierten Behälter aus, ähnlich dem, welchen Holman in Winchester gebraucht hatte, nur größer. Der Sergeant zog einen langen, flexiblen Metallschlauch von einer Rolle, schlang ihn über seine Schulter und folgte dem Hauptmann, der den Karren zum Tunneleingang schob.
    »Sie wissen mit dem Gerät umzugehen, Mr. Holmann«, sagte Ryker, sah ihn an und legte ihm eine Hand auf die Schulter, als könnte der Kontakt seine Worte verständlicher machen. »Wie ich Ihnen sagte, besteht keine Notwendigkeit, allzu nahe an den Kernbereich heranzugehen. Sie haben sechzig Meter Metallschlauch, der steif genug ist, daß Sie ihn in das Zentrum schieben können, und wenn Sie die elektrische Pumpe einschalten, wird die Materie in den Behälter gesaugt. Ich werde selbst mit Ihnen gehen; ich möchte mir dieses Ungeheuer aus der Nähe ansehen.«
    »Nehmen Sie das mit, Sir«, sagte der Hauptmann und reichte Holman ein kleines Sauerstoffgerät mit Tank und Atemmaske. »Vielleicht werden Sie es brauchen. Und hier ist eine Lampe.«
    Holman dankte ihm, steckte die Arme durch die Schultergurte des Tanks und ließ die Atemmaske einstweilen vor der Brust hängen. Er schaltete die Lampe ein, nahm den Handgriff des mobilen Behälters in die Hand und sagte: »Ich bin bereit, Professor.«
    Sie gingen das leichte Gefalle des Tunnels abwärts zur Biegung, und Ryker zeigte nach vorn, als er zum erstenmal den seltsamen Lichtschein gewahrte. Holman nickte; er spürte, wie seine Nervenanspannung mit jedem Schritt zunahm, und eine klamme Kälte ihm über den Rücken kroch. Er hielt den Lichtkegel seiner Lampe auf den Boden unmittelbar vor ihm gerichtet, denn er hatte die Erfahrung gemacht, daß der Lichtschein nur zu ihm reflektiert würde, wenn er in den Nebel leuchtete.
    Sie erreichten die Biegung und hielten inne. Holman wandte den Kopf zu Ryker, als suche er Ermutigung, und der Professor nickte und wies nach vorn. »Ich werde mit Ihnen durch die Biegung gehen, damit ich es besser sehen kann, aber weiter sollte ich, so meine ich, nicht gehen.«
    Holman holte tief Luft, dann mußte er husten, um seine Bronchien von den bitteren Bestandteilen des Nebels zu befreien. Es war noch nicht allzu schlimm, aber bald würde er die Atemmaske aufsetzen müssen, wenn er weiter in den Tunnel vordrang. Er setzte sich wieder in Bewegung, und Ryker folgte ihm.
    Sie legten ein längeres Stück zurück, dann wandte Holman den Kopf. »Bleiben Sie hier, Professor, das Leuchten wird jetzt intensiv.«
    »Ja, ja, Sie haben recht«, antwortete der

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