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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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mehr die Nummer Eins bist und sich nun alle über sie den Mund fusselig reden! Hast du schon mal überlegt, dass sie vielleicht gar nicht das ist, wofür du sie hältst? Sie machte auf mich jedenfalls nicht den Eindruck einer blutrünstigen Furie!“
         „Das denkst du nur, weil du ein schleimiger Kriecher bist, der vor Amelie in den Staub fällt! Du wagst es nicht, gegen die Regeln des Hohen Rates zu verstoßen, auch wenn du damit viele Leben retten könntest!“
         Michael und Joe standen sich zornfunkelnd gegenüber.
         „Das alles wäre nie passiert, wenn du sie nicht gebrandmarkt hättest!“, fauchte Michael. „Wenn du sie nur in Ruhe gelassen hättest, dann wäre das Mädchen heute hier bei uns, anstatt irgendwo im Sanktnimmerleinsland zusammen mit einem Mann, der wohl nach dir als einer der brutalsten und skrupellosesten Jäger überhaupt in die Geschichte eingehen wird! Dieser Dämon, Samuel oder wie er heißt, er würde sie nicht jagen! Wir müssten keine Geschäfte mit dem Sanguinarium machen!“  Er pochte mit dem Zeigefinger fest auf Joes Brust. „Und wir befänden uns nicht im Krieg! Du hast das alles verbockt, Joe, und es wird Zeit, dass du das einsiehst!“
         Joes Gesicht nahm ein hässliches Kirschrot an, welches sich scharf von dem Weiß seiner Augen abhob.
         „Pass auf, dass du dich nicht im Ton vergreifst, mein Freund“, zischte er. „Ich behaupte nicht, dass all die Taten meiner Vergangenheit immer richtig waren. Aber wenigstens  habe  ich etwas getan, während Amelie und ihr bescheuerter sogenannter Rat nur Däumchen drehten und die Geschichte einfach sich selbst überließen! Ich habe dafür gesorgt, dass das niedere Fußvolk der Vampire vor meinem Namen zittert und keine Dummheiten begeht! Ich habe mehr Menschen gerettet, als du jemals in deinem Leben kennenlernen wirst! Und ich habe dafür gesorgt, dass Amelie auf meinen Rat hin die Anhänger des Sanguinariums aus dem Schutze unserer Konvente verbannt, so dass sie nicht mehr ihrer blutigen Machenschaften frönen können und uns dabei die Hände gebunden sind! Ich habe immer nur an das Überleben unserer Art und den Schutz der Unschuldigen gedacht und das ist es, was ich auch weiterhin tun werde! Auch wenn das bedeutet, dass ich Opfer bringen muss, zu denen bedauerlicherweise dieses Mädchen zählt, an dem du so einen Narren gefressen hast!“
         „Mach dich nicht lächerlich, Joe. Es ist nicht so, dass ich sie besonders gerne mag. Ich finde nur, dass all das, was ihr bis jetzt in unserer Welt widerfahren ist, ein großes Unrecht war. Und du hast mit deinen Wahnvorstellungen noch Öl ins Feuer gegossen.“
         Joe fauchte laut und drehte sich auf dem Absatz um. Es kam sehr selten vor, dass Michael ihm die Stirn bot. Obwohl Joe sich nicht gerne kritisieren ließ, musste er zugeben, dass Michaels Worte ziemlich entwaffnend waren. Wütend knirschte er mit den Zähnen und starrte durch die verglaste Front des Balkons hinaus auf die Skyline.
         „Ich weiß“, gab er widerwillig zu und pochte dabei wutentbrannt mit dem Finger gegen die Scheibe, so dass in ihr ein kleines Loch entstand. „Aber was hätte ich bitte deiner Meinung nach tun sollen? Das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt extrem gefährlich. Sie hat viele Menschen umgebracht. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Menschen dahinter gekommen wären, dass da irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie musste aufgehalten werden, irgendjemand musste sie bändigen! Ich brauchte etwas, womit ich ihren Willen brechen konnte. Ich musste sichergehen, dass ich sie vollständig in der Hand habe. Gleichzeitig durfte ich aber keinen Zauber über sie legen, denn magische Flüche können umgangen und behoben werden. In der kurzen Zeit fiel mir nun mal nichts anderes ein als das Mal der Rose, zumal sich das dafür notwendige Brandeisen in meinem Besitz befindet. Mein einziger Gedanke war, die Menschen und auch uns vor einer Gefahr zu schützen, die sich niemand auch nur im Geringsten vorstellen kann. Ich hatte nie geplant, dass sich die Dinge so fürchterlich falsch entwickeln...“
         Verbittert schnaubte er und drehte sich wieder zu Michael um.
         „Glaubst du im Ernst, ich wollte einen erneuten Krieg heraufbeschwören? Ich hab genug vom Kämpfen, Mike. Ich hab die Nase voll davon. Ich bin des Krieges zwischen Menschen und Vampiren überdrüssig. Denkst du wirklich, ich hätte das vorhersehen

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