Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
Vom Netzwerk:
gleichgültig ist, so bin ich mir doch sehr sicher, dass er sich im Zweifelsfall auf die Seite der Vampire stellen wird. Wir hätten dann nicht nur einen der Ältesten zum Feind, sondern auch einen Zeitgeist, der wie wir alle wissen, mit keinerlei irdischer Macht vernichtet werden kann.“
         „Und was sollen wir dann tun?“, fragte Daniel grantig. „Wenn er doch nicht vernichtet werden kann?“
         „Nicht mit irdischen Mitteln, Daniel! Du hast nicht zugehört. Es gibt ein Artefakt, dass ihn vernichten könnte, aber es ist sehr gut beschützt und kein Sterblicher hat es je geschafft, dieses Artefakt zu bergen.“
         „Jim hat von so etwas gesprochen“, warf Seth argwöhnisch ein. „Einem Artefakt, das Venusgeister bannen kann.“
         „Natürlich wusste er davon“, sagte Bill. „Nur die vorsitzenden Konsuln unserer Ordenshäuser verfügen über dieses Wissen und wir waren stets sorgsam darauf bedacht, dass niemand sonst davon erfährt. Es birgt eine zu schreckliche Macht, als dass irgendein dahergelaufener Lümmel je mit dieser Magie fertig werden könnte.“
         Kyra verschränkte die Arme. Bills Blick fiel in diesem Moment auf sie und es beunruhigte sie, dass er dabei grinste.
         „Du bist also die Lilie“, sagte er mit einem gierigen Unterton, den Kyra überhaupt nicht mochte. „Lass dich ansehen.“
         Er ging um sie herum wie ein Raubtier, das seine Beute umkreiste und musterte sie dabei abschätzend.
         „Recht dünn“, bemerkte er. „Klein. Nicht gerade eindrucksvoll.“
         „Lassen Sie das!“, sagte Kyra missmutig. „Ich mag das nicht!“
         Ihr gefiel ganz und gar nicht, dass Bill sie ansah, als wäre sie ein besonders toller Leckerbissen und wütend ballte sie ihre Fäuste.
         „Übles Temperament“, stellte Bill trocken fest. „Das könnte natürlich von Vorteil sein. Was kannst du alles? Kannst du Feuer machen?“
         „Nein“, schnaubte Kyra ungeduldig, doch Daniel fiel ihr schon ins Wort.
         „Das ist nicht ganz richtig, du hast unsere Autositze in Brand gesteckt.“
         „Das war doch nur ein Versehen! Ich weiß auch nicht, was da genau passiert ist!“
         „Kein Feuer?“, fragte Bill enttäuscht. „Du kannst nicht mal Rauch machen?“
         Daniel packte Kyra an den Schultern, als diese schon auf Bill zustürzen wollte.
         „Das ist wirklich schade ... Man sagte mir, du seist eine Lilienprinzessin. Meinem Wissen nach verfügen solche Vampire über ganz besonders starke Kräfte. Telepathie zum Beispiel. Gedankenmanipulation, Kontrolle über die Elemente ... und du sagst mir, dass du nicht einmal Feuer machen kannst?“
         „Tut mir Leid, Sie enttäuschen zu müssen!“, fauchte Kyra.
         „Nun ja, vielleicht kommt das noch. Schließlich bist du noch sehr jung. Obwohl ich zugeben muss, dass die Stärke eines Vampirs für uns nur von Vorteil sein kann.“
         „Inwiefern?“, fragte Daniel, der immer misstrauischer wurde, so dass seine Augenbrauen mittlerweile eine gerade Linie bildeten.
         „Für die Bergung dieses Artefaktes“, sagte Bill. Langsam ging er zurück zu seinem Schreibtisch und setzte sich dort in einen Stuhl. „Es wird nicht nur von Flüchen und Schutzbannen umgeben, sondern auch von einer Armee böser Geister. Ihr wisst sicherlich, dass ein Geist nur vertrieben werden kann, wenn man seine Knochen salzt und verbrennt.“
         „Warum?“, fragte Kyra, die trotz ihrer Wut nichts gegen ihre Neugierde tun konnte.
         Bill lächelte väterlich.
         „Salz hat eine spirituelle, reinigende Wirkung. Die Knochen werden so gesäubert und anschließend verbrannt, so dass nichts den Geist mehr auf dieser Welt festhält. Es wäre sehr nützlich gewesen, einen Vampir zu haben, der Feuer legen kann. Sicher verstehst du das nun.“
         Daniels Augen funkelten gefährlich. Er ging auf Bill zu und sah ihm direkt ins Gesicht. Nur der Schreibtisch stand zwischen ihnen.
         „Wovon reden wir hier genau?“, fragte er sehr langsam. „Was ist das für ein Artefakt und wo befindet es sich?“
         Seth rückte nah an Kyra heran, hielt die Augen jedoch fest auf Bill gerichtet. Dieser lächelte, doch es lag nichts Freundliches darin.
         „Im Henochischen nennt man es das  Sigillum Dei Aemeth , aber in unserer Sprache ist es 'Der Schlüssel des Salomon'. Es handelt sich

Weitere Kostenlose Bücher