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Unheil

Unheil

Titel: Unheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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das glaube ich nicht, nicht in Ihrem Fall.« Sie wurde wieder ernst. »Wir haben genug Leichen, die wir auf diese Weise untersuchen können.«
    »Und was werden Sie mit Miß Simmons machen?«
    »Wir werden versuchen, sie zu heilen.«
    Die Tür ging auf, und ihr Frühstück wurde auf einem Teewagen hereingefahren. Janet Halstead griff hinter sich und schaltete ein Tonbandgerät ein.
    »Nun, Mr. Holman«, sagte sie, »lassen Sie sich Zeit und erzählen Sie uns alles, was Sie über diesen geheimnisvollen Nebel wissen oder bemerkt haben. Fangen Sie von vorn an und bemühen Sie sich, nichts auszulassen.«
    Der Rest des Tages verwischte sich in Holmans Erinnerung. Er wurde auf vielerlei Weise untersucht, getestet und befragt. Ein EKG wurde gemacht; sein ganzer Körper wurde geröntgt; man injizierte eine radioaktive Substanz in seine Gehirnarterien, um festzustellen, ob es zu Deformationen der normalen Strukturen oder zu räumlich erkennbaren Verletzungen gekommen war; Elektroden wurden auf seiner Kopfhaut befestigt, um das mögliche Vorhandensein eines Tumors zu untersuchen; mit einer Hohlnadel wurde seinem Rückgrat eine kleine Menge zerebrospinaler Flüssigkeit entnommen und untersucht. All diese Untersuchungen, und viele andere mehr, wurden an ihm und Casey vorgenommen, und endlich, am späten Nachmittag, ließ man ihn in erschöpften Schlaf sinken.
    Als er mehrere Stunden später erwachte, sah er Barrow in einem Sessel neben seinem Bett hängen und leise schnarchen. Als Holman sich aufrichtete, wurde auch der Kriminalbeamte rasch munter und blickte besorgt zum Bett. Dann lächelte er und rieb sich das Gesicht.
    »Sie waren reif zum Auszählen«, sagte er zu Holman.
    »Sie haben auch nicht schlecht geschnarcht«, antwortete Holman.
    »Ja, aber ich habe einen leichten Schlaf.« Er schaute Holman aufmerksam an: »Hören Sie, wie wäre es mit einem Waffenstillstand? Ich weiß, daß ich ein bißchen grob mit Ihnen war, aber die ganze Geschichte schien mir ziemlich fantastisch, nicht wahr?«
    »Ja, das war sie.«
    »Nun, es tut mir leid.«
    »In Ordnung, vergessen wir es. Tatsächlich bin ich überrascht, daß Sie noch da sind.«
    »Sonderauftrag. Ich bin Ihr Leibwächter. Sie sind eine wichtige Person. Ein zweiter steht draußen und bewacht die Tür.«
    »Glaubt man, jemand wolle mich ermorden, oder — befürchtet man, ich könnte weglaufen?«
    Barrow hob die Hände und seufzte. »Man möchte sichergehen. Sie dürfen nicht vergessen, welche Wirkung dieses Gas auf andere gehabt hat; wir haben keine absolute Gewißheit, daß Sie schon geheilt sind, verstehen Sie?«
    »Ich verstehe«, sagte Holman in resigniertem Ton. »Erzählen Sie mir, was geschehen ist, während ich geschlafen habe.«
    »Eine ganze Menge. Vor ein paar Stunden begann eine Konferenz der beteiligten Ärzte und Forscher. Ich weiß nicht, was im einzelnen verhandelt wurde, aber sie haben sich auf die Leute aus Porton Down eingeschossen, die Wissenschaftler für mikrobiologische Forschung. Sie waren ausweichend und weigerten sich schließlich, weitere Fragen zu beantworten, bevor sie mit ihrem Minister gesprochen hätten.«
    »Alles weist in dieselbe Richtung, nicht?«
    »Ja«, sagte Barrow, »das kann man sagen. Jedenfalls fuhren die Leute vor ungefähr einer Stunde zum Verteidigungsministerium, und die anderen sind in hellem Zorn zurückgeblieben. Sie machen mit ihrer Arbeit weiter, sind aber nicht sehr glücklich darüber.«
    »Wie geht es Casey?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich werde die Amtsärztin rufen. Sie wollte verständigt werden, wenn Sie aufwachen.« Er ging zur Tür und gab dem uniformierten Polizisten draußen Anweisung, Janet Halstead zu suchen.
    »Wie sieht es mit dem Nebel aus?« fragte Holman, als der Kriminalinspektor wieder in seinem Sessel saß.
    »Sie wissen, daß man ihn lokalisiert hat, und glücklicherweise hat der Wind nachgelassen, so daß er sehr langsam treibt. Es soll ein unglaublicher Anblick sein, ungefähr eine Meile breit und eine hoch.«
    »Dann ist er gewachsen.« Die Erkenntnis beunruhigte Holman. »Als ich ihn zuletzt sah, war er allenfalls halb so groß.«
    »Ja, man weiß, daß er wächst. Er wird auch dichter und nimmt eine schmutzig-gelbliche Färbung an. Feuerwehr und Katastrophenschutz haben ihn den ganzen Tag mit allen möglichen Lösungen besprüht, um ihn zu zerstreuen, aber ich weiß nicht, ob sie Erfolg damit hatten. Winchester wird in jedem Fall evakuiert, nur um sicherzugehen, und das Meteorologische Amt

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