Unheiliger Engel (German Edition)
n ten über die Menschen herrschen. Wesen wie wir sollten nicht um die Stau b wesen buhlen, sie sind die Anstrengung nicht wert und wir geh ö ren nicht zu ihnen.“
„Sie sind mir weitaus angenehmer als du und deine Spießgesellen.“
„Überlege es dir.“
„Du kennst meine Antwort.“
„Wenn du nicht nachgibst, werde ich dich an deinen empfindlichsten Ste l len zu treffen wissen, Liebling .“ Annas Worte waren sanft gehaucht wie eine Liebese r klärung mit bedrohlichem, vielleicht tödlichem Inhalt. „Und danach deinen Wi l len brechen.“
„Versuche es, verliere aber nicht deinen durchtriebenen Kopf.“
Sie lachte wieder, diesmal niederträchtig. „Mir ist nach Spielen und du führst ein interessantes Leben, scharst viele verletzliche und sterbliche Me n schen um dich.“
„Was hast du vor?“ Grob f asste er ihre Hand. „Wage es nicht …“
„Denk an die Leute, Liebling .“
Sergej ließ sie los. „Warum tauchst du g e rade jetzt auf?“
„Ich finde es amüsanter, wenn du dir noch ein wenig den Kopf darüber ze r brichst. Ach, du hast immer noch Vlads Ring? Ich möchte ihn zurück.“
„Nein.“
„Du lügst.“
„Wenn du meinst . “ Sergej blieb nach außen kalt und emotionslos , doch die Hand in seiner Tasche ballte sich zur Faust. Nur mit Mühe konnte er sich beher r schen.
„Belassen wir es für den Moment dabei.“ Sie taxierte ihn eingehend. „Le i der muss ich nun gehen, Sergej, immer wenn es am schönsten ist, muss ich dich verlassen.“
„Ich werde dich sicher nicht aufhalten, Anna.“
Sie drehte sich um und präsentierte ihm ihren tiefen Rückenausschnitt, ihre makellose und schimmernde Haut. Und sie ging, mit wiegenden Schritten, wä h rend ihre Stimme in seinem Kopf war und ihm eine letzte Botschaft übermittelte. „Hast du meine Herausforderung bekommen?“
„Herausforderung?“ N ur sie konnte seine telepathische Frage hören.
„Das Schachbrett, unser Spiel ist längst eröffnet . “
„Also doch, du Hexe.“
„Natürlich . Da s Mädchen hat sich gewehrt und um ihr Leben gefleht , aber dein Geruch machte mich r a send.“
„Seit wann bist du so dramatisch in deinen morbiden Arrangements?“
Doch s ie war weg, er spürte sie nicht mehr . D ie Aura des Bösen hatte den Raum mit ihr verlassen. Sergej blieb zurück, nach außen ruhig, doch innerlich has s erfüllt und brodelnd wie ein Vulkan vor dem Ausbruch .
„Wer war das denn ? “ Tom stand plötzlich neben ihm .
„Nur eine alte Bekannte . Ihr Name lautet Anna Petrova . “
„Sie ist attraktiv . “
„ Das stimmt. Und mit etwas Glück bald gestorben und vergessen. “
Tom blickte ihn fragend an. „Warum bist du wütend auf sie ?“
„Die Frau bedeutet Schwierigkeiten und Ärger.“
„Wirkliche Schwierigkeiten?“ Toms Blick w ar ernst.
Sergej nickte. „Wir müssen uns bald darüber unterhalten.“
„Wie du meinst.“
„Ich wollte bereits mit dir darüber reden, do ch ich hoffte, es wäre unn ö tig .“
Tom sparte sich jeglichen Vorwurf, was Sergej ihm hoch anrechnete. „Wann?“
„Am besten gleich morgen Nachmittag.“
„Einverstanden. Wir telefonieren vorher?“
„ Okay .“ Sergej überlegte einen Augenblick. „Tom?“ Sergej bedauerte, se i nen Freund n icht früher eingeweiht zu haben . Jetzt war das Kind in den Brunnen gefallen und er musste ha n deln .
„Ja, Sergej?“
„Maddie sollte umgehend die Stadt verlassen. Hier ist es zu unsicher.“
Tom zog die Augen zu Schlitzen . „Sergej, was geht hier vor? Was hat Ma d die damit zu tun? Ich verlange …“
„ Das kann ich dir heute nicht im Detail erklären , aber Anna gehört zu einer Gruppe lan g jähriger Feinde . “ E r legte seine unverletzte Hand auf Toms Arm . „ Sie stellen eine Bedr o hung für mich und meine Freunde dar.“
„Du meinst es ernst . “ D as war keine Frage, sondern Ausdruck bittere r E r kenntnis.
„ Morgen wirst du alles erfahren . Jetzt müssen wir den Abend über die Bühne bringen. Das ist wichtig fürs Geschäft.“
„Das Geschäft, immer das Geschäft. Verflucht, es geht um Menschen .“
„Das habe ich nicht vergessen . E s bringt nur nichts, ü berzureagieren.“
Nervös fuhr sich Tom mit der Hand über das Gesicht, nickte Sergej zu und entfernte sich .
Sergej nutzte den Moment, sich eilig umzuziehen und einen V erband anzul e gen. Annas Krallen hatten sein Fleisch stärker verletzt als angenommen. Er fluc h te. Glücklicherweise blieb sein Verschwinden unbemerkt und
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