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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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nicht nach Menschenblut.“
         Daniel und Seth beäugten Kyra mit gerümpften Nasen.
         „Und was ist es dann?“, fragte Daniel.
         „Ich weiß nicht. Es riecht irgendwie komisch ... Nach verwesendem Fleisch. Aber anders als ein Tier. Gott, es stinkt abartig.“
         Angewidert wendete sie den Kopf ab.
         „Es riecht ähnlich wie Vampirblut, aber dieser Kerl muss ja tausende von Jahren alt sein, wenn er so übel riecht.“
         Seth warf Daniel einen äußerst nervösen Blick zu.
         „Hast du es denn genau gesehen?“, fragte er.
         Daniel zuckte nur mit den Schultern.
         „Nein. Aber es war ziemlich groß und wirkte irgendwie ... verkrüppelt.“
         „Verkrüppelt?“
         „Na ja“, meinte Daniel in verteidigendem Ton. „Es hatte die Umrisse von einem Menschen, aber mit merkwürdiger Körperhaltung.“
         Kyra blies sich einen Regentropfen von der Nasenspitze. Das alles hörte sich für sie wie blanker Unsinn an. Daniel bedachte die Stoßstange mit einem ungemein garstigen Blick, dann schritt er zielstrebig zum Kofferraum und öffnete ihn.
         „Was hast du vor?“, fragte Seth laut. „Was machst du da?“
         Daniel hatte sich ein Gewehr gegriffen und lud es gerade.
         „Lass das“, meinte Seth und griff sich den Gewehrlauf. „Wir sollten jetzt nicht auf die Jagd gehen.“
         Doch Daniel ignorierte ihn und schulterte die Flinte.
         „Dieses Vieh hat meinen Wagen kaputt gemacht!“, zischte er. „Und das finde ich überhaupt nicht lustig!“
         „Aber...“, setzte Seth an, doch Daniel schnitt ihm sofort das Wort ab.
         „Halt die Klappe Seth. Das ist unser Job. Entweder du kommst mit und hilfst mir, oder du bleibst im Auto. Aber halt mir keine Vorträge darüber, wie ich meine Arbeit zu machen habe!“
         Er ging an den Rand des Waldes, blieb dort stehen und sah sich noch einmal nach ihnen um.
         „Was ist jetzt?“, rief er.
         Seth blickte Kyra an.
         Ich finde er hat Recht“, sagte sie zu ihm. „Vielleicht ist das, was wir erwischt haben, verletzt und braucht Hilfe.“
         Seth lenkte verdrossen ein, dann griff auch er sich zwei Pistolen und knallte den Kofferraum zu. Im Wald gab es keine festen Wege uns so mussten sie sich die meiste Zeit durch dorniges Gestrüpp und kniehohe Büsche kämpfen, deren klauenartige Zweige ein Loch in Kyras Jeans rissen. Seth's genervtes Stöhnen hallte durch die Bäume und klang in ihren Ohren.
         „Es ist ätzend hier!“, rief er immer wieder und riss seinen linken Fuß aus den Zweigen eines besonders dichten und widerspenstigen Busches. „Warum hauen wir nicht einfach wieder ab? Das Ding ist sicher schon längst über alle Berge!“
         Er stolperte über eine Baumwurzel, fing sich aber gerade noch rechtzeitig. Daniel schritt voran, mit ausgerichtetem Gewehr und konzentriertem Blick. Hinter ihm schlenderte Kyra aufmerksam durch die Gegend und sah sich um. Ab und zu lauschte sie den Geräuschen von vorbeihuschenden Tieren und warf einen Blick auf Seth, der fluchend hinter ihr her stolperte.
         „Verdammt!“, fauchte er ungehalten. „Als ob wir nicht genug zu tun hätten! Jetzt laufen wir auch noch einem Hirngespinst hinterher!“
         „Das war kein Hirngespinst!“, sagte Daniel laut. „Du hast die Beule am Auto doch selbst gesehen! Und jetzt halt gefälligst mal den Rand, wegen deinem Gezeter kann ich überhaupt nichts hören!“
         Seth murmelte übellaunig vor sich hin, versuchte jedoch etwas leiser zu sein.
         „Hey“, sagte Daniel und drehte sich zu Kyra um. „Kannst du was hören?“
         „Nein“, sagte sie und hielt inne. „Aber ich rieche etwas.“
         Der muffige Gestank wehte ihr in die Nase, flüchtig und kaum wahrnehmbar.
         „Es kommt aus dieser Richtung.“ Sie deutete mit dem Finger ins Herz des Waldes. „Aber ich glaube, was auch immer das für ein Ding ist, es hat einen ziemlichen Vorsprung.“
         Daniel ging unbeirrt voran und beschleunigte seine Schritte. Kyra folgte ihm auf den Fersen und versuchte, die Fährte nicht zu verlieren. Die Duftspur machte eine scharfe Kurve nach links.
         „Da lang!“, rief sie und rauschte an Daniel vorbei, der finster drein guckte, weil er als Führer abgelöst wurde.
         Kyra ging zügig voran und blähte dabei die

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