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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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verschwanden.
         „Willst du nicht mit uns anstoßen?“, fragte er Michael und reichte ihm sein Glas.
         Auch Michael trank einen Schluck und es hatte dieselbe Wirkung wie bei Joe.
         „Wie macht ihr das?“, fragte Kyra und klang dabei sowohl interessiert, als auch neidisch. „Wieso sieht man eure Zähne nie? Und warum werden eure Augen ausgerechnet weiß?“
         Joe lächelte milde und wischte sich einen Tropfen Blut von seinem Mundwinkel.
         „Evolution“, sagte er, „zumindest vermuten wir das. Im Laufe der Zeit lernt man, sich anzupassen. Es ist nicht mehr nötig, zu jagen wie ein wildes Tier. Im Grunde brauchen wir keine Fangzähne mehr, aber die Natur lässt sich natürlich nicht vollständig verdrängen.“
         „Und warum ist das bei mir nicht möglich?“, fragte Kyra und ließ ihre Zähne blitzen.
         Michael nahm seine Sonnenbrille ab und beteiligte sich nun ernsthaft an diesem Gespräch.
         „Joe vermutet, dass das an dem Vampir liegt, der dich verwandelt hat“, sagte er ernst. „Wir denken, es war einer der reinblütigen Ältesten.“
         Kyra guckte sie nur fragend an und grinste spöttisch.
         „Was soll das heißen?“, fragte sie. „Dass ich von Graf Dracula gebissen wurde?“
         Joe setzte sich zurück, seine Hände ruhten auf den Armlehnen des Sessels und zum ersten Mal sah er richtig bedrohlich aus.
         „Die ersten Vampire konnten sich nicht anpassen, so wie es uns heute möglich ist. Dein Meister war mit Sicherheit einer von ihnen, denn du weist die natürlichen Merkmale eines Ältesten auf. Dazu gehört auch ein permanent präsentes Raubtiergebiss. Die Farbe von Blut spiegelt sich in deinen Augen und auch dein Herz schlägt im Gegensatz zu den unseren. Wir sind einfach nur untot, denn wir waren einst Menschen. Reinblüter konnten sich untereinander fortpflanzen. Und die verwandelten Kinder der Ältesten waren etwas ganz besonderes. Für uns ist es notwendig, jeden Tag Blut zu trinken, während du es nur alle paar Tage zu dir nehmen musst, da dein Herz den Blutfluss in deinem Körper in Bewegung hält. Kein heutiger Vampir würde es wie du tagelang ohne Nahrung aushalten. Sei froh darüber.“
         „Ich soll froh darüber sein?“, sagte Kyra aufgebracht. „Seid ihr bescheuert? Findet ihr das Leben, das ihr führt, etwa gut? Soll ich es toll finden, Menschenblut zu trinken? Das ist abartig!“
         „Und trotzdem hast du so viele Menschen ermordet“, wies Joe sie zurecht und kein Funken Spott lag in seiner Stimme. „Es war bestimmt nicht leicht für dich hinzunehmen, was du jetzt bist. Aber deswegen zu morden geht zu weit. Ich hoffe, das ist dir mittlerweile klar.“
         Kyra gefror das Blut in den Adern, als sie seine wütende Aura spürte.
         „Verstanden“, sagte sie finster.
         Er bot ihr mit einer Handbewegung erneut an, etwas zu trinken, doch sie rührte das Glas nicht an.
         „Was ist mit Marius?“, fragte sie. „Habt ihr etwas über ihn herausgefunden?“
         Joe seufzte. „Noch nicht. Ich habe die Datenbank mehrere Male durchforstet, aber nichts über ihn gefunden. Dein Freund ist in dieser Gegend nicht verzeichnet. Ich habe den Rat informiert und es ist jetzt an ihnen, etwas in Erfahrung zu bringen...“
         „Moment Mal“, unterbrach sie ihn aufgebracht. „Ich dachte, du wüsstest etwas über ihn? Unser Deal war, dass ich mit euch kooperiere, wenn ihr ihn mir ausliefert!“
         „Die Dinge laufen eben nicht immer so, wie man es gerne hätte“, mischte sich Michael ein. „Wir sind schließlich nicht allwissend, also mach uns keine Vorwürfe.“
         Er legte ihr die Hand aufs Knie, um sie zu beruhigen, zog sie aber sofort wieder weg, als er Kyras angriffslustiges Gesicht sah.
         „Mike hat Recht“, sagte Joe. „Der Rat weiß Dinge, von denen niemand von uns eine Ahnung hat. Ich bin sicher, sie werden ihn früher oder später finden. Bis dahin gilt es, dich in unsere Gemeinschaft einzugliedern und dir alles beizubringen.“
         Kyra wollte sich nicht mit einer so simplen Erklärung abwürgen lassen, doch Joe sah sie eindringlich an und signalisierte ihr, dass das Thema gegessen war. Sie biss sich unwillig auf die Lippe und verschränkte die Arme.
         „Ich denke, es ist in unserem allgemeinen Interesse, wenn du bis auf Weiteres hierher ziehst“, meinte Joe. „Watts

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