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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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zu.
         „Das tut jetzt nichts zur Sache, wie sie heißt! Warum hast du Angriffe auf Vampirkonvente genehmigt? Weißt du etwa nicht, dass das Krieg bedeuten könnte?“
         „Ich bin mir sehr wohl der Folgen meines Handelns bewusst“, sagte Bill mit gerunzelter Stirn. „Und ich zöge es doch vor, wenn du mich ' Sir'  nennst, Daniel. Ich bin dein Vorgesetzter und erwarte von dir einen gewissen Respekt.“
         Daniel richtete sich zu seiner vollen Größe auf und zischte.
         „Warum haben Sie Angriffe auf Konvente genehmigt,  Sir? “, fragte er und betonte dabei das letzte Wort sehr gehässig. „Sind Sie sich nicht bewusst, dass dies einen Krieg...?“
         „Stell meine Entscheidungen nicht in Frage“, fuhr ihm Bill dazwischen. „Ich bin nicht bescheuert, ich weiß, dass dies Krieg bedeuten könnte. Und doch war es notwendig. Schließlich wurden in sämtlichen Staaten unsere Ordenshäuser angegriffen und alle Konsuln getötet. Es ist so gut wie sicher, dass dies Taten von Vampiren rühren. Sollten wir sie etwa damit davonkommen lassen? Im Moment beschränken sich die Übergriffe der Vampire nur auf die Vereinigten Staaten, doch ich bin sicher, dass in allen Ländern der Welt bald Ähnliches geschehen wird. Ich musste dem zuvorkommen.“
         „Indem Sie einen offenen Krieg anzetteln? Wie wäre es stattdessen mit Verhandlungen?“
         Bill lachte spöttisch auf.
         „Die Zeiten der Verhandlung sind vorbei, Daniel. Die Gesellschaft der Vampire hat doch nur auf eine Gelegenheit gewartet, uns Menschen anzugreifen. Ich gebe ihnen diese Gelegenheit. Und dabei werden sie alle sterben. Ist es nicht das, worauf wir seit Jahrtausenden hinarbeiten? Die endgültige Tilgung dieser Sippe von unserer Erde? Ich frage mich, warum ausgerechnet du dich deswegen beschwerst, wo du doch seit Jahren nichts anderes im Sinn hast, als so viele Kreaturen wie nur möglich zu töten.“
         „Das war, bevor ich wusste, welchen Preis das kostet!“, schrie Daniel. „Unschuldige werden sterben! Nicht nur Menschen, auch Vampire! Sie sind nicht alle so, wie du mich mein Leben lang hast glauben lassen!“
         „Sir!“, bellte Bill.
         Daniel presste wütend die Lippen aufeinander.
         „Sir“ , fauchte er.
         Bill musterte sein Gegenüber regungslos. Dann schien er zu einem Schluss gekommen zu sein.
         „Du hast dich verändert, mein hoch geschätzter Schüler“, sagte er und eine Spur von Bitterkeit schwang in seiner harten Stimme mit. „Ich selbst war es, der dir beibrachte, kein Mitleid mit diesen Wesen zu haben. Ich sehe nun, du hast deine Meinung geändert. Willst du dich ihnen etwa anschließen?“
         Daniel sah aus, als würde er gleich explodieren.
         „Nein! Aber ich werde nicht für Ideale kämpfen, die nicht die meinen sind! Ich will diesen Krieg aufhalten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen!“
         Kyra begann sich zu langweilen. Sie fand diesen heißen Streit über Krieg, Mord und Totschlag nicht sonderlich spannend und fing an, sich leise zu räuspern.
         „Was?“, fauchte Daniel und drehte sich schwungvoll zu ihr um.
         „Nun“, sagte Kyra. „Ist es nicht  offensichtlich , dass irgendjemand auf diesen Krieg hingearbeitet hat? Seit Jahrhunderten war alles friedlich und jetzt, ganz plötzlich, passieren zehn verschiedene Dinge auf einmal, die alle auf diesen Krieg hinauslaufen. Wer immer das plant, wir spielen ihm doch direkt in die Hände, wenn sich die Menschen und Vampire bekämpfen.“
         Für einen Moment sah es aus, als wolle Daniel ihr höhnisch über den Mund fahren, doch Bill stand auf und lachte.
         „Sie ist nicht so dumm, wie ich erwartet habe“, sagte er.
         Irgendwo hinter ihrer Nervosität spürte Kyra einen zornigen Stich.  Dumm?  
         „Sie hat Recht mit dem, was sie sagt. Und doch finde ich, wir können diesem Krieg nun nicht mehr ausweichen. Wir können nur dafür sorgen, dass die Urheber dessen vernichtet werden. Und das führt uns direkt zu Samael.“
         „Samael?“, fragte Daniel, immer noch wütend. „Der Venusgeist? Was soll mit ihm sein?“
         „Er ist im Moment unser größtes Problem“, meinte Bill. „Du weißt, er untersteht Marius' Befehl und obwohl ich weiß, dass dieser nur für seine eigenen Zwecke kämpft und ihm das Schicksal seiner jüngeren Artgenossen ziemlich

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