Unheiliger Engel (German Edition)
Tom zurück und l ä chelte ihr zu. Wir müssen uns gedulden.“
„Ich weiß, aber was ist, wenn er in Gefahr ist?“
„Er wird sich zu helfen wissen.“
„Er allein gegen alle?“ Elaine blieb skeptisch.
„Man sollte Sergej nie unterschätzen.“
„Findest du?“ Am Vortag waren sie zu eine r persönlichen Anrede übergega n gen , denn i h re Sympathie war beidseitig .
„Aber ja. Sonst haben wir noch Jurijs Schieß- und Sprengkraft. Sergej hält gr o ße Stücke auf ihn.“
„Du nicht?“ Sie blickte ihn an.
Tom grinste. „Er ist ein Profi , mehr möchte ich zu ihm nicht sagen.“
In diesem Moment zuckte Elaine zusammen und spürte einen seltsamen Schwindel. Da war diese Stimme, Sergejs Stimme. Wie damals im Kranke n haus. Seine Stimme war in ihrem Kopf und rief sie.
Ich brauche Jurij ! Plan B. Plan B.
„Was ist los? Du zitterst ja.“ Tom griff nach ihrer klammen Hand und N i kopol drehte sich um.
„Diese Stimme, Sergejs Stimme.“ Elaine schloss die Augen, um sich zu ko n zentrieren. Mittlerweile wunderte sie nichts mehr.
„Du kannst ihn hören?“
„Ja. Warum auch immer. “
„Was sagt er?“ Tom setzte sich hektisch auf.
„ Jurij und Plan B. Was meint er damit ?“
Toms Miene verzog sich augenblicklich , als plagten ihn Zahns chmerzen und er nickte N i kopol zu. „Informieren Sie Jurij und seine Männer. Plan B!“ Ein Zittern lag in seiner Sti m me.
„Was ist Plan B?“, beha r rte Elaine. Hier ging irgendetwas vor sich, in das sie nicht eing e weiht war. Sie hatte befürchtet, dass Sergej sie nicht in jedes Detail involviert hatte. Und gerade dieses Detail schien substanziell zu sein.
„Das ist das Zeichen, dass Jurij und seine Leute das Versteck der Dämonen mit Spren g stoff und Flammenwerfern ausräuchern sollen. “
„Nein!“ Elaine schrie auf. „Sergej ist da drin!“ Ihre Kehle schnürte sich zu. W a ren die Männer irrsinnig geworden?
„Plan B heißt, dass er keine Kontrolle mehr hat. Wir allein sind zu schwach g e gen diese Kreaturen.“ Auf Toms fahlem Gesicht hatten sich Schweißperlen g e bildet und sie spürte, dass er litt. „ Das wusste Sergej. Ich musste ihm verspr e chen, dass wir uns an diese Absprache ha l ten.“
„Ihr habt mit mir nie über diesen Plan B gesprochen“, klagte ihn Elaine an und wollte die Wagentür aufreißen. Sie war ver schlossen . „Was soll das?“ Wut. Angst. Sie musste hier raus und Sergej helfen, zum Donner.
„Sergej wollte es so. Er meinte, dass du diesen Plan niemals akzeptiert hä t test und d a her … “
„ Da hat er recht! “
„Ich bin weder Soldat noch Polizist, Elaine.“
„Das weiß ich.“ Er wirkte in dieser militärischen Aufmachung denkbar fehl am Platz. Und wie er die Waffe vorher gehalten hatte. Sie schätzte, dass er noch nie einen Schuss abgegeben hatte. Es war richtig von Sergej, seine Freunde rausz u halten, aber bei ihr war es etwas and e res. Sie war an der Waffe und im Nahkampf ausgebildet. „Aber das macht ihr nicht mit mir. Ich bleibe hier nicht sitzen und warte ab.“ Blitzschnell sprang sie auf und stieg zu Ni k o pol nach vorn . Dann rüttelte sie an der Wagentür. Toms Hand schüttelte sie aufgebracht ab.
„Sie machen mir sofort auf oder es passiert etwas!“ , herrschte Elaine Nik o pol an.
„Er will dich schützen, Elaine.“ Toms Einwurf prallte an ihr ab.
„Ich sagte, aufmachen . “ Ihre Stimme war leise und dennoch deutlich g e nug, dass Tom und Nikopol irgendwann nachgaben. Gemeinsam stiegen sie aus und Elaine folgte dem Weg, den kurz zuvor Jurij Mak a row und seine Männer gewählt hatten.
Ich komme! Halte durch!
Als sie am Zielort anlangte , einer alten Villa, hatten Jurijs Männer b e reits drei Personen überwältigt, die für die Dämonen Wache gehalten hatten. Sie lagen bewusstlos und gefesselt auf dem Boden.
„Was machen Sie hier?“, zischte Jurij ihr zu.
Er hantierte mit einer Panzerfaust und mehrere Männer schleppten Sprengl a dungen ins Haus. Jurij wollte anscheinend ganz Hamburg in die Luft jagen.
„Das geht nicht, Sergej ist noch da drin“, raunte Elaine ihm zu und blickte sich hektisch um. Nikopol und Tom hatten aufgeschlossen.
„Das war der Deal, er hat ausdrücklich auf dieser Methode bestanden. Viel Wumm und vor allem ein Höllenfeuer. Kein Stein soll auf dem anderen ble i ben.“ Jurij war seelenruhig und paffte an einem Zigarrenstumpen. „Das wird er b e kommen.“
„Geben Sie mir bitte zehn Minuten . “
„Mach keine Dummheiten,
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