Unheiliger Engel (German Edition)
ihn dachte. Das schaffte Nähe und Verbunde n heit . Ihr Puls raste . „ Einige Menschen sind schwer einzuordnen und erschli e ßen sich immer wieder neu, sie sind kompliziert , facettenreich und undurc h dringlich. Generell gesprochen natürlich . “
„ Bringt Ihr Beruf mit sich, jeden Menschen bis auf die blanken Knochen durchleuchten zu wollen?“
Sie lächelte. „ I ch knabbere mich gern durch eine harte Schale bis zum Kern . D as kann i n teressant , sp annend und überraschend sein . E s sei denn, die Nuss ist faul. “
„ Und ich bin Ihre aktuelle Knabbernuss? Ein ausgefallener Vergleich, Frau J ä ger.“
„Lassen S ie manchmal I hre Maske fallen, Sergej Nikolaj Kasam a rov?“
„Wer weiß . “ Er ergriff ihre Hand, legte sie in die seine und betrachte sie.
„Wer weiß?“
„ Ich bin nicht … eiskalt. “
Elaine verstand, was er sagen wollte. Sie verstand, dass er sich ihr öffnen und nahe sein wollte. Das war ein wunderbares Gefühl und wärmte ihr Herz. „ Ich weiß. “
„Und S ie?“
„Was ist mit mir?“
„Was sind I hre Geheimnisse und I hre Masken, Kommissarin Jäger?“
Sergej streichelte ihre Hand und le gte sie wieder an seine Wange. Irgendwie schien er diese Berührung zu brauchen und Elaine gab ihm gern Halt. Sie teilten einen sensible n M o ment und E laine konnte sich dem berauschenden Zauber nicht entziehen. Sie wünschte, die Zeit möge stehen bleiben. Sie wünschte, sie wären nicht auf einem öffentlichen Ball, so n dern allein. Keine Worte kamen über seine Lippen, während Elaine ihn sanft streichelte. Sein Kopf sank wie selbst ve r ständlich gegen ihren Körper und er legte seine Arme um ihren verlängerten Rücken. Er hielt sich an ihr fest, als würde er sonst versinken und Elaine ließ ihn minutenlang verweilen, während sie ihn unaufhörlich streichelte . Die Anspa n nung fiel von ihnen ab, Gedanken verflüchti g ten sich und sie registrierte, dass sie sich wohl und g e borgen in Sergejs Nähe fühlte. Alles schien richtig zu sein.
Da stand er auf, ohne seine Arme von ihr zu nehmen, bog ihren Kopf z u rück und zog sie an sich. Sein feuriger Blick spiegelte Begehren und Besitza n spruch. Er wechselte seine Stimmung wie eine Frau ihre Schuhe. Sie dachte an den wi l den Drachen auf seiner Haut, den er auch innerlich perfekt verkö r perte. Dieser Drache war im Begriff, sie zu ve r schlingen.
„Bleib heute bei mir . “ S eine heisere Stimme war ein lockendes Flüstern.
„Wie bitte?“
„Bleib bei mir, sagte ich“, wiederholte er und sein heißer Atem streifte ihr Ohr , wanderte dann ihren Hals entlang. Aus Atem wurde sanfte Berührung, weich und sinnlich.
„Das geht nicht.“ Elaine räusperte sich erregt. War er gewohnt, dass ihm alle Frauen umgehend ins Bett folgten und seinem Charme erl a gen? Unden k bar für eine charaktersta r ke Frau. Schon fanden seine Lippen die ihren und erstickten jeden Protest mit einem leide n schaftlichen Kuss . Sein Kuss glich einem Überfall und Elaine öffnete sich ihm willig. Er war meisterlich darin, die Glut in ihrem Inn e ren zum Lodern zu bringen. Sie presste sich eng an ihn und seine Hände glitten erforschend über ihren Rücken. Jede einzelne Berührung verstärkte Elaines Ekstase und Wollust und auch sie begann, seinen Körper zu erkunden. Sie fühlte starke Muskeln unter weicher Haut, das pochende Herz unter seinem mächtigen Brustkorb. Genau so musste sich ein Mann anfühlen.
„Wir könnten aufs Land fahren, weit weg von hier .“
Er war ein verwegener Verführer , der ihre Schwäche für ihn erkannt hatte und auszunutzen suchte. Sie ahnte instinktiv, dass sie für ihn kein flüchtiges Abente u er w ar . Aber was dann? Sie war durcheinander und hin- und herg e rissen. So viel zum Thema charakterstark. Sie hatte weniger Chancen zu bestehen als eine Schneeflocke in der Sommersonne.
„Nein, ich … warum weit weg?“
Erneut verschloss er ihren Mund mit seinen leidenschaftlichen Küssen, die e i ner Frau den Verstand rauben konnten. Er trank ihren Atem und seine Zunge spielte mit der ihren , erforschte und vereinnahmte . Ela i nes Kehle entrang sich ein heiseres Stöhnen.
„Die Menschen bedeuten mir nichts, ich habe meine Pflicht getan. Hast du dir noch nie gewünscht, dich davonzustehlen , spontan und verrückt zu sein ?“
Ein Funke Spontanität glühte in ihr, doch Elaine besann sich schweren He r zens , als Verstand und Loyalität gegen ihre wollüstigen Triebe und seine männl i che Anziehung s
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