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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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diese unglaubliche Macht strä u ben oder wehren konnte. Michael hatte alle richtigen und logischen Arg u mente auf seiner Seite.
    „Du bietest dich als Opferlamm, wie es einst ein anderer tat. Aber um der Menschen wi l len, die dich lieben und der Tatsache, dass du bist, was einst aus dir wurde, werde ich dir Aufschub gewähren und dich nicht töten.“
    „ Ist das nicht zu gefährlich ?“ Sergej war skeptisch. Natürlich wollte er nicht sterben, aber wichtiger waren seine Freunde und Elaine.
    „Wenn du das Amulett rechtzeitig zerstören und die geraubten Kräfte aufne h men kannst, wäre dein inneres Gleichgewicht wiederhergestellt . Und ich bete für dich, dass du die Kraft finden mögest, dem Bösen in dir zu widerstehen um das zu tun, was notwe n dig ist.“
    „Wie wäre das Notwendige zu bewerkstelligen?“
    „Tauche das Amulett zum Beispiel in geweihte s Wasser.“
    „Das ist alles?“
    „Das gesegnete Wasser wirkt reinigend und setzt die entzogenen Kräfte in dir wieder frei. Aber der Dämon in dir wird sich mit Händen und Füßen sträuben, gesegnetes Wa s ser zu berühren oder ein Gotteshaus zu betreten.“
    „Daher meine Abneigung gegen Kirchen?“
    „Richtig, mein Bruder.“
    „Ich danke dir für alles .“
    „Danke mir nicht, denn diese Aufgabe ist vielleicht schwerer als der Tod und eine letzte große Herausforderung. Du hast wenig Zeit. Es gibt allerdings eine weitere Möglic h keit . N imm dieses hier …“
    Aus dem Licht materialisierte sich eine Art Dolch, der vielleicht eher die Spitze einer a l ten Lanze war, fleckig und angerostet.
    „Was ist das?“ M it Interesse betrachtete Sergej den Gegenstand.
    „Dieses Stück Metall trägt das heilige Blut Christi, du kannst auch mit ihm das Amulett zerstören und Dämonen töten.“
    „Wie praktisch . “
    „Das bedeutet auch, dass der Dolch, so er in dein Herz gestoßen würde, zum sicheren Ende des Dämons der ersten Stunde führt . Und damit auch zu deinem E n de.“
    Wortlos und mit leichtem Schaudern nahm Sergej das kalte Metall in die Hand und b e trachtete die Waffe, die ihn töten k o nnte und vielleicht sogar töten würde. Das einzige Werkzeug, das das konnte.
    „Wenn der Dämon übermächtig wird oder du spürst, dass du die Kontrolle über dich ve r lierst, der Durst auf Blut nicht beherrschbar ist, dann musst du den Dolch nutzen, mein Freund.“
    Sergej nickte ernst .
    „Du, ein anderer Mensch oder letztlich ich, wenn der Dämon entfacht sein sollte. Das als letzten Freundschaftsdienst für dich und zur Rettung der Me n schen, wenn es mir g e lingt.“
    „Du denkst, der Dämon könnte stärker sein als ein Engel Gottes?“ , fragte Se r gej ungläubig. Irgendwie hatte er sich Engel unbesiegbar vorg e stellt.
    „Vielleicht“ , kommentierte Michael v age. „Auch die andere Seite ist stark und verfügt über gewisse Möglichkeiten. Viel Glück und Erfolg, mein Freund . “
    D as Licht umhüllte Sergej wie eine Berührung. „Sonst werden wir uns doch sowie wiedersehen , oder?“
    „Das werden wir, so oder so“, versprach Michael.
    Mit diesen Worten verschwand das Licht .
    Sergej kniete sich zu Elaine und hob sie hoch. Sie öffnete kurz die Augen, l ä chelte, k u schelte sich an seine Brust und schlief weiter. Wenigstens ihr ging es gut. Wie friedlich sie wirkte, seine süße kleine Cinderella , die kurz zuvor gegen Dämonen gekämpft hatte. Seine Jäg e rin, die alles in Bewegung gesetzt hatte, ihm beizustehen. Langsam ging er los . Irgendwo würden Nikopol und Jurij auf sie warten . Sergej bibberte vor innerer Kälte, während Schmerzen welle n förmig durch seinen Körper wanderten.
    Der himmlische Dolch, den er in seiner Scheide eng am Körper trug, drückte sich unangenehm kalt und mahnend an ihn. Der Dolch vers i cherte ihm, dass alles nicht nur ein böser Traum war, aus dem er irgendwann erwachen würde. E r war in einem realen Horro r film und nicht sicher, ob er Held oder Bösewicht war.
     
    *

*
     
    Als Elaine erwachte, strahlte Sonnenlicht auf ihr Gesicht. Über ihr hing ein giga n tischer Baldachin und sie blinzelte , als sie begriff, dass sie in Sergejs Wohnung und in seinem Bett lag. Abrupt setzte sie sich auf. Sie war allein, aber a uf dem Kopfkissen neben ihr lag ein kleiner Ze t tel.
    „Ich bin kurz bei Jurij. Fühl dich zu Haus e . “
    Seufzend warf sie sich zurück in die warmen Kissen und kuschelte sich u n ter die Decke. Seine Decke. Sie nahm seinen männlichen Duft überall wahr. Erst dann

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