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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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könnten!“
         Joe gab ein ersticktes Lachen von sich.
         „Aber ... das ist Wahnsinn! Die Strigoi Vii sind wilde Tiere! Wenn Ihr ihnen freie Hand lasst, gibt es Krieg! Und er wird schlimmer sein, als die Inquisition vor fünfhundert Jahren!“
         „Jonathan, das was die Assassinen bei den Jägerorden sind, das sind bei uns die Strigoi Vii im Sanguinarium. Sie schicken ihre Attentäter und wir die unseren. Wir müssen uns wappnen! Das Sanguinarium muss unterrichtet werden, sonst kann es passieren, dass wir von Jägern überrannt werden! Unsere obersten Prioritäten sind nun, die Strigoi Vii als Schutzarmee zu verpflichten und Samael zu vernichten. Wenn er tot ist, können wir unsere Allianz vielleicht noch retten.“
         „Keiner der Menschen wird uns glauben, dass wir nicht mit Samael unter einer Decke stecken“, sagte Joe ungehalten. „Für sie sind alle Vampire gleich, sie unterscheiden nicht zwischen Gut und Böse.“
         „Und genau deswegen brauchen wir die Strigoi Vii. Verstehst du nicht, dass sie unsere einzige Chance sind?“ Amelies Gesicht wurde sehr hart. „Du wirst mit mir kommen, Jonathan, und ich möchte auch, dass Michael uns begleitet. Ihr beide wart die ersten, die mit Kyra in Kontakt getreten sind. Ihr seid wichtige Glieder in dieser Kette.“
         Joe machte ein unbehagliches Gesicht.
         „Ich möchte nicht dorthin“, sagte er vorsichtig. „Die Strigoi Vii sind mir gänzlich zuwider, wie du sehr wohl weißt. Ich erinnere dich nur daran, dass sie versucht haben mich zu töten, als ich noch Jäger war. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee wäre, wenn ich jetzt -“
         „Das war keine Bitte, Jonathan!“, herrschte Amelie ihn an. „Es war ein Befehl und du wirst ihm Folge leisten! Ich verlange es als deine rechtmäßige Herrin!“
         Joe sah ihr kurz angespannt in die Augen, dann senkte er seinen Kopf und sagte mit zitternder Stimme:
         „Wie Ihr wünscht.“
     
         Kyra hatte ihre Zimmertüre wieder in die Angeln gehängt, allerdings ließ sie sich nicht mehr ganz schließen. Noch immer zitterten ihr die Beine. Sie lag rücklings auf dem Bett und starrte an die Decke. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, wodurch die spitzen Fangzähne hervorlugten. Vollkommen regungslos lag sie da und dachte sehr rasch nach.
         Irgendjemand wollte ihr etwas anhängen. Die Zerstörung des Ordens war sicherlich kein Zufall gewesen, dessen war sich Kyra gewiss. Nur kurz nachdem sie geflohen waren, war das Gebäude in die Luft geflogen und wer immer es gewesen war ... er hatte Wert darauf gelegt, dass es so aussah, als wäre sie selbst es gewesen. Doch wer wollte sie so dringend aus dem Weg haben? Als erstes fiel ihr Joe ein, doch das konnte unmöglich sein. Er hatte sich zum Zeitpunkt des Attentats in Wisconsin befunden und selbst Vampire waren nicht so schnell, dass sie innerhalb weniger Stunden von einem Ende Amerikas an das andere gelangen konnten. Ansonsten fiel ihr niemand ein. Sicherlich gab es eine Menge Jäger, die sie am liebsten tot sehen wollten. Doch würden sie dafür sicherlich nicht ihre eigenen Leute opfern. Und auch nicht auf so grausame Art und Weise.
         Kyra war verwirrt. Sie konnte sich keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Vielleicht war es ein abtrünniger Vampir, der sich dazu entschieden hatte, sämtliche Jäger auszurotten. Aber warum gerade jetzt? Und warum ausgerechnet in dem Ordenshaus, wo sie sich Stunden zuvor noch aufgehalten hatte? Und alles war darauf hinausgelaufen, dass Daniel sie beinahe getötet hätte. War das etwa der Plan gewesen?
         Kyra dachte so angestrengt nach, dass sie kaum merkte, wie sie langsam in einen erschöpften Schlaf fiel. Ein zornig wirbelnder Strudel aus Farben und Formen strömte auf sie ein und abermals schwebten die dunklen und entstellten Gestalten ihrer Opfer an ihrem inneren Auge vorbei und starrten sie aus weit geöffneten, vorwurfsvollen Augen an. Und obwohl sich ihre Münder nicht bewegten, wehten ihre gedämpften Stimmen an ihr Ohr, verzerrt und voller Entsetzen.
         „Wieso hast du uns getötet...?“
         Kyra blickte sich panisch um. Von überall her starrten sie die blutigen, zerfetzten Fratzen an, verwehten ins Nichts und tauchten flackernd wieder auf.
         „Warum ... warum...?“
         „Verschwindet!“, schrie Kyra und versuchte, die Bilder mit ihren Händen zu verscheuchen. „Ihr sollt mich in

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