Unheiliger Engel (German Edition)
vertonte Version von Iron Maiden lieber“, gab Sergej zurück .
Sie schien genau zu wissen, was sie tat und ihre Jünger in dunklen Kutten, gut dre i zehn an der Zahl, eilten immer noch eifrig hin und her. Die Dinge schienen sich zu verselbstständ i gen und ihm zu entgleiten.
„Es ist bald so weit , Liebling , mach dich bereit.“
„ W arum sagst du mir nicht, was du wirklich willst und wir lassen diesen ganzen Humbug. Du weißt, dass man mit so etwas mehr Schaden anrichten als Gewol l tes beschwören kann. Vielleicht können wir uns arrangieren, uns gegenseitig umzubringen scheint nicht zu funkt i onieren.“
„Ich bin sicher, dass es funktioniert.“
„Und wenn nicht?“
„Dann halte ich mich an mein Versprechen, dich und die D einen nicht mehr zu behelligen und für immer aus deinem Leben zu verschwinden. Diese Verei n barung kann selbst ich nicht brechen, da du dich freiwillig dieser Zeremonie stellst.“
Anna entzündete mit rituellen Gesten und Worten die Schale mit den Ha r zen und der Rauch erfüllte alsbald den Raum. Es entstanden Nebel, die die Geda n ken trüben kon n ten und deren Wirkung nicht lange auf sich warten ließ.
„Außerdem will ich dich nicht umbringen.“
„Früher schon . “
„Das ist Jahrhunderte her. Hast du nie bemerkt, dass ich dich wollte, weil ich …“, sie stockte, was nicht zu ihr passte.
Sergej lachte. „Nun sag nicht, dass du dich in mich verliebt hast. Seit ich dich kenne, hast du nur Qual, Folter, Mord und Ärger bedeutet.“
„Und wenn es so wäre?“ S ie blickte ihn lange an.
„Du kannst nicht lieben.“
„Aber wenn doch?“
Sergej ging nicht weiter auf ihre Worte ein. „Dein mystischer Mumme n schanz funkti o niert also nur, wenn ich mich freiwillig stelle?“
„So heißt es und nun streck bitte deine Hand vor.“ Mit einem Dolch ritzte sie seinen Arm, fing das tropfende Blut in dem Pokal auf. „Leg den Arm nun zur Seite.“
Die Wunde hatte sich noch nicht verschlossen und einige Tropfen fielen in das Pent a gramm unter seinem Stuhl. Ihre Miene spiegelte Zufriedenheit.
„So ist es gut, so muss es sein, alles ist perfekt. Bringt mir nun das Opfe r tier!“
In diesem Moment führten zwei ihre r Gehilfen einen weißen, ängstlich bl ö kenden Zi e genbock in den Raum, schnitten ihm vor seinen Augen die Kehle durch und fingen das Blut in einem runden, hölzernen Bottich auf. Ein scheußl i cher Anblick, das zuckende, ste r bende Tier zu seinen Füßen liegen zu sehen und vielleicht würde er ihm schon bald Gesel l schaft leisten. Ein paar Tropfen des Blutes gab Anna in den Pokal, mischte alles sorgfältig und kam mit grazilen B e wegungen auf Sergej zu.
„Und nun noch der Ring, du hast ihn wie vereinbart mitgebracht?“
„Wie du es gewünscht hast . “ Er bemerkte irritiert , dass seine Konzentrat i on nachließ und Schwindel nach ihm griff . Die wabernden Nebelschwaden und der Rauch ihrer Elixiere zeigten Wirkung. Er kramte umständlich in seiner Jackent a sche und reichte ihr den Ring, den einst sein Freund Vlad getr a gen hatte. Der rote Rubin funkelte selbst bei dieser spärlichen Beleuchtung intensiv und verfü h rerisch.
„Hier ist er, nimm ihn also.“
„Er ist wunderschön und ich spüre seine Kraft.“
„Also diesen Teil habe ich erfüllt.“
„Nimm ihn nun zurück . “
S ie reichte ihm den Ring und er griff danach, doch er fiel zu Boden. Diese A b lenkung musste genügen. „Ich bin ungeschickt . “ Schnell bück t e er sich, um ihr zuvorzukommen und tauschte den Ring blit z schnell gegen das Duplikat aus. „Entschuldige bi t te.“
„Kein Problem.“
Einen Moment war er nicht sicher, ob sie es bemerkt hatte und sein Plan au f fliegen wü r de, doch sie schien viel zu sehr mit sich beschäftigt.
„Stecke ihn nun bitte an den Ringfinger deiner linken Hand.“
„Damit du mich beherrschen kannst wie ihn?“
„Wie Vlad?“
„Ja.“
„Du bist kein Mensch, Sergej, auch wenn du menschlich geworden bist. Bei dir wird er diese Wirkung nicht zeigen. Es geht mir auch keinesfalls darum, dich zu beherrschen.“
„ W arum soll ich ihn dann anstecken?“
„Der Ring wird deine menschliche Fassade aufrechterhalten, wenn du en d lich der gewo r den bist, der du einmal wars t“, erklärte sie „Das heißt, wenn ich die Schriftstücke und D o kumente richtig gedeutet habe. Sein ursprünglicher Sinn war nicht, die Menschen zu unte r jochen, sondern seinem Herrn und Besitzer zu dienen.“
Auch wenn er sicher war,
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