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Unheil

Unheil

Titel: Unheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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eine ganze Anzahl Leute, die Sie untersuchen möchten, und da ist es praktischer, sie hierherzubringen, als Sie durch das ganze Land zu fahren. Ich weiß nicht, ob Sie es schon gehört haben, aber es ist über Südengland der Ausnahmezustand verhängt worden. Wir müssen sehr, sehr rasch einige Antworten finden.«
    Sie ging voraus in ein Büro und bat sie, Platz zu nehmen, dann setzte sie sich auf eine Schreibtischkante. »Bevor wir anfangen: Haben Sie heute schon gefrühstückt?« Sie lächelte, als Holman und Barrow die Köpfe schüttelten. »Gut, dem werden wir bald abhelfen. Für Sie, Mr. Holman, wird es nicht viel sein, fürchte ich. Wir müssen ein paar Proben nehmen und Untersuchungen durchführen, die das nicht erlauben. Sie werden aber genug bekommen, daß Sie uns nicht ohnmächtig werden.«
    Holman fühlte sich von ihren Worten und ihrer Art so beruhigt, daß er anfing, sich zu entspannen. Seine Müdigkeit und der weiche Sessel, in dem er saß, trugen ihren Teil dazu bei.
    »Bitte erzählen Sie mir während des Frühstücks alles, was Ihnen zugestoßen ist — und ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie sich bemühten, nichts auszulassen. Jede Kleinigkeit könnte von der größten Bedeutung sein.« Sie nahm den Hörer vom Telefon und drückte einen Knopf, bestellte Frühstück für ihre Besucher.
    Holman sah zu Barrow, der sich in seiner inaktiven Rolle recht unglücklich zu fühlen schien.
    »Wie ich bereits gesagt habe«, fuhr Mrs. Halstead fort, als sie den Hörer aufgelegt hatte, »haben wir einen äußerst arbeitsreichen Tag vor uns. Wir verfügen über alle nötigen Einrichtungen, und die besten Forschungsmediziner sind entweder bereits hier oder unterwegs. Ich kann Ihnen versichern, daß wir in den letzten Stunden keine Zeit vergeudet haben. Zuerst möchte ich Ihnen sagen, wer Sie untersuchen wird. Die Namen werden Ihnen nichts sagen, und ich weiß selbst nur die Hälfte von ihnen auswendig, aber es sind folgende Fachgebiete vertreten:
    Krankhafte Zellveränderungen; Infektionskrankheiten; Krankheiten des Immunsystems; Psychiatrie und Nervenkrankheiten; Biochemische Parasitologie; Neurobiologie; Stoffwechselprozesse des Gehirns; Mutationsforschung; Molekulargenetik; Molekulare Pharmakologie; Neurologie und Neuropsychiatrie; Strahlungserkrankungen.« Sie lächelte Holman zu. »Und ich glaube, das Verteidigungsministerium schickt uns einige seiner Spezialisten für chemische und mikrobiologische Kampfstoffe.«
    Er saß wie betäubt, und sie versuchte hastig, ihn aufzumuntern. »Sie können selbst sehen, daß viele dieser Fachrichtungen gar nicht ins Spiel kommen werden, wir müssen sie bloß für den Fall, daß sie notwendig werden, zur Hand haben.« Wieder schenkte sie ihm ihr entwaffnendes Lächeln.
    Holman saß eine Weile still, einen beunruhigten Ausdruck im Gesicht. »Zwei Fachrichtungen«, sagte er schließlich, »sind mir aufgefallen, und ich glaube, eine davon versuchten Sie zwischen den anderen zu verstecken.«
    Sie lächelte weiter. »Und das waren?«
    »Der offensichtliche Fall war Strahlungserkrankungen. Das andere war Mutationen. Ich meine Zellmutationen.«
    Sie warf ihm einen scharfen Blick zu und sagte ohne eine Spur von Herablassung: »Ich sehe, daß Sie sehr aufmerksam sind, Mr. Holman. Ja, ich wollte Sie nicht erschrecken. Wie ich sagte, werden viele dieser Forschungsrichtungen überhaupt nicht ins Spiel kommen. Und ich glaube, daß Zellmutation auch dazu gehören wird — aber wir müssen Gewißheit haben. Das sehen Sie ein, nicht wahr? Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen. Was Strahlungserkrankungen betrifft, nun, das ist heutzutage offensichtlich, nicht wahr?«
    »Aber was glauben Sie aus meiner Untersuchung zu erfahren? Schließlich bin ich geheilt, nicht?«
    »Vor allem natürlich Information, Mr. Holman. Ich habe bereits mit den Ärzten telefoniert, die Sie in Salisbury behandelten. Die Beschreibung Ihrer Symptome war nützlich, aber doch recht unzulänglich, wie ich fürchte. Indem wir Sie untersuchen, können wir feststellen, in welchem Umfang Ihr Gehirn geschädigt wurde — wenn es Ihr Gehirn war. Auch ich bin der Meinung, daß Sie geheilt sind, gewiß, aber es mögen noch immer Reste des ursächlichen Phänomens vorhanden sein. Wie ein Schlag, der eine Prellung zurückläßt oder ein überstandener Rausch, der sich im Nachhinein durch erhöhten Blutalkohol verrät.«
    »Aber würde das nicht einen chirurgischen Eingriff erforderlich machen?«
    Sie lachte. »Nein,

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