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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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ist kein besonders nettes Viertel für ein junges Mädchen, die Kriminalitätsrate ist zu hoch und man gerät leicht in Versuchung, jemandem Schaden zuzufügen. In diesem Gebäude sind mehrere Appartements frei und ich werde veranlassen, dass man dir eins zur Verfügung stellt.“
         Kyra widersprach nicht und nahm diesen Vorschlag ohne Regung hin.
         „Wieso bemüht ihr euch so um mich?“, fragte sie.
         Ihr kam Joes und Michaels fürsorgliches Verhalten verdächtig vor und sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihre Hilfe nur aus reiner Herzensgüte anboten. Auch die beiden Männer merkten, dass ihre Verschleierungstaktik an Dichte verlor. Sie sahen sich an und Michael zuckte nur mit den Schultern
         „Was weißt du über Lilien?“, fragte Joe sie und beugte sich über den Tisch zu ihr.
         Kyra kam diese Frage komisch vor. Und Joes Nähe irritierte sie.
         „Lilien sind … Blumen? Man legt sie auf Gräber.“
         „Ich spreche nicht von den Blumen“, sagte Joe und strich dabei über die strahlend weißen Blüten der Lilien auf dem Tisch. „Wobei ihre Bedeutung viel mit dem zu tun hat, worauf ich hinaus will.“
         Diese zarte Geste seinerseits empfand sie als gruselig.
         „Als Lilien bezeichnete man vor Jahrtausenden die verwandelten, menschlichen Gefährtinnen der reinblütigen ältesten Vampire“, erklärte Joe geduldig und ließ Kyra dabei nicht aus den Augen. „Sie nannten sie auch ihre 'Prinzessinnen'. Noch nie davon gehört?“
         Kyra erinnerte sich an den Namen, den Marius ihr gegeben hatte.
         „Ihr glaubt, ich wäre so ein Ding?“, fragte sie mit Zweifel in der Stimme.
         „Ehrlich gesagt, wir hoffen, dass du keine bist“, sagte Joe und hörte nun auf, mit den Blumen zu spielen, „wobei der Verdacht natürlich nahe liegt. Aber eine Lilie ist nicht zu unterschätzen. Sie sind blutrünstige Tiere und kein Wesen, ob menschlich oder unsterblich, kann sie kontrollieren. Für dich wäre es nicht schön, wenn sich herausstellt, dass du eine bist.“
         „Wir haben keinerlei Beweise“, meinte Michael und sprach mehr mit Joe als mit Kyra. „Der Vampir, der dich verwandelt hat, könnte auch nur irgendein Spinner sein. Vielleicht einer der Ältesten, aber du musst nicht zwangsläufig eine Lilie sein, nur weil du von ihm gebissen wurdest. Lilien müssen ganz besondere Voraussetzungen haben, um zu einer zu werden. Nicht jede Frau, die von einem Reinblüter verwandelt wird, wird automatisch zur Lilie. Eure Gene müssen sich perfekt ergänzen, sonst bist du nur ein ganz normaler Vampir.“
         Joe sah Michael entnervt an. Dass er diesem Mädchen auch noch Hoffnungen machte, empfand er als absurd. Er war sich sicher, dass in diesem Moment eine Lilie mit am Tisch saß und keine Kraft der Welt konnte ihn von Gegenteil überzeugen.
         Kyra lehnte sich zurück und lachte leise.
         „Ich hoffe ihr wisst, wie absolut bescheuert ihr euch gerade anhört“, sagte sie. „Ihr habt sie ja nicht mehr alle. Ich dachte, ihr wolltet mir helfen und jetzt quatscht ihr mich mit so einem blödsinnigen Scheiß voll. Von wegen Prinzessin. Wenn die so toll sind, warum gibt es immer noch Dinge, die jeder Vampir kann, nur ich nicht?“
         „Die Besonderheiten deiner Anatomie habe ich dir bereits erklärt“, sagte Joe mit einem Anflug von Zorn, da Kyra ihn nicht ernst nahm. „Und auch sie können Zeichen für ein Liliendasein enthalten. Wir wissen es erst genau, wenn dein Meister Kontakt zu dir aufgenommen hat. Oder spätestens dann, wenn du Kräfte entwickelst, die selbst für die Ältesten nicht normal sind. Aber soweit möchte ich es nicht kommen lassen!“
         Michael sah angespannt in die Runde. Joe hatte die Hände zu Fäusten geballt und kämpfte angestrengt gegen seine Wut an. Michael wusste, dass die Situation eskalieren würde, wenn Joe sich noch mehr aufregte.
         „Was willst du damit sagen?“, fragte Kyra und klang dabei ruhig, aber auch sehr bedrohlich. „Willst du mich töten?“
         Michael warf Joe einen warnenden Blick zu, der ihr entging.
         „Nein“, sagte er gereizt. „Ich habe dir doch schon erklärt, dass du einige Dinge lernen musst. Ich will nur dein Lehrer sein.“
         Kyra traute ihm nicht. Irgendetwas an Joes Aussage war nicht in Ordnung, das spürte sie. Er schob ihr nun ein drittes Mal das noch immer bis oben

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