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Unheil

Unheil

Titel: Unheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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er und seine Kumpane in der Kathedrale, und warum hatte der Mann ihn angegriffen? Waren sie bereits Opfer der Krankheit? Oder betrachteten sie ihn bloß als unwillkommenen Zeugen?
    Er zog dem Stöhnenden die häßliche Gasmaske vom Gesicht und sah, daß seine Augen den etwas glasigen Blick hatten, den er auch bei Casey gesehen hatte; der Mann war infiziert.
    Der Klang von Schritten auf den Steinplatten warnte ihn in letzter Sekunde vor dem Angriff von rückwärts. Er flog herum und sah sich dem zweiten Mann gegenüber, aber ein Schlag streifte ihn, und er verlor rückwärtstaumelnd das Gleichgewicht, ließ den Metallschlauch fallen und fiel rücklings auf die Steinplatten. Sein Angreifer stand über ihm und begann zu lachen, ein gackerndes, hysterisches Lachen. Der Dritte erschien aus dem Nebel, gesellte sich zu seinem Gefährten und begann ebenfalls zu lachen. Plötzlich bückten sie sich, packten Holman bei den Knöcheln und schleiften ihn am Boden entlang auf den Lichtschein zu. Er versuchte, seine Beine durch zappelnde Stöße zu befreien, aber sie hielten fest, und seine Anstrengungen bewirkten nur, daß sie noch lauter lachten. Seine Hände tasteten nach einem festen Halt umher, aber der alte Stein war von den Füßen der Gläubigen in Jahrhunderten geglättet worden. Als sie ihn an ihrem niedergeschlagenen Kumpan vorbeischleiften, kam sein Körper in Berührung mit dem schweren Kerzenleuchter. Er griff verzweifelt danach und glaubte ihn verloren, als er fortrollte. Glücklicherweise wurde er vom Fuß des Liegenden aufgehalten, und Holman konnte ihn gerade noch an sich bringen. Er war im Begriff, ihn einem seiner Angreifer über die Handgelenke zu schlagen, um seinen Fuß zu befreien, als der Mann, den er kampfunfähig wähnte, sich mit einem hirnlosen Gebrüll auf die Knie erhob, Holman sah und sich auf ihn warf, die Zähne entblößt, um sie als Waffe zu gebrauchen.
    Es gelang Holman, einen Ellbogen unter die Kinnlade des Mannes zu klemmen und die knirschenden Zähne auf Distanz zu halten, während er gleichzeitig den eigenen Kopf zurückzog. Als die anderen zwei merkten, daß sie aufgehalten wurden, stießen sie wütende Schreie aus, ließen Holmans Beine fahren und begannen die beiden zappelnden Körper mit Fußtritten zu bearbeiten, ohne zwischen Freund und Feind einen Unterschied zu machen. Einer packte den ersten Mann beim Haar, riß ihm den Kopf hoch und bearbeitete sein Gesicht mit Faustschlägen.
    Das war für Holman die Gelegenheit, die er brauchte. Er schlug mit seiner schweren Waffe nach der entblößten Kehle des Mannes und zerschmetterte ihm den Kehlkopf, sofort danach angeekelt von seiner eigenen Tat. Aber es war nur Zeit für ein momentanes Bedauern, denn nun wandten die anderen zwei ihre Aufmerksamkeit wieder ganz ihm zu.
    Er stieß den Verletzten von sich und zog am Knöchel eines der anderen, der das Gleichgewicht verlor und schwer zu Boden stürzte. Der dritte Mann packte Holman von hinten am Hals, würgte ihn und beugte sich über ihn. Dabei troff Speichel aus seinem keuchenden, zähnebleckenden Mund in Holmans Gesicht.
    Es war Holman nicht möglich, den eisernen Griff des anderen zu lockern. Ihm war, als müsse sein Kopf zerplatzen, und als er schwächer wurde, hörte er das irre Gackern und Schnalzen des Mannes und sah mit verschwimmendem Blick, wie der Mann, den er zu Boden geworfen hatte, sich auf einen Ellbogen stützte und über ihn lachte. Kurz bevor ihm die Sinne schwanden, wurde Holman vage bewußt, daß er noch den Kirchenleuchter hielt. Mit beiden Händen stieß er die Spitze aufwärts in die einzige verwundbare Stelle, die er erreichen konnte. Der gurgelnde Schrei des Mannes und der plötzliche Blutstrom, der Holman übers Gesicht lief, vergrößerte noch seinen Alptraum. Aber der mörderische Druck auf seine Kehle hörte auf, und er sog gierig die schlechte Luft ein, als sein Angreifer zurückfiel.
    Der letzte Mann des Trios zeigte mit zitternden Finger auf die anderen und lachte hysterisch.
    Es war zuviel für Holman. Er kam wankend auf die Beine und rannte aus der Kathedrale.
    Draußen stolperte er und fiel auf den kiesbestreuten Weg, aber die stampfenden Tritte hinter ihm trieben ihn an, und er stolperte weiter, hinein in den dicken Nebel, dankbar für seine bergende Undurchsichtigkeit. Er fühlte, wie er über Gras lief, achtete nicht auf die Gefahr möglicher Zusammenstöße mit Baumstämmen oder Grabsteinen. Sein einziger Gedanke war fortzukommen, fort von diesem

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