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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)
Autoren: S.M. Nightingale
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dich an diesem Tag und zu dieser Stunde hier, um dir bestimmte Angelegenheiten aufzutragen! Zeige dich und höre, du sollst unter meinem Bann stehen und nichts wird dich befähigen, meiner fürchterlichen Beschwörung zu widerstehen! Ich kommandiere dich und solltest du meinen Worten nicht gehorchen oder unwillig sein, dann verfluche ich dich auf die schrecklichste Art und Weise! Ich werde dir deine Macht nehmen und dich an den schauerlichsten Ort verbannen! Deshalb komme sofort und sichtbar, oh du Geist Samael und erscheine in dem magischen Dreieck außerhalb dieses Kreises!“
         Ein Zischen erfüllte den Raum und ein seltsames Symbol erschien nun in dem Dreieck, dann blendete sie ein gleißend helles Licht, ein tiefes Donnergrollen ließ die Erde erzittern und das Blut am Boden des Dreiecks begann langsam zu verdampfen. Dann durchzog ein lauter, schriller Schrei das Szenario, welches direkt aus dem Licht zu kommen schien, das sich von Sekunde zu Sekunde mehr festigte und Gestalt annahm. Seth klammerte sich zitternd an Daniel, dessen Körper steif und hart geworden war angesichts des Schreckens, welcher vor ihnen auftauchte. Inmitten des Dreiecks erschien Samael, gehüllt in eine schwere, braune Mönchskutte und er war außer sich vor Zorn. Eine dichte Wand aus Flammen umhüllte seinen Leib, prallte jedoch an den Grenzen des Dreiecks ab und bildete so eine pyramidenförmige Säule, die bis an die Decke schoss. Samaels Gesicht war vor Wut verzerrt, seine Augen leuchteten in einem noch helleren Rot als selbst das Feuer und seiner Kehle entfuhr ein irrer Schrei.
         „Ihr Narren!“, brüllte er so laut, dass Staub von der Decke rieselte. „Ihr könnt mich nicht aufhalten! Ihr Gewürm, Abschaum, Primaten! Ich werde euch alle ins Jenseits schicken!“
         Seine Stimme hallte hundertfach von den Wänden wider und Daniel war, als würde ein Tornado über ihn hinwegfegen. Samaels Stimme fuhr ihm in Mark und Bein und er wusste nicht, ob er sich jemals so sehr gefürchtet hatte. Er stand da wie paralysiert, nicht fähig, sich auch nur einen Millimeter zu rühren, während Seth's Fingernägel sich tief in seine Arme bohrten und Blut daraus hervor sickerte. Samael schrie sich in Rage und das Feuer loderte noch energischer um ihn herum, konnte dem Bannkreis jedoch nicht entweichen. Erneut polterte es an der Treppe. Ein Brüllen ertönte, Joe flog fauchend die Stufen hinunter und krachte direkt in Daniels uns Seth's festgefrorene Körper. Sie purzelten haltlos übereinander, Seth und Daniel wurden von Joe aus dem Kreis gerissen und in diesem Augenblick löste sich der Bann, der Samael in seinem Käfig gefangen hielt. Das Feuer brach wie ein Inferno über sie herein, doch Joe hatte schnell geschaltet, hielt eine Hand von sich gestreckt und schrie:
         „Abyar Haga Ye A!“
         Wie an einer unsichtbaren Wand prallte das Feuer von ihnen ab und löste sich im Nichts auf. Samael stellte einen entrückten, überraschten Gesichtsausdruck zur Schau und griff nicht noch mal an. Als Joe sich zu Daniel umdrehte, blieb diesem kurz der Atem weg. Joe's Gesicht sah aus wie zwei Pfund Hackfleisch und blutete stark. Seine Klamotten hingen ihm zerfetzt am Körper, ihm fehlte ein Ohr, das sich bei näherem Hinsehen sehr langsam erneuerte und anscheinend war ihm auch einer seiner vier Fangzähne abgebrochen.
         Amelie schritt gemächlich die Treppe hinunter und erblickte Samael. Sie lächelte grimmig und blieb am Fuße der Treppe stehen. Auch sie hatte einiges an Verletzungen einstecken müssen, doch sah sie längst nicht so schlimm aus wie Joe. Samael verneigte sich vor ihr und stellte sich an ihre Seite. Noch immer konnte man aus seinen Zügen keine Schlüsse ziehen. Es schien, als würde ihn das Szenario nur milde interessieren, so wie eine mäßig spannende Fernsehsendung.
         „Vielen Dank, das ihr Samael hierher gebracht habt“, sagte Amelie kalt. „Das macht die Sache leichter. Hab ich euch nicht gesagt, ihr würdet es niemals schaffen, ihn zu bannen? Da seht ihr es, selbst ihr seid ihm nicht gewachsen und erst recht nicht der Magie, der ihr euch bedient.“
         Sie lachte wieder, während ihre Wunden allmählich verschwanden.
         „Jonathan“, fuhr sie mit lieblicher Stimme fort. „Was war denn das für ein kleiner Zauber, den du eben ausgeführt hast? Hebräisch, nehme ich an? Nun, das wird dir natürlich nicht immer nützen. Das Feuer eines Venusgeistes widersetzt
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